Barrique-Haus Verkostung zum 16.

Heute geht es sehr weit in die Ferne – nach Neuseeland. Von dort fand der Pinot Noir „Te Muna Road“ 2007 den Weg zu uns. Produziert wurde er vom Weingut Craggy Range, dass 1997 mit großen Ambitionen gegründet wurde (beste Kellertechnik, Top-Fachleute). Die Lage „Te Muna Road“ befindet sich bei Martinborough am südlichen Ende der nördlichen Insel. Eine Cool Climate Lage mit altem, steinigen Boden und etwas mehr Höhenlage. Vermutlich tragen aber letztendlich Kontrolle und Hightech mehr zu dem Wein bei als der Boden – Marketing ist damit selbstverständlich nicht zu betreiben. Der Pinot wurde 10 Monate in franz. Barriques (38% neu) ausgebaut. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, ob es dem persönlichen Geschmack und Erwartungen an einen Wein entspricht, muss jeder von Euch selbst entscheiden. Es ist ein exzellenter Wein, in seiner Jugend von reifer Frucht dominiert (das marmeladige ist da, aber in wirklich erträglichem Maße) und mit Potential sehr gut zu altern – diese Anzeichen haben uns richtig gut gefallen, lecker. Wer von Euch einmal über den Tellerrand blicken möchte, dieser Wein ist es wert. Besseres wird schwierig zu bekommen sein.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass dieser Pinot vom anderen Ende der Welt trotz aller Reife ungemein frisch und saftig daher kommt. Die intensive Nase dominiert von marmeladiger, sehr reifer, roter Frucht. Ganz deutlich sticht Kirsche, nahezu „Herzkirsche“ hervor. Röstige Aromen vom Holzausbau, viel Lakritz, eine Spur Kokos, schokoladig und süß. Ein Hauch merklicher Alkohol. Am Gaumen überraschend kühl, leicht, frisch, weich und dicht. Enorm saftig, schokoladig und haufenweise süße, reife Frucht. Erneut marmeladige „Herzkirsche“. Der Abgang gut und sehr nachhaltig, wärmender Alkohol. Abermals die süße, marmeladige Frucht, Bitterschokolade, ordentlich Schmelz, leicht herb und trocknend.
Am 2. Tag eine wunderschöne gereifte Nase. „Sherry“-Ton, würzig und dahinter die reife Frucht. Geschmacklich und von der Substanz noch voll da, weniger marmeladig. Unser Tipp, noch 2-3 Jährchen die Finger davon lassen! Der 2. Tag war einfach nur anders als Europa und richtig lecker, komplex oder tief nein – aber lecker!
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Auf der einen Seite erfüllt der Wein das Klischee „New World“ vom Feinsten. Auf der anderen Seite bringt er aber auch Kühle, etwas Spannung und eine wirklich gute Substanz mit. Handwerklich ist, wie zu erwarten, der Wein wirklich bestens gemacht – ein vorbildliches Industrieprodukt. Dieser Wein wird unglaublich vielen Menschen wunderbar schmecken, er wird eine grandios passende Begleitung zu vielen fruchtigen Essen sein (z.B. Lachs / Salat / Brombeerdressing) und genauso, wird es eine nicht mindergleiche Anzahl an Menschen geben, denen er letztendlich doch zu banal und sättigend ist. Uns persönlich hätte am 1. Tag ein Glas genügt, am 2. Tag hätten wir gern noch so eine Flasche leer getrunken.
Allein oder zum Essen?:
beides (bei 16-18°C)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein79                                Silber

Bezugsquellen
Google Suche / Suche auf Wine-Searcher.com

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