Ein Skandalwein steht heute auf dem Tisch. Das Weingut Schloss Schönborn nahm vor einiger Zeit die geltenden Gesetzlichkeiten nicht allzu ernst und „würfelte“ Weine aus verschiedene Lagen und Regionen durcheinander. Deklariert wurden diese Verschnitte jedoch als Lagenweine – eine Schweinerei! Doch darum soll es uns heute nicht gehen, die diversesten Stellungsnahmen und Meinungen sind im Internet nachzulesen.
Wir haben einen dieser „garstigen“ Weine im Glas, den Spätburgunder „Assmannshäuser Höllenberg“ 2008. Wie hier nachzulesen ist, erfolgte ein Verschnitt mit Wein aus einer anderen Region. Wie viel Höllenberg da nun also drin ist – Blowin‘ in the Wind. Letztendlich ist die Lage bei diesem Pinot Noir auch völlig uninteressant. Willkommen in der Welt von Robert Parker. Frucht, Toffee und Vanille. Konzentriert, fett, röstiges Holz, Marmelade. Durchaus ist zu spüren, dass Peter Barth das Weinmachen versteht. Der Wein hat einen sehr guten Rahmen mit passenden Details. Mag man die Art und Weise des Weines, ist er sehr gut und schmeckt sicherlich genauso. Jedoch wäre hier viel mehr möglich gewesen! Schluss mit diesem „Weinleitbild“. Es hat rein gar nichts mit deutschem Spätburgunder, Authentizität oder Herkunft zu tun. Unserer Meinung nach, schadet eine solche Interpretation sogar dem Spätburgunder aus Deutschland. Niemanden wollen wir eine solche Flasche hinstellen und sagen: „Schau an, deutscher Spätburgunder“. Ein Witz. Vielleicht orientiert man sich während der Neuausrichtung des Weingutes an dieser Stelle bei anderen Vorbildern, zu wünschen wäre es. |
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