Der Barolo hat es heutzutage nicht leicht. Einerseits ist er nicht gerade billig und anderseits ist er kein Schmeichler vor dem hohen Herrn. Reifezeit, die er dringend nötig hat, wird ihm meistens verwehrt. Darüber hinaus sind unzählige, mehr oder minder günstige, „Einstiegsbarolos“ in den Weinläden dieser Welt zu finden, deren grausige und enorm trocknende Gerbstoffe niemals ihren Schrecken ablegen werden. Leicht und fruchtig kann er sowieso nicht – und das ist gut so!
Ein guter Barolo ist ein vor Kraft strotzender, ursprünglicher Charakter, der mit seiner einzigartigen Würze die Tore zu einer unwiderstehlichen, hocharomatische Welt öffnet. Eine komplexe und tiefe Würze von erdigem Waldboden, unzähligen Gewürzen, Pilzen (ja Trüffel) bis hin zu edelstem Leder. Seine intensiven Gerbstoffe zeigen sich dann in einem den Gaumen auskleidenden herrlichen Samt. Eine unverwechselbare und faszinierende Schöpfung aus der Traube Nebbiolo, der vielleicht anspruchsvollsten Rebsorte der Welt. Die Aufgabe der Winzer im Piemont besteht darin, das klassische Erbe zu wahren und gleichzeitig einen Schritt nach vorn zu gehen. Die Weine müssen jung zugänglicher werden um erfolgreich zu sein. Trotzdem haben sie ihr Versprechen zu halten, lange und in außergewöhnlicher Güte reifen zu können. Nach reichlich probierten Barolos auf der Prowein 2014 und unserem heutigen Exemplar stellen wir den Erzeugern ein erstklassiges Zeugnis aus. Ein wenig Umdenken ist angesagt und wir alle sollten dem Barolo wieder etwas mehr Aufmerksamkeit widmen. Im Glas haben wir den Barolo „La Tartufata“ 2009 von Giulia Negri. Bis dato uns völlig unbekannt und von nun an fest und dick unterstrichen im Kopf verankert. Schlichtweg ein brillanter Barolo allererster Güte. Genau so muss modern interpretierter Barolo riechen und schmecken. Klassisch orientiert, geschliffen und perfekt balanciert. Sensationelle Gerbstoffe sorgen für einen Barolo nahezu unglaublichen Trinkfluss, eine „Mahlzeit als Beilage“ ist gar nicht unbedingt nötig (je nach persönlichem Empfinden). Dazu kommt eine sehr ausgeprägte, kühle Mineralität, wie sie meistens nur in raren Lagenbarolos zu finden ist. Dieser Barolo muss sich vor keinem Wein der namenhaften Erzeuger verstecken. Giulia Negri begrüßt auf Ihrer Webseite den Besucher mit „Barolo. The Future.“. Treffender hätte es die schöne und talentierte Nachwuchswinzerin nicht formulieren können. Eine Top-Empfehlung, um in die großartige Welt des Barolos einzutauchen. Einfach die Flasche eine gute Stunde vor dem Trinken öffnen, große Gläser bereitstellen und bei 18°C servieren. Zu erwerben ist der Wein bei unserem Werbepartner Vinello. |
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