Kategorie Archiv: Spain

Barrique-Haus Verkostung zum 122.

Im nördlichen Zentralspanien, auf einer Höhe von über 800m, liegt das nicht gänzlich unbekannte Weinanbaugebiet Ribera del Duero. Die Reben benötigen diese Höhenlage, denn sonst könnten sie der Hitze der 2400 Sonnenstunden im Jahr schlichtweg nicht standhalten. Sehr oft kommen aufgepumpte, schwere Protzweine aus dieser Region, häufig gleichzeitig zugeholzt bis zum geht nicht mehr. Es geht anders, das zeigen zum Glück mehr und mehr Betriebe, z.B. Bodegas Hnos. Pérez Pascuas aus Pedrosa de Duero.

Das Weingut wurde 1980 gegründet und bewirtschaftet 135ha Rebfläche. Diese ist überwiegend mit Tempranillo bestockt, ansonsten gibt es noch ein wenig Cabernet Sauvignon. Ein Großteil der Rebstöcke ist über 25 Jahre alt. Über 3300 Barriques beheimaten die Weine im Keller. Jährlich werden 500.000 Flaschen Wein produziert und in 38 Länder der Welt exportiert.

Pérez Pascuas produziert Terroirweine. Geprägt von einer kühlen Mineralität der kalkhaltigen Böden. Die Weine sind fein und finessenreich. Frisch mit belebender Säure. Ein Alkoholproblem kennen sie nicht. Enorm beeindruckt hat uns die Qualität der Gerbstoffe. Präsent aber sowas von gekonnt – vom Allerfeinsten, dass macht einfach Spaß.

Beide heutige Weine, sowohl der „La Navilla“ 2009 als auch der „Gran Reserva“ 2006 brauchen einiges an Luft, bis sie sich zeigen. Und selbst dann wirken sie noch verschlossen und unnahbar. Können und sollten noch reifen. Vielleicht legen sie dann auch noch das eine oder andere Pünktchen zu. Der „La Navilla“ wirkt etwas süßlicher und moderner als der „Gran Reserva“, dessen Tiefe und innere Gelassenheit sich nur mit Geduld nach und nach erschließen lassen. Charakterstarke Weine.

Die Weine (bitte anklicken)

Wein264   Wein265
Pérez Pascuas – Viña Pedrosa “La Navilla”   2009 (zur VKN)   Silber

Pérez Pascuas – Viña Pedrosa “Gran Reserva”   2006 (zur VKN)   Gold

Bezugsquellen (Beispiele)
Weinhalle Nürnberg / Belvini Dresden / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 110.

Die Weine aus dem Toro (nördliches Zentralspanien) stehen einerseits für enorme Würzigkeit und sehr dunkle Frucht. Andererseits ebenso für Frische und Mineralität. Uns gefällt diese Kombination ausgesprochen gut. Die heutigen beiden Tempranillos, im Toro „Tinta del Toro“ genannt, zeigen sehr schön diese authentische Herkunftsprägung. Der „Eternum Viti“ etwas mehr als der „Los Colmillos“, der einen stärkeren Einfluss vom Holzausbau aufweist.

Beide Weine wachsen auf 740m über dem Meeresspiegel und werden von 2500 bis 3000 Sonnenstunden im Jahr verwöhnt. Die Rebstöcke des „Eternum Viti“ sind im Schnitt 50 Jahre alt, beim „Los Colmillos“ handelt es sich um eine Einzellage. Die Reben sind in diesem Bereich circa 140 Jahre alt. Daraus entsteht eine ganz eigene, wunderbar anders schmeckende Frucht. Der Ausbau erfolgte jeweils in neuen Barriques für 10 bzw. 16 Monate, größtenteils in französischen Fässern.

Der „Eternum Viti“ ist ein überzeugender Alltagswein, sehr trinkanimierend und mit viel Spaß gönnt man sich das eine oder andere Glas mehr. Deutlich mehr Komplexität und Spannung hat der „Los Colmillos“ zu bieten. Das Holz ist sehr präsent, so dass er sich eher als Essensbegleiter eignet. Wir vermuten bei unserer Flasche einen leichten schleichenden Kork. Es könnte also gut sein, dass die Frucht davon ein wenig unterdrückt wurde und er sich trocknender präsentierte, als er im Normalfall ist. Potential ist sichtlich vorhanden. Beide Weine sind modern ausgerichtet mit klarer Betonung der Frucht. Kaufen könnt Ihr sie bei unserem Werbepartner Vinello.

Die Weine (bitte anklicken)

Wein245   Wein246
Bodegas Abanico – Eternum Viti   2010 (zur VKN)   Bronze

Bodegas Abanico – Los Colmillos   2009 (zur VKN)   Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Vinello Dresden / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 100.

Mit Vorschusslorbeeren von 97+ Parker Punkten kommt der „Selección de Vinedos de la Familia“ von Felix Callejo auf den Tisch. Es ist reinsortiger Tempranillo aus dem Ribera del Duero.

Der Wein strotzt vor Kraft, Konzentration und dunkler Frucht. Dazu kommt ein immens präsentes Holz, dass dem Wein mehr nimmt (vor allem Komplexität), als es ihm gibt. Irgendwo einfach unverständlich. Oder braucht es das Holz für die Power, da die Traubenbasis wohl doch nicht ganz so streng selektiert war? Denn ansonsten sind viele Stellschrauben sehr gekonnt justiert. Trotz des Holzes und der merklichen Gerbstoffe besitzt der Wein eine sehr schöne Saftigkeit.

Im Endeffekt ist und bleibt dieser Tempranillo eine Enttäuschung. Wer mit Auftreten, Punkten und Preis etwas verspricht, sollte es auch halten können. Richtig Freude macht er momentan beim Trinken nicht. Sicherlich ist noch einiges an Reifepotential vorhanden, aber ob sich dieser Holzhammer noch einbindet ist äußerst fragwürdig.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Die Kraft, dunkle Furcht und Saftigkeit dieses reinsortigen Tempranillos. Die Nase intensiv mit hochreifer, teils eingemachter dunkler Frucht (Brom- und Heidelbeeren, Schwarzkirsche). Warm mit kühlen Elementen, Mineralik andeutend. Die röstig-rußige Holzwürze sehr markant. Ingesamt reichlich Würze: Nelke, Pfeffer, viel Tabak, ein paar Kräuter und ein leichter Stinker. Dazu ordentlich Kakao, Kokos und eine Spur Vanille. Konzentrierte, enorme Kraft mit gewisser Komplexität, das Holz dominiert die Aromatik. Am Gaumen kühl und mineralisch, sehr saftig, seidig mit präsentem, zartem Samt. Erneut enorme Kraft und Festigkeit. Das Holz spielt weiter die 1. Geige. Ausgeprägte dunkle Frucht (süßlich) und herbe Würzigkeit. Viel Kakao und Schokolade, die Vielschichtigkeit wieder eingeschränkt. Feine, kräftige Säure und sehr feine Gerbstoffen (präsent). Der Abgang sehr gut, sehr lang und süßlich-schmelzig. Nachhaltig auf Kakao in Hülle und Fülle sowie Bitterschokolade. Abermals viel dunkle Frucht und das Ton angebende röstig-rußige Holz.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Letztendlich macht die Holzbetonung den Wein schwer und nimmt viel Trinkfluss, die Komplexität wirkt eingeschränkt. Lebt nur von Kraft, viele Stellschrauben sind gekonnt, wieso diese Verholzung?
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 16-17°C), verkostet im “Bordeaux Grand Cru” (Riedel Sommeliers)

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Wein227                                Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Karl Kerler Nürnberg / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 73.

Oh Freude, das Eis ist da. Eiskratzen am frühen Morgen ist angesagt. Da braucht es abends etwas kräftiges Rotes zum Wärmen und entspannen. Es wandert ein Spanier ins Glas, der diese Aufgabe mit Bravour meistert, bei dessen Nachforschungen bzgl. Weingut und Weinbereitung wir leider ein wenig ratlos zurückbleiben.

Der „Antonio Moral“ 2006 glänzt mit bester Reife (keine Überreife), intensiver Würze und viel Mineralität. Alles dran und sehr gekonnt vinifiziert. Ein sehr schöner Wein. Jetzt so langsam austrinken, die Gerbstoffe beginnen zu trocknen. Auch fehlt die Substanz, um noch länger diese schmeichelnde Form halten zu können.

Wenn wir richtig recherchiert haben, ist der Wein ein gemeinsames Projekt zweier junger Weinleute im Ribera del DueroJorge Moral und Xavier Iturria.

Jorge arbeitete u.a. mit Peter Sisseck (Kultwein „Pingus“) zusammen, Xavier arbeitete mit am San Román, dem Toro-Wein des Starönologen Mariano García (Vega Sicilia, Bodegas Mauro, Bodegas Aalto).

Jorge kümmerte sich um die Weinberge, der gebürtige Franzose Xavier um den Keller, sein französischer Einfluss ist im „Antonio Moral“ wieder zu finden. Barriques, welche die beiden in Zweit- und Drittbelegung nutzten, boten einst bspw. dem Pingus oder auch den Weinen von Romanée-Conti ein wohliges Plätzchen. Inzwischen scheint diese Zusammenarbeit nicht mehr zu existieren. Xavier gründete im Toro ein eigenes Weingut, die Bodegas Iturria. Wir haben dies im Hinterkopf notiert und die eine oder andere Begegnung sollte sich lohnen.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Der animierende, positiv „süffige“ Stil dieses doch eher modern interpretierten Spaniers, ohne die Klassik ganz beiseite zu lassen. Zugänglich und unkompliziert mit gewissem Anspruch. Ein Charmeur. Die Nase intensiv mit markanter röstiger Holzwürze. Schmeichelnd und feinfühlig integriert. Reichlich herbe Würze. Kokos, getrocknete Kräuter und Gewürze. Dazu Spuren von Lakritz, Tabak und Kaffee. Sehr reife dunkle Beeren (Heidel-, Brom- und Johannisbeere). Warm wirkend mit kühlen, mineralischen Elementen. Muskulös, fest und kompakt mit guter Frische. Typisch französischer animalischer Touch. Gewisse Vielschichtigkeit, sehr anregend. Am Gaumen kühl und deutliche Mineralität. Dadurch wunderbar schlank wirkend, trotzdem druckvoll und mit Power, leichter Schmelz. Erneut die beste reife, süßliche Frucht und die herbe Würze von Holz und Kräutern. Stimmig und durchaus elegant. Wenige feine Gerbstoffe, weich und ein Bisschen Samt. Schokolade und Kaffee. Der schmelzige, wärmende Abgang ist gut und lang. Nachhaltig auf Bitterschokolade und Kaffee. Abermals mineralisch, süßlich, geprägt von reifer Frucht und herber Würze. Hauchzart trocknende Gerbstoffe.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 16-17°C), verkostet im “Bordeaux Grand Cru” (Riedel Sommeliers)

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Wein187                                Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Extraprima Mannheim (Bodegas Iturria) / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 71.

Die erste Begegnung mit der Bodega Jiménez Landi verlief nicht allzu erfolgreich (Folge 30). Bei all den positiven Voraussetzungen war uns aber klar, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Mit dem Piélago 2006 startet das Weingut richtig durch. 94 Parker -Punkte „werben“ für diesen Wein und diese sind tatsächlich im Glas.

Der Pièlago ist ein Melting-Pot durch die Welt des Weines. Die spanische Herkunft deutlich, unübersehbar der französische Einfluss aus den „Wanderjahren“ von Daniel Jiménez Landi sowie die Natürlichkeit des Weines/der Weinbereitung, die er u.a. durch Nicolas Joly, dem Papst des biodynamischen Weinbaus, kennen lernte.

Fruchtbetont in seinem Stil mit viel Würze und eben gleichzeitig Authentizität und Individualität. Wenn „modern“, dann bitte genauso!

Der Piélago steht ausgezeichnet da, kaum Alterstöne, kraftvoll und intensiv. Er kann noch ein paar Jährchen. In 2006 bestand der Wein zu 60% aus Garnacha und 40% Syrah. Soweit wir wissen, änderte sich das von 2007 an (100% Garnacha).

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Die sehr gekonnte Balance dieses modernen Weines zwischen Frucht in Hülle und Fülle und deutlicher Ernsthaftigkeit mit fester, frischer mineralischer Basis. Zu keiner Zeit kitschig oder marmeladig. Die Nase sehr intensiv, dominiert von hochreifer, teils eingetrockneter Frucht. Dunkle Beeren und präsente Schwarzkirsche. Reichlich Lakritz und eine markante röstige Holzwürze (sehr gefühlvoll integriert). Insgesamt sehr würzig – Gewürze wie Pfeffer und Nelke aber auch Kräuter. Noten von Vanille und Kokos, ausgiebig Schokolade und Kakao, ein wenig Tabak. Wärme ausstrahlend, hat Kraft und wirkt eher schwer mit gewisser wilder Note und Straffheit. Komplex, viel Harmonie und durchaus elegant. Ein Schmeichler. Am Gaumen überraschend kühl und deutlich mineralisch. Diese bringt dem an sonst wuchtigen, körperreichen Wein eine tolle Schlankheit und Frische. Die Aromen der Nase setzen sich fort. Spielerische Süße der Frucht, lebhaft und feine, samtige Gerbstoffe. Sehr gute Substanz mit Schliff und Finesse. Viel Kakao und Schokolade. Der sehr gute und sehr lange Abgang ist schmelzig mit mineralischen Anklängen. Erneut setzt sich die vielschichtige Aromatik fort. Wärmend und stilvoll. Nachhaltig auf Bitterschokolade, Kakao und Lakritz.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 16-18°C), verkostet im “Bordeaux Grand Cru” (Riedel Sommeliers)

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Wein185                                Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
inBarrique.de Eisingen / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 35.

Nachdem uns in unserer Videofolge Nummer 3 der Crianza 2006 der Bodegas LAN nicht begeistern konnte, trat nun der Reserva aus 2005 zur Ehrenrettung an. Das tat er mit Bravour! Direkt 1-2 Minuten nach dem Öffnen eine bombastische Nase – zum Niederknien. Nach ein paar Minuten zeigte der Wein dann sein harmonisches Bild. Und das ist bestens. Dieser Reserva ist zum Trinken gemacht, er soll Spaß machen, dabei aber stets ein typischer Reserva mit einem gewissen Anspruch sein. Die Bodegas LAN hat es vorbildlich hingebracht. Selten erlebten wir solche „Süffigkeit“ bei vergleichbaren Reservas. Alles ist stimmig, rein gar nichts wirkt überzogen oder hingebogen. Tolle Überraschung und mal wieder Erdung für den Gaumen, wie schnell sich doch auch so ein Reserva wegtrinken kann.
Dieser Reserva und der Montecillo Gran Reserva sind zwei ausgezeichnete, typische Weine zu fairen Preisen.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass dieser Wein so herrlich und animierend zu trinken ist. Hat das nötige Rüstzeug eines Reservas – und das wunderbar auf die Flasche gezogen – ohne Schnickschnack und Firlefanz. Das schmeckt einfach, tendiert sogar zu Süffigkeit. Prägend jederzeit die hochreife Schwarzkirsche sowie die frische und elegante Art. Ein leichtfüßiger Reserva, rund und stimmig. Die Nase intensiv, mittelkräftig und konzentriert. Zeigt erste Reife, wirkt frisch und galant. Bezaubernd diese typische, süßliche Holzwürze. Ganz dezent und schmeichelnd. Dazu hochreife, teils getrocknete dunkle und etwas rote Frucht (Kirsche, Heidelbeere, Pflaume). Getrocknete Kräuter, Gewürze, Kokos, Vanille, Lakritz, Kakao und ein Hauch Tabak. Am Gaumen leicht kühl und ein wenig Mineralität. Im Mund saftig, samtig, schlank und elegant. Reife und süßliche dunkle Frucht (Schwarzkirsche), passende Würze und eine Spur Schokolade. Ordentlich Kraft, feine Gerbstoffe und gute Balance. Sehr guter und sehr langer Abgang. Abermals die süßliche, dunkle Frucht und die dezente Würze. Schmelzig, einen Hauch wärmend und erneut leicht/elegant. Nachhall auf Bitterschokolade und Kakao.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 17-19°C)

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Wein126                                Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Weinbaule Frankfurt / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 30.

Die Bodega Jiménez Landi befindet sich in der Region Mentrida in Spanien. Das ist so ziemlich genau in der Mitte des Landes. Daniel Jimenez-Landi steht hier für den Aufbruch. Ökologische, in der Spitze zu Teilen biodynamische Arbeitsweise in Verbund mit Konzentration auf das Terroir treiben die Weinqualität nach vorn. Verschrieben hat sich das Weingut alten Garnacha-Reben, allein 4 der 5 Weine der Bodega bestehen zu 100% aus dieser Rebsorte. Weitere Besonderheiten in der Weinbereitung sind bspw. das schonende Zertreten der Trauben mit den Füßen und die Verwendung von eigenen Hefen. Der Ausbau der Weine erfolgt in 500 bis 3000 Litern Holzfässern, um nicht zu viele Holzaromen auf die Weine zu übertragen, ihre Frische und natürliche Aromatik stehen im Vordergrund.

Wir hatten den Einstiegswein, den Sotorrondero, im Glas – ein Cuvée aus Syrah und Garnacha. Einerseits ist einiges der Philosophie ist zu erkennen, andererseits schafft er es nicht uns wirklich zu überzeugen. Im Gesamten fühlen wir eher einen gemachten, modernen Wein und nicht den eigenständigen Charakter. Dazu ist er sehr trocknend am Gaumen, was nicht all zu viel Freude bereitet. Eventuell hat sich der 2006er nicht bestens entwickelt. Weitere Weine der Bodega sind in unserem Keller und wir sind sehr gespannt darauf.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Gerade an dieser Flasche leider recht wenig. Der Wein wirkt etwas überzogen und präsentiert sich nicht stimmig. Die intensive, kräftige Nase ist enorm von dunbelbeeriger Frucht geprägt. Hochreif, ins Süßliche gehend, wirkt teilweise eingemacht. Dazu eine leichte, dezente Würze (Hauch Pfeffer), Lakritz, ein Touch Alkohol und Anklänge von Vanille und Kokos. Einfach und geradlinig. Am Gaumen sehr trocknend. Markant erneut die süßliche, ein wenig marmeladige, dunkle Frucht. Opulent, saftig, durchaus frisch, schokoladig mit einer mittleren, pfeffrigen Würze. Ebenfalls Lakritz und Vanille. Der ordentliche, schmelzige, nachtrocknende Abgang eher kurz und wärmend mit merklichen Alkohol. Abermals die dunkelbeerige Frucht, die Würze, Lakritz und Vanille.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Das Trocknende zerstört leider den Trinkfluss. Das kann an einer nicht optimalen Entwicklung in der Flasche liegen. Der Wein zeigt gute Ansätze und wir merken, es ist kein liebloser Wein von der „Stange“ und eine Auseinandersetzung lohnt sich. Eine Konterflasche das aktuellen Jahrgangs wäre sehr spannend. So bleibt das Fazit negativ, denn der Wein bereitet wenig Trinkfreude. Nicht abzusprechen sind die Konzentration, Aromatik, Substanz und die Idee dahinter.
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 17-18°C)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein118                                Bronze

Bezugsquellen
Google Suche / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 28.

Heute gibt es einen Klassiker, von einer der ältesten Bodegas im Rioja. Der Montecillo Gran Reserva lagerte den Vorschriften für einen Gran Reserva entsprechend 24 Monate im Barrique und 36 Monate auf der Flasche, ehe er in den Verkauf kam.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass wir einen geradlinigen, wunderbar ausbalancierten und stimmigen Gran Reserva im Glas haben. Ein wahrer Schmeichler mit reichlich Extraktsüße. Dabei eher fein und elegant wirkend mit enorm viel Frische. Animierend, nicht wirklich komplex oder tief. Die intensive, warme Nase geprägt von süßlicher, hochreifer, teilweise getrockneter roter und vor allem dunkler Frucht. Dazu das toll abgestimmte, ebenfalls süßliche, kokoswürzige Holz. Wenige Kräuter, ein paar Gewürze, etwas Tabak. Fokussiert, eher einfach, anregend. Am Gaumen Kühle und eine gewisse Mineralität. Leicht, frisch, saftig, haufenweise Samt und gute Kraft. Erneut die süßliche, hochreife Frucht und das charmante Holz. Sehr feine, bestens integrierte, noch merkliche Gerbstoffe. Der wärmende, schmelzige Abgang sehr gut und sehr lang auf Lakritz, Bitterschokolade und Kakao. Abermals von der Frucht und dem Holz geprägt.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 17-19°C)

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Wein112                                Silber

Bezugsquellen
Google Suche / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 19.

Der Dido ist ein „Trendwein“ aus dem Montsant (Spanien). Vinifiziert wird er von Sara Pérez, die gemeinsam mit ihrem Mann René Barbier jun. das zugehörige Weingut Venus la Universal betreibt. Für uns ist das Cuveé aus Garnacha, Merlot und Cabernet Sauvignon (Ausbau in franz. Barriques) einfach nicht in Balance und zu sehr ein Marktprodukt, denn ein eigenständiger Wein. Dass sich an dem Wein die Geister etwas scheiden, zeigen ebenfalls diverse Bewertungen und Verkostungen im Internet. Wir können verstehen, dass viele Gefallen an dem Wein finden, vor allem zum Essen, denn die Aromatik, die gehobene Ausrichtung und eine gewisse Eleganz sind nicht abzusprechen. In diesem Kontext gibt es unsere 91 Punkte, da müssen wir fair sein. Die Schwächen sind stets offensichtlich. Daher keine Empfehlung vom Barrique-Haus.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Um ehrlich zu sein – nichts. Auf uns wirkt der Wein wie ein „Fertigessen“. Er will nirgends anecken, neutral gefallen und das kostet den eigenen Charakter, dass Sympathische. Ein Wein zum kopflosen Trinken neben dem Fernseher – genau wie die Fertigmahlzeit. Wir brauchen das nicht. Die Nase wirkt sehr gemacht. Intensiv, haufenweise Kirsche, rote und schwarze Beeren, marmeladige Anklänge, leicht röstig vom Holz, reichlich Würze, Lakritz, Vanille und etwas Alkohol. Am Gaumen weich, reife Frucht und herbe Würze. Etwas Kühle, süßlich, eher schlank, aber auch wenig echte Substanz – dünnes/wässriges Mundgefühl. Struktur gibt allein das Holz, welches sich mehr grob denn fein und sehr trocknend wiederspiegelt. Der ordentliche Abgang süßlich-fruchtig (etwas Marmelade), würzig, eine Spur grün und herb trocknend. Dazu Lakritz, Vanille, Bitterschokolade und erheblicher Alkohol.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Der Dido präsentiert sich einfach unharmonisch, nicht stimmig. Das Holz versucht die Substanz zu geben, welche der Saft allein nicht stemmen kann. Weiterhin ist der Wein sehr trocknend und alkoholisch.
Empfehlung: Eher kühl zum Essen trinken, etwas belüften.
Allein oder zum Essen?:
Essen (bei 16-17°C)

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Wein87                                Bronze

Bezugsquellen
Google Suche / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 8.

Als Appetizer für unser Video zur Bodega Frontaura y Victoria heute ein Verdejo – eine Rebsorte, der ihr unbedingt etwas Aufmerksamkeit widmen solltet. Verdejo ist vor allem im Toro und Rueda beheimatet, im nördlichen Bereich der Hochebene von Kastilien in Spanien. Die Rebsorte kann ausgezeichnete Qualitäten hervorbringen mit sehr gutem Alterungspotential und ebenso ganz vorzügliche, leichte und erfrischende Weine – insbesondere im Verschnitt mit anderen Rebsorten wie bspw. Sauvignon Blanc. Unser heutiger Wein ist ein reinsortiger Verdejo und eine sehr gelungene Mischung. Frische, reife Frucht, gute Würze und schön nachhaltig. Eine sehr positive Überraschung für um die 7 Euro. Vega Murillo ist die preisgünstige Linie der Bodega Frontaura y Victoria.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass es ein charaktervoller Wein aus heißem Klima ist, der trotzdem sehr schön frisch-mineralisch daher kommt. Die Nase intensiv, kräftig, frisch mit viel reifer Frucht. Kern- und Steinobst (mürber Apfel, Birne, Pfirsich), Zitrusaromen, pflanzliche Töne sowie gute Würze, Kräuter und Mineralität. Unterlegt von einer ganz leicht süßlichen Note (Honig). Im Mund dann leicht, frisch, kühl, durchaus mineralisch auf der einen Seite und auf der anderen Seite die würzige, reife Frucht, dicht wirkend, Substanz, ein paar Gerbstoffe sowie noch etwas Hefe. Guter, schön nachhaltiger Abgang mit merklichen Alkohol. Schmelzig, süßlich-fruchtig, fest, salzig und reichlich herbe Würze.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 13-15°C)

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Wein44                                Bronze

Bezugsquellen
Google Suche / Suche auf Wine-Searcher.com