Wie bereits beim Dorflagen Gevrey-Chambertin kann die Domaine Rossignol-Trapet nun auch mit einem Premier Cru vollends überzeugen. Insbesondere der klassisch-traditionell orientierte Stil und die Philosophie des Weingutes haben es uns angetan. Eine Aromatik, wie sie nur im Burgund zu finden ist, vor allem in Verbindung mit dem kongenialen Holz. So muss das sein. Darüber hinaus zeigt der „Clos Prieur“ eine enorme Mineralität. Das ist schlichtweg erstklassig.
Jetzt trinken scheint angesagt, alles wirkt entwickelt und das Holz könnte sich von nun an in den Vordergrund spielen. Etwas Obacht, er ist nicht unbedingt ein einfacher Wein. Ein unaufgeregter Charakterkopf der mitnichten jedem gefallen will. Wer sich auf ihn einlässt, dem offenbart er insbesondere, was Vielschichtigkeit und Tiefgründigkeit tatsächlich bedeuten. Mit Hektik und mal nebenher geht gar nichts, Slow Wine im wahrsten Sinne. Nicht ganz schafft er es, die Klasse der Nase am Gaumen und im Abgang weiterleben zu lassen. Ein beeindruckender Wein allemal.
Dem Barrique-Haus gefällt besonders: Dass dieser prächtige Pinot mit graziler Noblesse nicht geizt und vollkommen in sich ruht. Bildschöner Stil, perfekter Holzeinsatz. Ein Charakter. Die Nase intensiv mit ungemein viel Feinheit und Eleganz. Alles ist filigran, enorm komplex und deutlich Tiefe zeigend. Er wirkt verspielt, lebendig und leichtfüßig, dahinter ist aber stets die nötige Power und Konzentration. Gewisse Wildheit (fleischig), markantes Leder und Tabak. Dazu eine ausgeprägte getrocknete/welke Komponente (Kräuter, Laub, Waldboden). Brillantes Holz, da und auch wieder nicht (Richtung wärmendes Altholz). Ebenfalls präsent die reifen roten und schwarzen Beeren mit einer zarten, leichten Süße. Viele Gewürze und kühle Elemente. Authentisch, ungekünstelt – betörende Nase. Am Gaumen unerwartete, beträchtliche Mineralität, sehr kühl. Seidig, frisch und wie bereits beim Duft, lebt dieser Wein von seiner Vielschichtigkeit, tiefgründig. Imposante Balance der Aromen bei mittlerer Kraft. Ein wenig spielt sich das Holz in den Vordergrund, gibt eine Richtung hin zu Kakao und Tabak. Die sehr feinen Gerbstoffe absolut rund, dennoch dezent trocknend. Der Abgang fest und schmelzig, sehr gut und sehr lang. Durchaus zupackend und kraftvoll. Enorm nachhaltig auf herben Kakao und edelste Bitterschokolade. Über alles erhaben. Abermals die grandiose Komplexität der Aromatik. Trocknet wieder etwas nach. Dem Barrique-Haus gefällt weniger: Fehlanzeige Allein oder zum Essen?: Beides (bei 17-18°C), verkostet im “Bordeaux Grand Cru” (Riedel Sommeliers)
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![Gold](http://barriquehaus.de/wp-content/uploads/2012/09/Gold.jpg)
Bezugsquellen
Pinard de Picard / Suche auf Wine-Searcher.com
Weinlage
Clos Prieur
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