Barrique-Haus Verkostung zum 71.

Die erste Begegnung mit der Bodega Jiménez Landi verlief nicht allzu erfolgreich (Folge 30). Bei all den positiven Voraussetzungen war uns aber klar, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Mit dem Piélago 2006 startet das Weingut richtig durch. 94 Parker -Punkte „werben“ für diesen Wein und diese sind tatsächlich im Glas.

Der Pièlago ist ein Melting-Pot durch die Welt des Weines. Die spanische Herkunft deutlich, unübersehbar der französische Einfluss aus den „Wanderjahren“ von Daniel Jiménez Landi sowie die Natürlichkeit des Weines/der Weinbereitung, die er u.a. durch Nicolas Joly, dem Papst des biodynamischen Weinbaus, kennen lernte.

Fruchtbetont in seinem Stil mit viel Würze und eben gleichzeitig Authentizität und Individualität. Wenn „modern“, dann bitte genauso!

Der Piélago steht ausgezeichnet da, kaum Alterstöne, kraftvoll und intensiv. Er kann noch ein paar Jährchen. In 2006 bestand der Wein zu 60% aus Garnacha und 40% Syrah. Soweit wir wissen, änderte sich das von 2007 an (100% Garnacha).

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Die sehr gekonnte Balance dieses modernen Weines zwischen Frucht in Hülle und Fülle und deutlicher Ernsthaftigkeit mit fester, frischer mineralischer Basis. Zu keiner Zeit kitschig oder marmeladig. Die Nase sehr intensiv, dominiert von hochreifer, teils eingetrockneter Frucht. Dunkle Beeren und präsente Schwarzkirsche. Reichlich Lakritz und eine markante röstige Holzwürze (sehr gefühlvoll integriert). Insgesamt sehr würzig – Gewürze wie Pfeffer und Nelke aber auch Kräuter. Noten von Vanille und Kokos, ausgiebig Schokolade und Kakao, ein wenig Tabak. Wärme ausstrahlend, hat Kraft und wirkt eher schwer mit gewisser wilder Note und Straffheit. Komplex, viel Harmonie und durchaus elegant. Ein Schmeichler. Am Gaumen überraschend kühl und deutlich mineralisch. Diese bringt dem an sonst wuchtigen, körperreichen Wein eine tolle Schlankheit und Frische. Die Aromen der Nase setzen sich fort. Spielerische Süße der Frucht, lebhaft und feine, samtige Gerbstoffe. Sehr gute Substanz mit Schliff und Finesse. Viel Kakao und Schokolade. Der sehr gute und sehr lange Abgang ist schmelzig mit mineralischen Anklängen. Erneut setzt sich die vielschichtige Aromatik fort. Wärmend und stilvoll. Nachhaltig auf Bitterschokolade, Kakao und Lakritz.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 16-18°C), verkostet im “Bordeaux Grand Cru” (Riedel Sommeliers)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein185                                Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
inBarrique.de Eisingen / Suche auf Wine-Searcher.com

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