Ein Weißburgunder im Holz ausgebaut und lange auf der Feinhefe gelagert ist unser heutiger Wein. Der Fachbegriff dafür lautet „sur-lie“. Ein Wein wird inklusive Schwebeteilresten von der abgeschlossenen Gärung (= Feinhefe) ins Holzfass umgefüllt und gewinnt dadurch ein mehr an Komplexität und Frische (Kohlendioxidbildung). Gleichzeitig nimmt er weniger, nur ganz dezente Holzaromen auf. Leider war unser Weißburgunder „sl“ 2008 vom Weingut Georg Mosbacher bereits über seinen Zenit. Die Frische war komplett verflogen und das Holz übernahm die Kontrolle. Dem Barrique-Haus gefällt besonders: Der kühle, mineralische Charakter dieses Weißburgunders. Die Nase intensiv, kräftig und wuchtig. Enorm nussig, eine deutliche und präsente Holzwürze, erdig sowie kühle/mineralische Elemente. Dazu reifes Kern-/Steinobst und Anklänge von Südfrüchten. Etwas Vanille, Kakao, Karamell und eine Spur Hefe. Im Mund erneut kühl, mineralisch, nussig und das ausgeprägte Holz. Feinsaftig, kräftig, leichter Schmelz, eher würzig und die Frucht hält sich bedeckt im Hintergrund. Der sehr gute und lange Abgang schärfend, herb und holzbetont. Sehr würzig, ein Schuss Hefe, eine Prise Salz und aufrauend. Dem Barrique-Haus gefällt weniger: Insgesamt überzeugt die Nase, der Geschmack und Abgang leider nicht. Es stellt sich wenig Trinkfluss ein. Einerseits herb-hefig und andererseits etwas zu viel vom Holzhammer. Das Holz nimmt dem Wein die Eleganz und Frische, lässt ihn breit und fett wirken. War in der Jugend sicherlich besser, hat klar abgebaut. Allein oder zum Essen?: Beides, Tendenz zum Essen (bei 12-14°C) Die Weine (bitte anklicken) Bezugsquellen Google Suche / Suche auf Wine-Searcher.com |
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