Im traditionsreichen Familienweingut Peter Lauer wird seit 1830 Weinbau betrieben. Seit 2005 ist Florian Lauer für die Weine verantwortlich und hat ihnen einen richtigen Stempel aufgedrückt. Der VDP-Neuling spielt mit seinen ersten „Grossen Gewächsen“ sofort ganz oben mit und auch die restliche Kollektion begeistert mit eindrucksvollen, ausgezeichneten Weinen. Wir ziehen unseren Hut.
Das Weingut befindet sich in Ayl an der Saar. Bewirtschaftet werden Steillagen mit überwiegend Schieferböden und alten Rebstöcken mit bis zu über 100 Jahren. Der klassische Saarriesling zeichnet sich häufig durch eine pikante, mineralische Würze und die elegante, fruchtige Leichtigkeit aus. Diese Elemente finden wir auch in den Weinen von Florian Lauer, natürlich mit handwerklichen Geschick, naturnahem Arbeiten und Ideenreichtum auf die Spitze getrieben. Voraussetzung für Qualität ist somit der Weinberg, sind die Trauben die letztendlich in den Keller gelangen. Florian Lauer verfolgt einen ganzheitlichen, naturnahen Ansatz, der über eine rein biologische Arbeitsweise (im Sinne der Öko-Zertifizierung) hinausgeht. Weinberg, Keller und auch die Flaschen gehören ins Gesamtkonzept. Im Weinberg die Förderung des Kräuterwachstums und der natürlich vorhandenen Tiervielfalt (Insekten, Milben, Regenwürmer, Kleinstlebewesen), Verzicht auf Schwermetalle (Kupfer), Verwendung organischer Dünger und Verzicht auf schwere Landwirtschaftsmaschinen (intensivste Handarbeit, keine unnötige Bodenverdichtung). Ausschließlich Spontangärung kommt im Keller zum Einsatz und somit die Wildhefen aus der Natur und der Kellerluft. Schönung und Filtration gibt es nicht. Das Weingut nimmt Weinflaschen gerne zur Wiederverwendung zurück, die Etiketten bestehen aus Naturpapier und eine Kunststoffkapsel über dem Kork sucht man vergebens. Vorbildlich! Das Ergebnis all der Mühe sind Typen, Weine die unverwechselbar und eigen sind. Weine, die wie bereits in dem einen oder anderen Artikel erwähnt, irgendwo mehr sind als nur Wein: Sie sind Natur, Erbe, Kultur und Einstellung. Die Qualität ist sowieso über jeden Zweifel erhaben. Wie so oft sind diese Unikate langsame Weine, es macht jetzt schon Spaß sie nach ausreichend Luftzufuhr zu genießen, sie zeigen aber noch ihre Ecken und Kanten, sind noch merklich hefig vom langen Ausbau. Ihr solltet, ja müsst ihnen Zeit geben. Sie sind lebendig, genauso wie die Weinberge, in denen sie wachsen. Sie verändern sich über die Stunden, in denen Ihr sie trinkt. Soviel Facettenreichtum gibt es nicht bei „herkömmlichen Weinen“. Die Weine von Florian Lauer, perfekt zum Genießen, genauso perfekt zum Beobachten und Sinnieren. Lebhaft, authentisch und naturnah. |
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