Barrique-Haus Verkostung zum 79.

Es wird mal wieder Zeit für „Bella Italia“ im Barrique-Haus. Wir denken an einen wunderschönen Urlaub auf Elba zurück und öffnen eine seit dem im Keller lagernde Flasche eines nicht gänzlich Unbekannten. Mitte des Jahres verkosteten wir bereits den Einstiegswein, den „Poggio ai Ginepri“, der Tenuta Argentiera. Heute folgt der „Villa Donoratico“ aus dem Jahre 2006. Ein Blend aus 60% Cabernet Sauvignon, 30% Cabernet Franc und 10% Merlot. Der Ausbau erfolgte 12 Monate in neuen sowie gebrauchten französischen Barriques.

Der Wein zeigt sich nahezu auf den Punkt, so sehr, dass er uns in diesem Zustand sogar Gold-Status wert ist. Die Macher dieses Supertoskaners verstehen ihr Handwerk. Schliff und Balance an allen Ecken und Enden sowie in vielen Details. Enorm „trinkig“ von vorne bis hinten, abgerundet mit einem wunderbaren, süßlichen Schmelz. Dazu die komplexe und spannende Aromatik. Überzeugt auf ganzer Linie.

Wenn großer Produzent mit internationalen Rebsorten, dann sollte es so ausschauen. Die Frage nach Authentizität, Identifikation und dem Naturnahen/ Natürlichen ist selbstredend eine andere. Am Ende fällt uns noch passende Assoziation für den Wein ein. Er erinnert stark an eine alte Kirche. Den Duft der Gemäuer, der rustikalen Holzbänke und die Dämpfe des Weihrauches. Jetzt trinken und nicht weiter lagern.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Der Schliff und die gefühlvolle Balance, die diesem Supertoskaner eine grandiose Trinkigkeit verleiht. Keine überbordende Kraft oder ein Holzhammer, sondern ausgewogen mit kaum Überreife. Vielschichtig und quasi jetzt auf dem Punkt. Die Nase intensiv, kraftvoll und dicht, trotzdem elegant und tendenziell eher schlank bleibend. Perfekt reife, dunkle Beeren (Cassis, Brom- und Heidelbeere) sowie eine schmeichelnde, dezente Holzwürze (Altholz). Viele frische, teils geröstete Kräuter (Lorbeer, Rosmarin). Dazu deutlich frische Teeblätter und florale/gemüsige Töne. Etwas Tabak, gute Komplexität, hat Schliff, sehr schön. Zeigt sich frisch, eher kühl und gut entwickelt. Am Gaumen kühl und ein wenig Mineralität. Super Mundgefühl. Weich und sanft mit zartem Samt. Gerbstoffe voll integriert und abgeschmolzen. Die Aromatik der Nase setzt sich fort, der Holz wird etwas präsenter und die Würze ein wenig herber. Dazu eine Idee Feuer, Kakao und Bitterschokolade. Erneut schlank und frisch, bei sehr guter Kraft und Konzentration. Galant, erstklassige Harmonie. Der Abgang sehr gut und sehr lang mit einem traumhaften süßlichen Schmelz. Wärmender Alkohol und eine Spur trocknend. Die breite Palette an Aromen setzt sich fort. Nachhaltig auf Bitterschokolade und Kakao.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 17-19°C), verkostet im “Bordeaux Grand Cru” (Riedel Sommeliers)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein195                                Gold

Bezugsquellen (Beispiele)
Wein-Bastion Ulm / Suche auf Wine-Searcher.com

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