Das beschauliche Örtchen Laumersheim in der Pfalz, quasi das Rotweineldorado im Land, ist aus der deutschen Weinlandschaft nicht mehr wegzudenken. Zwar gibt es hier keine Herrenhäuser und Villen wie im berühmten Forst und Deidesheim, auch reichen die Lagen rein vom “klangvollen Namen” her nicht an Klassiker wie das Forster Kirchenstück oder den Forster Pechstein heran, aber es gibt hier erstklassige Rotweine. In Laumersheim begann das „Deutsche Rotweinmärchen“ mit dem Weingut Knipser, später kam das Weingut Philipp Kuhn dazu und seit einigen Jahren mit dem Weingut Zelt eines unserer allerliebsten.
Das sehr sympathische und gastfreundliche Familienweingut (12ha) befindet sich mittlerweile in der 4. Generation. 2005 übernahm Mario Zelt die Verantwortung nach seinem Önologiestudium in Geisenheim und mehreren, enorm bildenden Auslandsaufenthalten. Vor Mario handelte es sich um einen traditionellen, pfälzer „Gemischtwarenladen“. Neben Weinbau gehörten Landwirtschaft und Obstbau dazu. Für die komplette Ausrichtung auf den Wein, insbesondere qualitativ hochwertigen Wein, musste einiges getan werden. Rebflächen wurden bereinigt und neu angelegt mit sowohl einheimischen als auch internationalen Rebsorten. Ebenso wurde aufwendig in die Kellertechnik investiert. Es hat sich gelohnt, denn was Mario auf die Flasche bringt ist über jeden Zweifel erhaben. Bestätigt wird dies durch die Mitgliedschaft im VDP-Talente-Programm oder dem Gewinn des Deutschen Rotweinpreises 2008 mit einem St. Laurent aus dem Jahre 2005. Die meisten Weinberge des Weingutes liegen im Bereich von Laumersheim und Großkarlbach, dazu kommen noch einige Flächen in Bissersheim und Dirmstein. In den meisten Fällen bedeutet das sehr viel Sonne durch südorientierte Hänge, Schutz vor Winden und größtenteils Lehmböden mit mal mehr und mal weniger Kalkanteil. Aus diesen Voraussetzungen wird Wein in 3 Qualitätsstufen erzeugt. Zum Ersten die Gutsweine, bei denen die Rebsortentypizität klar im Fokus steht. Unkomplizierte und trinkanimierende Weine mit gewissem Anspruch, die einfach reichlich Spaß bringen. Besonders empfehlen wir den wunderbaren Cabernet Sauvignon und den schmeichelnden Merlot. Es folgen die Ortsweine, in denen mehr Wert gelegt wird auf die Verbindung der Rebsorte mit dem Boden, auf denen sie wachsen. Die Weine sind ein wenig dichter, mit mehr Substanz, büßen aber keinerlei der „zelt-eigenen Trinkfreude“ ein. Der Gipfel wird mit den Lagenweinen erreicht. Kraftvolle, von der Lage geprägte Weine, gepaart mit Eleganz, Leichtigkeit und Finesse sowie formgebender Mineralität. Wieder mit dem „zeltschen“ Trinkvergnügen. |
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