Barrique-Haus Verkostung zum 76.

In Rheinhessen, quasi der Region des jungen und wilden Winzernachwuchses, gibt es nahezu ständig exzellente neue Weine zu entdecken. Wer hier mitmischen will, der muss was drauf haben und sich zu 100% auf die Qualität seiner Weine konzentrieren. So und nicht anders ist es bei den Braunewell Brüdern aus Essenheim bei Mainz im Selztal.

Ein Familienweingut mit Tradition. Vater Axel kümmert sich hauptsächlich um die Weinberge, Sohn Stefan pflegt das Marketing und sein Bruder Christian trägt die Verantwortung für den Ausbau der Weine im Keller. Wie nicht anders zu erwarten, haben die Brüder beide in Geisenheim studiert und sich durch viele Praktika im In- und Ausland weitergebildet. Mit ihrer Rückkehr in den elterlichen Betrieb kamen neuer Schwung, jugendliche Leidenschaft sowie Experimentierfreude in das Weingut, der Beginn einer enormen Qualitätsoffensive.

Der 18 ha große Betrieb verfügt über beste Lagen im milden, nördlichen Rheinhessen mit sehr unterschiedlichen Bödenprofilen. Daher verwundert es nicht, dass das Weingut über einen relativ großen Rebsortenspiegel verfügt. Einerseits wird eine breite, sehr solide Basis geboten und andererseits eine Steigerung bis hin zum Spitzenwein unter den Kategorien „Lagenwein“ sowie „François“ (regionale bzw. internationale Rebsorten). Es dürfte also jeder bei einem Besuch des Weingutes fündig werden!

Wie es heutzutage für Spitzenqualität einfach grundlegend nötig ist, entstehen die Weine mit enorm viel Aufwand im Weinberg. Ohne bestes Traubenmaterial ist alles Bemühen umsonst. Genauso wie beim Kochen, aus nach nichts schmeckendem Gemüse ist nichts Schmackhaftes zuzubereiten. Der Begriff „bio“ und dessen Richtlinien allein, sind dafür nicht mehr genügend oder von langer Dauer. Nachhaltigkeit rückt ins Zentrum. Leider ist dieser Begriff schon ähnlich strapaziert und verunglimpft. Trotzdem ist er richtig. Die Nachhaltigkeit umfasst stets mehrere Bereiche: die Wirtschaftlichkeit, die Umwelt, die Weinberge, die Kulturlandschaft, aber auch das Soziale. Alles spielt bei den Braunewells eine Rolle – vorbildlich!

Für die Weine bedeutet es naturnahes Arbeiten im Weinberg und natürliche Weinbereitung. Nur so entstehen für das Terroir typische und langlebige Weine. Dass die Weine richtig gut sind, davon kann und sollte sich jeder selbst überzeugen. Gewonnen haben die Weine auch schon einiges, z.B. den „Deutschen Rotweinpreis 2011“ der Zeitschrift VINUM mit dem 2009er Essenheimer St. Laurent „Gelber Sand“. Oder die Pinot Noir Trophy beim AWC Vienna mit dem 2008er Spätburgunder „Teufelspfad“ gegen ein internationales Spitzenfeld.

Bei den beiden vorgestellten Weißweinen überzeugt uns der Stil und die Handschrift von vorn bis hinten. Herrliche straffe Würze, reife Frucht sowie intensive und prägende, erdige Mineralität. Sie zeigen sich kräftig und dicht mit Druck, lassen aber keinesfalls Leichtfüßigkeit vermissen. Toller Schliff und gekonnt. Der RieslingTeufelspfad“ 2012 erst am Anfang seiner Entwicklung mit noch deutlich Hefe und Gerbstoffen, er könnte sogar noch zulegen. Wunderbar seine Feinheit und Komplexität. Im Weinkühlschrank wartet noch der SpätburgunderTeufelspfad“ 2011. Die Verkostung reichen wir so schnell wir möglich nach.

Die Weine (bitte anklicken)

Wein190   Wein191   Wein192
Braunewell – Essenheimer Grauer Burgunder “Kalkmergel”   2012 (zur VKN)   Bronze

Braunewell – Riesling “Teufelspfad”   2012 (zur VKN)   Gold

Braunewell – Spätburgunder “Teufelspfad”   2011 (zur VKN)

Bezugsquellen (Beispiele)
Weinkontor Keßler Oppenheim / Suche auf Wine-Searcher.com
Weinlagen
Essenheimer Teufelspfad

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