Barrique-Haus Verkostung zum 38.

Heiner Sauer ist ein Überzeugungstäter, schon seit 1987 betreibt er biologischen Weinbau und ist Bioland zertifiziert. Neben seinem Weingut in Böchingen (Pfalz) hat er sich den Traum eines spanischen Weingutes mit der „Bodegas Palmera“ verwirklicht (ebenfalls in Böchingen zu erwerben und zu verkosten). In beiden werden ausgezeichnete Weine mit Charakter und wunderbarer Dichte erzeugt. Es gelingt ihm mit nahezu jeder Rebsorte zu punkten. Dabei ist er stets auf dem Teppich geblieben und seine Weine sind fair bepreist. Unser heutiger Wein, der Riesling „Zinkler“ Kabinett trocken aus 2009, ist urtypische „pfälzische Mineralität“. Reife, volle Frucht trifft Steine und tabakige Würze, ausladend und saftig. Unterlegt mit etwas rustikalem Gerbstoff. Toller Charakter und exzellenter Stoff!

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass wir einen wahren Pfälzer mit ausgiebig mineralischer Prägung im Glas haben. Ein Charakterwein mit teils rauen Ecken und Kanten sowie einfach geiler Würze. Der Duft intensiv, sehr kühl, frisch und mineralisch. Markant eine straffe, tabakige Kräuterwürze. Viel Kraft und sehr körperreich. Süßliches, reifes Stein- und Kernobst (besonders Pfirsich/Aprikose) sowie Zitrustöne. Etwas Tiefe zeigend, sonst aber sehr geradeaus/fokussiert. Am Gaumen sehr kühl und reichlich Mineralität. Erneut reichlich der süßlichen, reifen Frucht und der tabakigen/kräutrigen Würze. Saftig, ordentlich Schmelz, opulent und dicht. Belebt von einer feinen Säure und noch etwas Kohlensäure. Der Abgang sehr gut und sehr nachhaltig. Mineralität, Salz, ausgiebiger Schmelz sowie ein leichter Biss. Wiederholt die beträchtliche Würze und die gute Frucht. Ein wenig aufrauend und trocknend (Gerbstoff).
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 12-14°C)

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Wein133                                Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Weinkontor Schwarz Speyer / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 37.

Wieder einmal so ein Weinmoment! Etwas Unbekanntes wandert ins Glas und verwöhnt, ja berührt uns. Ein perfekter Augenblick. Keine Erwartungen -> und dann so etwas, Weinherz was willst du mehr. „Schuld“ war der „Les Châssis“ von der „Domaine des Hauts Châssis“ aus dem Jahre 2007. Ein Syrah aus der Appellation Crozes-Hermitage von der nördlichen Rhône. Leider finden wir keine Webseite zum Erzeuger, aber einige Informationen von unterschiedlichen Webseiten. Der Wein stammt aus einer Einzellage mit mehr als 60 Jahre alten Rebstöcken. Er wurde sehr behutsam in 600l Holzfässern (größtenteils gebraucht) ausgebaut. Die Rebsorte wird oftmals mit Syrah angegeben, aber da per Gesetz bis zu 15% Weißweinbeigabe für dieses Weinanbaugebiet erlaubt sind, können wir uns aufgrund des Aromenprofiles kaum vorstellen, dass es ein reinsortiger Syrah ist. Ist aber auch völlig egal, es ist ein ungemein beeindruckender Terroirwein mit herrlicher Mineralität und einer wahnsinnigen Eleganz. Er strotzt vor perfekt Reifen Trauben, Bodenprägung und verschmäht jede unnütze Konzentration oder Süße. Genial. Wer einen südfranzösischen Syrah-Protz sucht, ist komplett fehlt am Platze, Pinot-Liebhaber werden diesem Wein verfallen. Irgendwie anders und ein richtiger Charakter, Chapeau!

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass wir einen wunderbaren Wein mit großer Eleganz, Balance, Frische und Tiefe im Glas haben. Was für ein Charakter, dass ist Terroir. Geprägt von den großen Kieselsteinen, in denen die Reben wurzeln. Ein Syrah im Pinot-Gewand. Der Duft intensiv, komplex und tief, frisch, spürbare erste Reife und er hat etwas animalisches. Markant die herrliche Kühle und Mineralität. Die Kraft ist greifbar im Hintergrund, der Wein zeigt sich aber eindrucksvoll leicht, fein, ja nahezu zart. Auf den Punkt reife, hocharomatische Frucht – dunkel mit roten Einflüssen (vor allem Pflaume/Brombeere). Dazu ein außerordentlich schmeichelndes, gefühlvolles Holz (inklusive einer Idee Feuer) und dezente, vom Pfeffer geprägte, Würze. Weiterhin sehr charakteristisch sind auffällige blumige und florale Aromen (Veilchen) und vereinzelte Kräuter. Absolut edle und exzellente Nase, animierend und verspielt, fern jeder Schminke und unnützer Süße! Im Mund sehr kühl und enorme Mineralität. Erneut leicht, galant, grazil, verspielt, frisch und komplex. Perfekt ausgewogenes Zusammenspiel von Frucht, den blumigen Tönen sowie der milden Würze. Weich, saftig, begleitet von hochfeinen Gerbstoffen und einer milden Säure. Die Kraft hält sich bestens im Hintergrund und stützt den ganzen Wein. Abermals 0,0 Süße – genial. Der Abgang sehr gut und sehr lang. Leicht schmelzig, etwas Salz und extrem nachhaltig (Bitterschokolade). Zum wiederholten Male, es passt einfach hammermäßig zwischen Frucht, blumigen Aromen und der Würze – und das alles subtil, leicht und verschwenderisch graziös. 0,0 unnütze Süße als Selbstverständlichkeit. Perfekt dazu die „nur“ 13% Alkohol. Berührend.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 16-18°C)

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Wein132                                Gold

Bezugsquellen (Beispiele)
Extraprima Mannheim / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 36.

Aus der Appellation „Costieres de Nimes“ und somit von der Rhône/Südfrankreich kommt unser heutiger Wein. Das Feuerfeld („Terre de Feu“) aus dem Jahre 2007 stammt vom Weingut „Mourgues du Gres“. Abermals hält ein Südfranzose sein Versprechen! Ein wunderbarer, charaktervoller Wein aus heißem Klima. Das Motto des Weingutes lautet „Sine Sole Nihil“ (Ohne Sonne nichts). Denn Sonne brauchen die alten (um die 40 Jahre, für Südfrankreich eher jung) Grenache Reben, um diesen hochreifen und starken Wein auf die Beine zu stellen (ergänzt mit etwas Syrah). Ohne Essen womöglich nur etwas für Liebhaber dieser Weine, aber mit Essen etwas für jeden. Toller Wein, mit urwüchsiger Kraft, Gerbstoff, reifer Frucht und reichlich Würze. Wir hatten viel Spaß.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Das wir einen urwüchsigen, massiven und von kräftiger Würze geprägten Südfranzosen im Glas haben. Insgesamt stimmig und für die alten Reben aus dem heißen Süden ein tolles Verhältnis von Kraft und Reife zu nötiger Frische und Leichtigkeit. Der Duft intensiv und geprägt von viel Power und präsenter Würze (vor allem Pfeffer). Wuchtig, konzentriert, warm – hat aber durchaus kühle und erfrischende Elemente. Hochreife, teils getrocknete dunkle Frucht (Heidelbeere, Brombeere) mit einigen roten Beeren. Dazu reichlich Lakritz, Kräuter, Noten von Teer und Tabak, blumige Töne, Vanille und eine Spur Alkohol. Am Gaumen leichte Kühle und etwas Mineralität. Wirkt trotz seiner Kraft und deutlicher Gerbstoffe erfreulicherweise „mittelgewichtig“ und samtig. Erneut die süßliche, hochreife Frucht sowie die intensive Würze (pfeffrig, Lakritz). Etwas Schokolade und nötige, frische Säure. Der gute Abgang abermals geprägt von der Frucht und der pfeffrigen Würze. Schmelzig, gut nachhaltig auf Bitterschokolade. Deutlicher Alkohol.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Starke Tendenz zum Essen aufgrund der Gerbstoffe und Kraft, z.B. Wild mit Preißelbeeren (bei 16-17°C)

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Wein129                                Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Karl Kerler Nürnberg / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 35.

Nachdem uns in unserer Videofolge Nummer 3 der Crianza 2006 der Bodegas LAN nicht begeistern konnte, trat nun der Reserva aus 2005 zur Ehrenrettung an. Das tat er mit Bravour! Direkt 1-2 Minuten nach dem Öffnen eine bombastische Nase – zum Niederknien. Nach ein paar Minuten zeigte der Wein dann sein harmonisches Bild. Und das ist bestens. Dieser Reserva ist zum Trinken gemacht, er soll Spaß machen, dabei aber stets ein typischer Reserva mit einem gewissen Anspruch sein. Die Bodegas LAN hat es vorbildlich hingebracht. Selten erlebten wir solche „Süffigkeit“ bei vergleichbaren Reservas. Alles ist stimmig, rein gar nichts wirkt überzogen oder hingebogen. Tolle Überraschung und mal wieder Erdung für den Gaumen, wie schnell sich doch auch so ein Reserva wegtrinken kann.
Dieser Reserva und der Montecillo Gran Reserva sind zwei ausgezeichnete, typische Weine zu fairen Preisen.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass dieser Wein so herrlich und animierend zu trinken ist. Hat das nötige Rüstzeug eines Reservas – und das wunderbar auf die Flasche gezogen – ohne Schnickschnack und Firlefanz. Das schmeckt einfach, tendiert sogar zu Süffigkeit. Prägend jederzeit die hochreife Schwarzkirsche sowie die frische und elegante Art. Ein leichtfüßiger Reserva, rund und stimmig. Die Nase intensiv, mittelkräftig und konzentriert. Zeigt erste Reife, wirkt frisch und galant. Bezaubernd diese typische, süßliche Holzwürze. Ganz dezent und schmeichelnd. Dazu hochreife, teils getrocknete dunkle und etwas rote Frucht (Kirsche, Heidelbeere, Pflaume). Getrocknete Kräuter, Gewürze, Kokos, Vanille, Lakritz, Kakao und ein Hauch Tabak. Am Gaumen leicht kühl und ein wenig Mineralität. Im Mund saftig, samtig, schlank und elegant. Reife und süßliche dunkle Frucht (Schwarzkirsche), passende Würze und eine Spur Schokolade. Ordentlich Kraft, feine Gerbstoffe und gute Balance. Sehr guter und sehr langer Abgang. Abermals die süßliche, dunkle Frucht und die dezente Würze. Schmelzig, einen Hauch wärmend und erneut leicht/elegant. Nachhall auf Bitterschokolade und Kakao.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 17-19°C)

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Wein126                                Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Weinbaule Frankfurt / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 34.

Lange mussten wir nicht überlegen, welche Weine des Jahrgangs 2012 wir zuerst mit auf unsere Weinliste nehmen. Bereits bei der Eröffnung des Barrique-Hauses war uns klar, dass das Weingut Gies-Düppel eine ganz besondere Rolle spielen wird! Wir freuen uns sehr, euch weitere vier geniale Rieslinge anbieten zu können. (zum Shop)
Was Volker Gies so „treibt“ ist schlichtweg sensationell. Er ist ein positiv Qualitäts- und Bodenverrückter. Dazu kommt stets die nötigen Erdung, um Weine genau so machen zu können und nicht anders. Großes Kompliment und Hut ab! Im Zentrum seiner Weine steht immer der Boden. Es muss schmeckbar sein, ob der Wein bspw. auf Schiefer, Kalk, Granit oder Sandstein gewachsen ist. Kein anderes Weingut arbeitet so radikal. Neben dieser brillanten Bodenaromatik bestechen seine Weine durch Klarheit, Frische, Präzision und innere Dichte. Erreicht wird dies über mehrfache Ausdünnung in den Weinbergen und damit verbundene geringe Erträge sowie optimales, reifes Lesegut ohne Überreife oder gar Edelfäule. Die Weine sind sauber, lebendig (feine, geschmeidige Säuren), kraftvoll und doch schlank, sie zeigen wundervolle Eleganz und Feinheit. Hier müssen die Wörter „einfach lecker“ und „animierend ohne Ende“ her.
Für uns nahezu einzigartig ist die geschlossene Qualität bei allen Rebsorten. Denn bspw. Weiß-/Grauburgunder, Spätburgunder, Scheurebe oder „Exoten“ wie Cabernet Cubin und Viognier sind nicht beliebig, sondern absolut hochwertig. Wir kennen kaum Vergleichbares.
Ein weiterer dicker Pluspunkt: der geringe Restzucker. Die bei uns erhältlichen Terroirweine (Schiefer, Granit, Kalkstein) liegen bei 1,8g, 2,9g und 2,5g. Der Riesling „Birkweiler Kastanienbusch“ bei 4,7g. Erlaubt für trockene Weine sind per Gesetz 9g. Viele Weingüter geben gerne 7-9g Restzucker, um Schwächen über eine künstliche Süße zu kaschieren oder um den Abgang zu verlängern. Bei Gies-Düppel ist das nicht nötig, denn alles andere stimmt und die Weine bauen einen enormen Zug und Länge über ihre Dichte und Mineralität auf. Trockene Weine, wie wir sie uns wünschen!

2012 wurde nach einem Umbau der neue Verkostungraum und die neue Kellerei eröffnet. Es öffnet sich nun der Blick auf die Weinberge von Birkweiler und die Weinproduktion kann noch besser, auf mehreren Ebenen ablaufen. Wir können jedem von euch einen persönlichen Besuch nur wärmstens ans Herz legen. Gastlichkeit und fantastische Weine sind garantiert!

Wer etwas über Boden im Wein lernen will, muss die drei Terroirweine (Schiefer, Granit, Kalkstein) probieren. Es gibt nichts Vergleichbares in Deutschland. Jede Sommelierschule sollte Gies-Düppel Rieslinge als Paradebeispiele ins Programm nehmen. Traubenlese im gleichen Reifestadium, identisch in Weinbereitung/Ausbau und Verwendung der gleichen Reinzuchthefe. Der deutlich schmeckbare Unterschied rührt rein vom Boden her, auf der die Rebe wächst. So klar und deutlich sind nirgendwo anders die verschiedenen Gesteinsarten zu schmecken.
Der Riesling „Birkweiler Kastanienbusch“ ist schlichtweg phänomenal. Perfekt in seinen Details, Lage und Boden grandios umgesetzt. Ein Wein mit Kraft und der nötigen Eleganz. Prachtwein.

Ebenfalls in Restmengen noch vertreten, sind die drei Gies-Düppel Weine aus unseren Startweinpaketen. Neben dem „Riesling -R-“ aus dem Holzfass sind das die Rotweine „Cuvée Maximus“ und SpätburgunderBirkweiler Kastanienbusch.

Die Weine (bitte anklicken)

Wein19   Wein20   Wein21   Wein22
Weingut Gies-Düppel – Riesling “Rotliegendes”   -Schiefer-   2012 (zur VKN)   Silber

Weingut Gies-Düppel – Riesling “Rotliegendes”   -Granit-   2012 (zur VKN)   Silber

Weingut Gies-Düppel – Riesling “Muschelkalk”   -Kalkstein-   2012 (zur VKN)   Silber

Weingut Gies-Düppel – Riesling “Birkweiler Kastanienbusch” 2012 (zur VKN)   Gold

Bezugsquellen
Direkt im Barrique-Haus
Weinlage
Birkweiler Kastanienbusch

Barrique-Haus Verkostung zum 33.

Sucht man den Vorreiter für den Riesling-Boom in den letzten Jahrzehnten, muss der Name Koehler-Ruprecht auf die Liste der möglichen Kandidaten. Eng verbunden selbstverständlich mit dem Namen des Kellermeisters – Bernd Philippi. Bestimmte Riesling R (oder seltenst RR) Auslesen sind Legende und kaum erhältlich. Und das nicht nur in Deutschland sondern weltweit. Fakt ist, Koehler-Ruprecht ist in der Lage Rieslingunikate zu erzeugen, wie es sie kein zweites mal gibt. Puristische, auf die Lage und den Jahrgang fokussierte Weine ohne wenn und aber. Handlese, Holzfassausbau und Spontangärung sind obligatorisch. Es existieren kaum Rieslinge, die so alt werden können, wie die von Koehler-Ruprecht. Ebenfalls gibt es kaum Rieslinge, die so polarisieren. Wer sich mit dem Thema Wein beschäftigt, muss Koehler-Ruprecht probieren, alle anderen können – beide werden zunächst verzweifeln, danach folgt der Denkprozess und letztendlich die persönliche Entscheidung. Das ist eine ganz große Leistung.
Was hier ins Glas wandert kennt man so nicht. Was soll dieses opulente Holz? Welche Leichtigkeit und doch Fülle? Krasse Säure! Und da muss man erstmal durch. Nachdem die Gedanken mehr und mehr kreisen, der Wein Luft um Luft bekommt, finden die Puzzleteile zusammen. Die Frucht stützt, geniale kalkige Mineralität bricht hervor und die Weine zeigen eine Art Tiefe, wie sie nirgends anderswo zu finden ist. Ob das persönlicher Genuss ist oder nicht, muss jeder selbst entscheiden. Fakt ist, es ist gut. Es ist einzigartig – und für uns mehr und mehr einfach geil.

Wichtiger Hinweis: Die Weine brauchen Luft, Luft, Luft – Reife, Reife, Reife!

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass wir einen äußerst individuellen Charakter im Glas haben. Ausladender Holzeinsatz prägt den rustikalen und zugleich klassischen Koehler-Ruprecht Stil. Trotz des Holzes hält der Wein jederzeit die Balance und präsentiert sich sehr stimmig. Nullkommanichts Schmeichler, ein Wein der reifen kann und muss. Die Nase intensiv, kühl und frisch. Steinobst (dominierend Aprikose, dazu Pfirsich) und Zitrusaromen werden unterlegt von einem rustikalen Altholzton. Weiterhin Petrol, Menthol, Mengen von Kräutern, nussige Spuren sowie eine dezente, tabakige Würze. Opulent und kraftvoll, mit Luft gute Tiefe zeigend. Am Gaumen enorm kühl und deutlich kalkige Mineralität. Viel Schmelz, saftig, leicht und doch massiv, frisch durch die kräftige Säure. Die Frucht gut da, allzeit markant das Holz und die Würze. Der sehr gute und sehr lange Abgang mit mineralischem Biss. Salzig, holzbetont und ein wenig aufrauend. Reichlich Saft, Frucht und Würze. Etwas Tiefe, den Wein unbedingt Luft geben.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 13-14°C)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein125                                Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Irmgard’s Wein-Capinet Mannheim / Suche auf Wine-Searcher.com
Weinlage
Kallstadter Saumagen

Barrique-Haus Verkostung zum 32.

Unsere Verkostungsreihe begannen wir ganz bewusst mit einem Wein von Bürklin-Wolf (zu Folge 1). Denn dieses Weingut ist für uns einfach Heimat. Es stimmt hier einfach alles. Diesmal das Gerümpel auf und wir schwebten wieder einmal im Riesling-Himmel!

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass der Wein ein Bürklin-Wolf ist! So unverwechselbar und eindeutig zu erkennen. Genial diese wahnsinnig prägende Nase. Ein in sich ruhendes, mineralisches Monster mit brachialem Zug. Geschliffen mit der Rasierklinge. Der Duft intensiv, straff, dicht und nahezu fordernd, ja aggressiv. In erster Linie extreme Kühle, Zug und enorme Mineralität. Dazu reifes Kern- und Steinobst, im Hintergrund Zitrustöne. Honig, markante erdig-tabakige Würze, kräutrig und eine Idee von Heu (getrocknet pflanzlich). Gute Komplexität, Tiefe zeigend, animierend ohne Ende. Am Gaumen wieder diese enorme Kühle und Mineralität. Dabei saftig, stoffig, fest und zupackend. Sehr viel Schmelz auf der Zunge, leicht hefig, eine leichte Süße und eine feine, belebende Säure. Sehr kräutrig und eine ausgezeichnete Balance zwischen der Frucht und der erdig-tabakigen Würze. Der Abgang sehr gut und sehr lang mit einem tollen mineralischen Biss. Dazu schmelzig, salzig – der Wein zieht einfach. Erneut die Frucht, Würze und Kräuter.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 13-15°C)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein122                                Gold

Bezugsquellen (Beispiele)
Weinrefugium Heidelberg / Suche auf Wine-Searcher.com
Weinlage
Wachenheimer Gerümpel

Barrique-Haus Verkostung zum 31.

Österreich und Rotwein – da fällt früher oder später stets der Name Heinrich. Gemeint ist das Weingut Gernot und Heike Heinrich in Gols im Burgenland. Es zählt zum Weinanbaugebiet Neusiedlersee. Hier kommt Großartiges in die Flasche! Bereits vor einiger Zeit gönnten wir uns den Gabarinza und nun wanderte der Pannobile 2007 ins Glas. Ein Cuvée aus 60% Zweigelt und 40% Blaufränkisch. Handlese, schonende Weinbereitung (Schwerkraftprinzip), Spontangärung und eine lange Maischestandzeit trugen zur Qualität des Weines bei. Der Wein reifte 18 Monate in kleinen Eichenholzfässern (60% neu). Toller Wein!

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Einerseits die wunderbare Kühle und Frische, die der Wein mitbringt und andererseits die große Eleganz und Balance. Leichtfüßig, fein, in sich ruhend, reizvoll und ein exzellenter Trinkfluss. Die intensive, kraftvolle Nase insgesamt stilvoll, fein und frisch. Eine schöne, röstige Holzwürze mit reifen roten und schwarzen Beeren. Kühle Elemente, florale Töne, eine Spur Tabak, Kakao, Gewürze, Lakritz und erdige Aromen. Gute Komplexität. Im Mund erneut elegant und frisch, getragen von einer belebenden Säure. Leicht wirkend, weich, feinsaftig, feine Gerbstoffe und dezent trocknend. Rote und schwarze Beeren, subtiles herbwürziges-röstiges Holz und vegetabile Aromen. Die gleiche Aromatik finden wir im sehr guten und sehr langen Abgang. Dazu ein guter Schmelz und der Nachhall auf Kakao, Kaffee und Bitterschokolade.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 17-19°C)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein119                                Gold

Bezugsquellen
Google Suche / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 30.

Die Bodega Jiménez Landi befindet sich in der Region Mentrida in Spanien. Das ist so ziemlich genau in der Mitte des Landes. Daniel Jimenez-Landi steht hier für den Aufbruch. Ökologische, in der Spitze zu Teilen biodynamische Arbeitsweise in Verbund mit Konzentration auf das Terroir treiben die Weinqualität nach vorn. Verschrieben hat sich das Weingut alten Garnacha-Reben, allein 4 der 5 Weine der Bodega bestehen zu 100% aus dieser Rebsorte. Weitere Besonderheiten in der Weinbereitung sind bspw. das schonende Zertreten der Trauben mit den Füßen und die Verwendung von eigenen Hefen. Der Ausbau der Weine erfolgt in 500 bis 3000 Litern Holzfässern, um nicht zu viele Holzaromen auf die Weine zu übertragen, ihre Frische und natürliche Aromatik stehen im Vordergrund.

Wir hatten den Einstiegswein, den Sotorrondero, im Glas – ein Cuvée aus Syrah und Garnacha. Einerseits ist einiges der Philosophie ist zu erkennen, andererseits schafft er es nicht uns wirklich zu überzeugen. Im Gesamten fühlen wir eher einen gemachten, modernen Wein und nicht den eigenständigen Charakter. Dazu ist er sehr trocknend am Gaumen, was nicht all zu viel Freude bereitet. Eventuell hat sich der 2006er nicht bestens entwickelt. Weitere Weine der Bodega sind in unserem Keller und wir sind sehr gespannt darauf.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Gerade an dieser Flasche leider recht wenig. Der Wein wirkt etwas überzogen und präsentiert sich nicht stimmig. Die intensive, kräftige Nase ist enorm von dunbelbeeriger Frucht geprägt. Hochreif, ins Süßliche gehend, wirkt teilweise eingemacht. Dazu eine leichte, dezente Würze (Hauch Pfeffer), Lakritz, ein Touch Alkohol und Anklänge von Vanille und Kokos. Einfach und geradlinig. Am Gaumen sehr trocknend. Markant erneut die süßliche, ein wenig marmeladige, dunkle Frucht. Opulent, saftig, durchaus frisch, schokoladig mit einer mittleren, pfeffrigen Würze. Ebenfalls Lakritz und Vanille. Der ordentliche, schmelzige, nachtrocknende Abgang eher kurz und wärmend mit merklichen Alkohol. Abermals die dunkelbeerige Frucht, die Würze, Lakritz und Vanille.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Das Trocknende zerstört leider den Trinkfluss. Das kann an einer nicht optimalen Entwicklung in der Flasche liegen. Der Wein zeigt gute Ansätze und wir merken, es ist kein liebloser Wein von der „Stange“ und eine Auseinandersetzung lohnt sich. Eine Konterflasche das aktuellen Jahrgangs wäre sehr spannend. So bleibt das Fazit negativ, denn der Wein bereitet wenig Trinkfreude. Nicht abzusprechen sind die Konzentration, Aromatik, Substanz und die Idee dahinter.
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 17-18°C)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein118                                Bronze

Bezugsquellen
Google Suche / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 29.

Heute möchten wir Euch das Weingut Achaval-Ferrer aus Argentinien vorstellen. 1998 begann alles mit einer Idee, zu der die Gründer auch heute noch zu 100% stehen – große, qualitativ hochwertige Rotweine zu erzeugen, die Abbild ihrer Rebsorte und ihres Terroirs sind. Glücklicherweise kamen sie in Besitz uralter Malbec-Reben (teilweise über 100 Jahre) und mithilfe des Flying Winemakers Roberto Cipresso konnten sie deren Potential auf die Flasche bringen. Achaval-Ferrer liegt in der Region Mendoza und die Rebflächen befinden sich auf 700m bis 1100m Höhe. Dies sorgt für die notwendigen warmen Tage und kühlen Nächte, um das Maximum aus den Reben herauszuholen. Den Rest erledigt qualitätsgetriebene Weinbergs- und Kellerarbeit, bspw. extrem niedrige Erträge und der Verzicht auf jegliche Schönung oder Filtration. Der Wein (die Rebe, das Terroir) muss in die Flasche!

Bereits auf der Prowein konnten wir die 5 Weine des Weingutes verkosten. An der Spitze stehen 3 Malbecs aus unterschiedlichen Terroirs, die zur absoluten Weltspitze gehören. Der Finca Altamira, Finca Mirador und der Finca Bella Vista – unglaubliche, phantastische Malbecs – großartig! Wer von Euch einmal sehen möchte, was Malbec ist und was Malbec kann – hier ist Eure Chance.

Ergänzt wird das Sortiment einerseits durch einen Basis-Malbec, der das Verständnis des Weingutes der Rebsorte Malbec wunderbar transportiert und andererseits durch den „Design-Wein“ Quimera, einen Bordeaux-Blend. Dankenswerterweise stellte uns das Weingut den Malbec 2010 sowie den Quimera aus 2007 und 2009 zur Verfügung. Quimera steht für die Suche nach einem Ideal, das nahezu unmöglich zu erreichen ist. Die Seelen der beteiligten Rebsorten sollen verbunden werden und der Wein soll mit einer, der perfekten, Seele sprechen. 2007 bestand der Wein aus Malbec, Merlot und Cabernet Sauvignon. 2009 kamen Cabernet Franc und Petit Verdot hinzu. Der Ertrag beträgt gerade einmal 18 Hektoliter. Nach der Gärung im Edelstahltank erfolgte der Ausbau etwa 1 Jahr in französischen Barriques (40% neu).

Eines ist sofort klar, hier sind keine süßlichen Weicheier am Start, sondern ernsthafte, individuelle und sehr charaktervolle Weine. Daumen hoch! Entweder Ihr steht drauf, oder nicht. Der Malbec ist „einfach“ Malbec und hat eine ganz, ganz, ja ganz große Bestimmung. Welche? Ganz klar, der Begleiter zu gegrilltem, argentinischen Rindfleisch zu sein. Fleisch mit gutem Grillgewürz einreiben (in unserem Fall BBQ Beef von Ingo Holland, rosa grillen, den Wein dazu – mehr Glück geht kaum! Und der Quimera? Der lehrt unzähligen Bordeaux-Blends das Fürchten. Ein ganz exzellenter Wein und durch den hohen Malbec-Anteil mit einer ganz eigenen, äußerst faszinierenden Seele.

Bleibt nur noch eines zu sagen: Malbec rules und das Zeug ist einfach gut!

Achaval-Ferrer – Malbec 2010     (bitte anklicken)
Wein115                                Silber

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass dieser Malbec kein weichgespülter Süßling/Blender wie viele seiner Artgenossen ist. Ein rassiger, etwas wilder Charakter mit einer tollen Aromatik und viel Abwechslung zum „Weintrinkeralltag“. Eher einfach und fokussiert – und das ist auch gut so – eine vorbildliche Visitenkarte des Weingutes „Achaval Ferrer“, die zeigt, welche Musik hier gespielt wird. Der Duft intensiv, kraftvoll, wuchtig mit einem leichten Stinker. Die sehr würzige, dunkle Beerenfrucht (Schwarzkirsche, Heidelbeere) wird ergänzt von kühlen Elementen, wenigen Kräutern, Erde und einer Spur Lagerfeuer/verbranntes Holz. Im Mund leichte Kühle und durchaus mineralisch. Dominierend die Schwarzkirsche, dazu die enorm erdige, dezente Würze und eine Prise Schokolade. Frisch, saftig, schlank, mittlere Kraft und mittelfeine, noch merkliche Gerbstoffe. Der gute Abgang schmelzig und etwas trocknend durch die Gerbstoffe. Guter Nachhall. Erneut viel würzige, dunkle Frucht (Schwarzkirsche) und ein wenig Bitterschokolade.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides, Tendenz zum Essen (bei 17-18°C)

Achaval-Ferrer – Quimera 2007/2009     (bitte anklicken)
Wein116   Wein117           Silber

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass sich dieses reizvolle Cuvée so stilvoll, ausgewogen und balanciert präsentiert. Eher geschliffen-geradlinig denn komplex oder tief. Sehr gekonnt vinifiziert, ein Charmeur und einfach lecker. Von der Fruchtseite her getrieben ohne überzogen zu sein – Hut ab! Die Nase intensiv, enorm elegant und animierend. Feine, reife dunkle Frucht (Cassis, Brombeere, ein Touch Sauerkirsche) und eine wunderbar passende, dezente Holzwürze. Dazu Tabak, Kaffee, Gewürze, ein Bisschen Schokolade sowie ein Hauch von Kokos und Kakao. Süßlich-warm, konzentriert, dicht und trotzdem leicht und frisch wirkend. Am Gaumen eine leichte Kühle, weich, seidig-samtig und sehr saftig. Geprägt von großer Eleganz und Harmonie. Die süßliche, reife dunkle Frucht wird hinterlegt von der anziehenden, im Hintergrund agierenden Würze (Holz, Tabak, Kaffee). Gute Konzentration, aber leicht und erfrischend. Viel Zartbitterschokolade und sehr feine, ausgezeichnete Gerbstoffe. Der sehr gute und sehr lange Abgang wärmend mit etwas Alkohol. Abermals die eindrucksvolle dunkle Frucht, Schokolade und guter Schmelz. Großer Nachhall auf Kaffee, Kakao und Tabak. Braucht unbedingt ein großes Glas. Exzellent.

Der 2009er kam bei uns zur nahezu gleichen Verkostungsnotiz. Natürlich noch jugendlicher, fruchtiger – darüber hinaus wirkt er etwas komplexer und spannender als der 2007. Mehr dunkle Würze, weniger Süße, eine Spur muskulöser/konzentrierter, auch etwas merklicher Alkohol, der aber sehr gut im Zaum gehalten wird. Das mehr an Eleganz und Schokolade beim 2007er.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides(bei 17-19°C)

Bezugsquellen
Google Suche / Suche auf Wine-Searcher.com