Es ist einmal mehr an der Zeit ins Burgund zu schauen. Grundsätzlich trifft unser heutiger Wein zunächst eine Wunde die sehr schmerzt, für deren Heilung ein Mittel jedoch schwierig festzulegen ist. Umso größer sind die Schmerzen, je teurer die Weine sind. Es geht uns um die Stilistik.
Bei einem Weinkauf im Supermarkt ist relativ klar, dass er eine massenkonforme, sehr moderne und international orientierte Ausrichtung haben wird. Bei hochwertigem Wein aus dem Handel ist es leider extrem schwierig bis kaum zu erkennen, der „einfachen Weintrinker“ ist quasi chancenlos. Dabei reicht die Spanne von voluminösen Fruchtbomben bis hin zu den kargsten Puristen. Es besteht Handlungsbedarf! Der Kunde kauft die Katze im Sack. Wie erkennt der Kunde in kürzester Zeit, ob ein Wein ihm zusagen könnte? Für unseren heutigen Fall beispielsweise, ob der Burgunder eine internationale, fruchtbetonte Stilistik aufweist oder ein vehementer sowie klassischer Vertreter seiner Herkunft ist? Aus unserer Sicht bleibt genau diese Frage fast immer unbeantwortet. Ein Unding. So hatten wir leider wieder einen Burgunder im Glas, wie wir ihn nicht mögen. Schade ums Geld, völlig unabhängig von möglichen oder tatsächlichen Punkten. Der „Vosne-Romanée“ 2007 von Alain Jeanniard zeigt in einigen Details sehr gutes handwerkliches Geschick. Die blumigen und getrocknet-pflanzlichen Aromen gefallen. Insgesamt harmonisch und mit Feinheiten. Dazu kommen jedoch eine ins Kitschige abdriftende Frucht, grünliche Töne, wenig wirkliche Substanz und spürbarer Alkohol. Kurzum, deutlich ein Prämiumwein und damit Barrique-Haus „Silber“. Nicht mehr und nicht weniger. Pinot-Spaß geht anders. |
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