Barrique-Haus Verkostung zum 81.

Erstklassiges aus Down Under – dafür steht „The Dead Arm“ von d’Arenberg. Ein Big-Player Weingut, das es immer wieder schafft, exzellente Weine in jeder Qualitätsstufe zu erzeugen. Bis jetzt hat uns jeder Wein sehr gut gefallen, den wir von d’Arenberg im Glas hatten. Der heutige 100% Shiraz macht erwartungsgemäß keine Ausnahme.

Perfekte Machart, hochreife und süßliche Fruchtfülle, bleibt immer elegant bei enormen Druck und Konzentration. Dazu kommt eine immenses Reifepotential (das Alter ist momentan kaum anzumerken) und ein grandioses Alkoholmanagement (wo sind die 15% ?). Für eine höhere Wertung „mangelt“ es an allerletzter Komplexität und Tiefe. Dies ist aber gewollt und zeigt das Können der Weinmacher, schließlich gibt es ja noch Weine in der Kollektion, die qualitativ und preislich noch eine ganze Schippe drauf legen.

„The Dead Arm“ ist ein Musterbeispiel für die süßliche Fruchtigkeit Australiens in Kombination mit beeindruckender Balance. Und somit eine optimaler Gradmesser, ob Ihr drauf steht oder nicht. Spannung, Überraschung, Persönlichkeit oder Authentizität sieht heutzutage jedoch anders aus und passiert zumeist in anderen Regionen. Dafür spricht ebenfalls der Rückgang des Interesses an australischen Weinen. Das „The Dead Arm“ ein grandioser Wein ist, steht fern jeder Diskussion. Eine verlässliche Konstante, schön das es sie gibt!

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass “The Dead Arm” par excellence zeigt, was erstklassigen Wein aus Australien auszeichnet. Nahezu grenzenlose Fruchtigkeit und Reife, aber so mit Schliff versehen, dass „Marmelade“ nicht ein einziges Mal in den Sinn kommt. Balance, Gefühl und Eleganz, einfach gekonnt. Die Nase intensiv mit hochreifer, teils eingemachter dunkler Frucht (Schwarzkirsche, Pflaume, Brom- und Heidelbeere). Warm, hat auch kühle Elemente, wirkt fast „schlank“ bei enorm konzentrierter Power. Dazu eine schmeichelnde, subtile Holzwürze. Feiner Tabak, Kakao, Zartbitterschokolade, Gewürze (Pfeffer, Nelke) und Lakritz. Beeindruckende Abstimmung, vielschichtig, geschmeidig, galant und geschliffen. Am Gaumen eine leichte, seidige Kühle und filigraner Samt. Weich und sanft. Feinsaftig mit präsenter Frucht und schöner Würze. Reichlich herbe, noble Bitterschokolade, Kakao und ein Touch Tabak. „Pralinig“. Eine feine, lebendige Säure und die Gerbstoffe voll integriert. Was ein Extrakt, Konzentration und Kraft. Erneut die Komplexität und Noblesse. Imposante Fruchtsüße, abermals perfekt ausgewogen. Der Abgang schmelzig, sehr gut und sehr lang. Die bekannte, süßliche Aromatik setzt sich fort (Kirsche in Richtung Amarena). Herbe Bitterschokolade und Kakao, eine Idee Vanille. Leicht trocknend und ein Bisschen wärmender Alkohol.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 17-18°C), verkostet im “Bordeaux Grand Cru” (Riedel Sommeliers)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein197                                Gold

Bezugsquellen (Beispiele)
Belvini / Vinexus / Suche auf Wine-Searcher.com

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