Es ist wieder an der Zeit für einen Wein aus Kanada. Unsere Urlaubsmitbringsel halten den Jahren leider doch nicht so stand wie erhofft. Behutsames aber stetiges Aufbrauchen der Reserven ist angesagt. Mit der Jackson-Triggs Winery sind wir bei einem der großen Platzhirsche angekommen. Mehr Auszeichnungen hat kein anderes kanadisches Weingut. Bewirtschaftet werden Rebflächen in Niagara und im Okanagan Tal.
Ein Besuch ist ein Ausflug in die perfekte, nordamerikanische Serviceindustrie. Ein Schauspiel aus Ambiente, Awards, Prices und erstklassigem Verkaufspersonal. Das brauchen und wollen wir nicht jeden Tag. Wenn aber, dann muss es genauso sein. Oftmals kopiert, nicht im Geringsten auf diesem Level erreicht. Wir übersprangen recht zügig alles unterhalb der „Sunrock Vineyard“ Linie. Es war uns zu kitschig und/oder banal. Bei dieser Kategorie mischte sich dann Frucht mit Anspruch. Typisch nordamerikanische Weine der besseren Sorte zu im Verhältnis akzeptablen Preisen. Wir legten 4 Weine für die Heimreise zurück, um uns mit diesen, wieder zurück in der Heimat, an diesen unvergesslichen Urlaub zu erinnern. Der Cabernet Sauvignon 2006 war nicht mehr ganz in Ordnung (wahrscheinlich Kork), zum Essen aber noch ganz ok. Eine Verkostung hätte keinen Sinn gemacht. Anders beim heutigen Merlot 2006. Dieser Wein präsentierte noch seine Gene, auch wenn er schon über seinen Zenit war und die Gerbstoffe das Vergnügen sehr schmälerten. Ein unkomplizierter Spaßwein und wahrscheinlich perfekt zu amerikanischem Barbecue. Beileibe nicht banal, den Charakter und Anspruch des Merlots der Quinta Ferreira erreicht er jedoch keinesfalls. |
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