Mit dem Weinhof Scheu befindet sich ein, ja man darf noch sagen, „Geheimtipp“ am äußersten Ende der Südpfalz. Genauer gesagt liegt das Weingut in Schweigen, das Örtchen ist durch das Weingut Friedrich Becker wohl nicht allzu unbekannt. Zwei Drittel seiner Rebflächen bewirtschaftet Klaus Scheu auf französischem Boden. So stammen seine besten Weine aus den Lagen „Raedling“ und „Strohlenberg“ gar nicht aus Deutschland. Der Riesling „Raedling“ gehört jedes Jahr aufs Neue zu unseren Lieblingsweinen, unbedingt probieren! Und eine weitere, seltene Besonderheit hat der Weinhof zu bieten. Eine eigene, autochthone Rebsorte: Philipp Cuntz, benannt nach dem Großvater von Klaus Scheu, der diese Varietät entdeckte und veredelte. Nirgends anders auf der Welt ist ein Wein dieser Rebsorte zu bekommen außer genau hier. Ein empfehlenswerter, fruchtig-würziger Wein zum entspannten Genießen. Besonders die Rieslinge vom Weinhof Scheu besitzen wunderbares Reifepotential und Ihr solltet es ihnen unbedingt gewähren. Die enorme Kalk-Prägung braucht seine Zeit, um die herrlichen Aromen hervor zu bringen. Perfekt passte unser heutiger Riesling „Kalkstein“ aus dem Jahre 2008. Die jugendliche, fruchtige Schminke abgelegt und hervor kommt ein wahnsinnig animierender „Kalk-Saft“. Für eine höhere Wertung fehlt es dann doch an den Details, Feinheiten, Eleganz und der „gewissen Moderne“. Aber der Hammer Kalk-Fokus, und diese Saftigkeit….für uns ein Leckerbissen, ein Charakter. Der Wein ist nichts von der Stange, ist anders, brachialer Kalk, leider geil! Kleiner Tipp: etwas Zeit in der geöffneten Flasche geben, ruhig den Apfel verfliegen lassen und sich dem Kalk hingeben…. Dem Barrique-Haus gefällt besonders: Dass wir einen eher barocken, rustikalen Riesling im Glas haben, der auf seine Art und Weise doch ziemlich radikal und kompromisslos daher kommt. Ein Kalk-Charakterkopf mit ausgiebiger Frische, Kraft, extremer Saftigkeit und herber Würze. Kein Schmeichler für jedermann. Die Nase intensiv, frisch, kühl und dominiert von viel Mineralität. Die Herkunft vom Kalk schon erkennbar. Merkliche Reife (erinnert an eine Bachschublade – Rosinen, Orangeat, Zitronat, Rumaroma) mit Petrolaromen und Karamellspuren. Kernobst (Apfel), Zitrustöne und eine mittelkräftige, kräutrige Würze. Dazu vegetabile Aromen mit einer Idee von schwarzem Tee. Eher einfach, schlank, aber ins opulente gehend. Am Gaumen kühl und massenhaft kalkige Mineralität. Enormer Schmelz und Saftigkeit, getragen von einer ausgeprägten, lebendigen Säure. Apfel, Kräuter, gute Würze, dicht, Kraft, gehaltvoll – ein „Maul voll Wein“. Sehr guter, mittellanger Abgang mit mineralischem Biss und abermals nahezu wahnsinniger Kalk-Mineralik. Salz. Schmelzig, gute Frucht und Würze, herb-kräutrig, Zitrus und ein wenig aufrauender Gerbstoff. Dem Barrique-Haus gefällt weniger: Fehlanzeige Allein oder zum Essen?: Beides (bei 12-14°C), verkostet im “Hermitage” (Riedel Sommeliers) Die Weine (bitte anklicken) Bezugsquellen Viniculture Berlin / Suche auf Wine-Searcher.com |
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