Wie heißt es doch so schön, man sieht sich immer zweimal im Leben. Wir treffen erneut auf die Domaine Lécheneaut, die beim ersten Mal nicht überzeugen konnte.
Beim heutigen Morey-Saint-Denis 2006 gibt es keinen Grund für Beanstandungen. Der Wein hat sich sehr gut entwickelt und steht bestens im Glas. Dieser Pinot liegt ganz klar auf der sehr gefühlvollen, geschmeidigen und grazilen Seite. Nichts ist straff oder herb. Reichlich Frucht und florale Aromen. Dazu zarte Würze und Mineralik (dezent erdig). Eine ungemein moderne Interpretation, exzellent gemacht. Ausgesprochen vielen Weintrinkern wird dieser Charmeur bestens gefallen. Für uns persönlich ist er einen Tick zu „modern“, im Sinne von, wir haben zu sehr das Gefühl einen „Konzeptwein“ zu trinken. Wir mögen es rustikaler, wilder und bodengeprägter. Ein schönes Einmalerlebnis, Verbundenheit baut sich dennoch keine auf. Wir sitzen lieber an einem altehrwürdigen, abgenutzten Holztisch als am designten, blitzblankpolierten Glastisch. An der Qualität gibt es nichts zu mäkeln, eine reine Stilfrage. Wir stehen erneut zur Aussage des Ursprungartikels. Es gibt für weniger Geld spannendere und individuellere Spätburgunder aus Deutschland, die letztendlich mehr Emotionen bei uns wecken. Wenn Burgund, dann Burgund. (bspw. Mugnier / Rossignol-Trapet) |
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