Kategorie Archiv: Germany

Barrique-Haus Verkostung zum 52.

Zwei Wochen französischer Rotwein, da ist es einfach an der Zeit, für einen kurzen Abstecher zu unseren Wurzeln. Zurück zum Riesling, zurück in die Pfalz, direkt nach Forst.
Wir sind beim Weingut Georg Mosbacher, “Grosse Gewächse” können sie hier, dass konnten wir bereits in Folge 24 bestaunen. Ein wichtiges Standbein des Weingutes sind trockene Kabinett-Weine aus hervorragenden Lagen. 2009 gab es einen Riesling aus dem „Wachenheimer Königswingert“. Einfach exzellent, wunderbarer Riesling, so muss das sein!

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass wir einen hervorragend balancierten, sehr trinkigen und animierenden Tropfen im Glas haben. Erfrischend, schlank und leicht wirkend, trotz Reife und Üppgikeit der Frucht. Herrlich die erdig-kräutrige Würze und die Mineralität. Die Nase intensiv und enorm kräutrig. Erdig, mineralisch, pflanzlich, würzig, ein wenig Kühle und eine Spur Reife. Reifes Kern- und Steinobst mit Zitrusaromen. Gewisse Opulenz, durchaus mit Druck und schön klar. Am Gaumen kühl und mineralisch. Markant die erdig-kräutrige Würze sowie die üppige reife, süßliche Frucht. Leicht und schlank, dabei körperreich und dicht. Ordentlich Schmelz und eine lebhafte Säure. Der Abgang sehr gut und lang. Eine Prise Salz, schmelzig, stoffig und guter Zug. Erneut die Mineralität, erdig-kräutrige Würze und die süßliche, reife Frucht. Stimmig von vorn bis hinten.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 12-14°C), verkostet im “Hermitage” (Riedel Sommeliers)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein158                                Silber

Bezugsquellen
Weinrefugium Heidelberg / Suche auf Wine-Searcher.com
Weinlage
Wachenheimer Königswingert

Barrique-Haus Verkostung zum 47.

Im beschaulichen Örtchen Mörzheim, einem Stadtteil von Landau (Pfalz), begegneten wir den Weinen von Sven Klundt im Spätjahr 2012 zum allerersten Mal. Sofort war klar: Augen auf und aufgepasst, hier tut sich etwas! Denn seit 2009 mischt der Junior nun mit im elterlichen Weingut, er hat einiges umgekrempelt und auf die Beine gestellt. Sven Klundt studierte, wie fast alle nachkommenden Winzertalente in Deutschland, in Geisenheim (Weinbau und Önologie). Den letzten Schliff holt er sich in Österreich, in der Hochburg des Riesling und des Grünen Veltliner, der Wachau. Er arbeitete bei der sehr bekannten Domäne Wachau.
Die Sortimentsstruktur ist klar und schlüssig. Neben der Obsession-Linie, die gleichzeitig den Einstieg in das wunderbare Weinsortiment darstellt, gibt es seit 2011 noch 3 exzellente Lagenweine. Es sind die Rieslinge „Steinweg“ (Kalk) und „Kastanienbusch“ (Rotliegendes) sowie der Weiße Burgunder „Wacholderberg“.
Allen Weinen ist gemein, der Philosophie entsprechend, der Fokus auf die Mineralität und die Böden, auf denen Sie wachsen. Die Weine wirken frisch und leicht trotz ihrer Kraft und sind trocken, hier gibt es kein „deutsches Zuckerschwänzchen“. Die Obsession-Weine besitzen ebenfalls einen gewisse Ausrichtung auf die Frucht hin, während es bei den Lagenweinen allein um den Transport der Lage geht – vollkommen richtig und hervorragend umgesetzt in allen 3 Exemplaren.

Kontrolliert umweltschonender Weinanbau ist für Sven Klundt selbstverständlich. Ebenso die selektive Handlese sowie der jederzeit schonende und vorsichtige Umgang mit den Trauben, bspw. beim Pressen. Soviel wie nötig, so wenig wie möglich. Selbst bezeichnet er seine Arbeitsweise daher als „spartanisch“. Während beim Winterschnitt nicht bis auf die letzte Klinge zurückgeschnitten wird, nähert sich Sven Klundt mit sehr viel aufwendiger Außenarbeit (Ausbrechen der Triebe, Grünlese) und Blick auf die Reben und das Wetter in jedem Jahrgang seinem Ertragsziel an. Das schafft den nötigen Spielraum, um auf alle Einflüsse reagieren zu können. Auch sind Maischestandzeiten je nach Jahrgang und Traubenmaterial von 6-12h möglich, aber kein Muss. Die Natur gibt vor, was zu tun ist.

Der Weiße BurgunderObsession“ 2012 ist ein herrlich erfrischender Vertreter im wunderbaren, eigenen Stil. Beste Mineralität vom Kalk-Boden und geprägt von einer intensiven Würze. Ein perfekter Begleiter zu unzähligen Gerichten genauso wie an heißen Sommertagen.
Der zum großen Teil spontan vergorene RieslingKastanienbusch“ 2012 ist ein zutiefst authentischer, genialer Riesling von einem beachtenswerten Winzertalent. 2012 zeigt sich noch präziser und geschliffener als der schon exzellente 2011er. Der Wein ist noch in seiner Entwicklung, genauso wie der Winzer, wir sind gespannt wie es weiter geht und können jedem die Weine von Sven Klundt nur ans Herz legen!

Im Barrique-Haus sind folgende Weine zu erwerben:
Riesling „Kastanienbusch“ 2011 und 2012, Weißer Burgunder „Wacholderberg“ 2011, Pinot Noir „Obsession“ 2009

Die Weine (bitte anklicken)

Wein153   Wein152
Sven Klundt – Weißer Burgunder “Obsession”   2012 (zur VKN)   Bronze

Sven Klundt – Riesling “Kastanienbusch”   2012 (zur VKN)   Gold

Bezugsquellen (Beispiele)
Direkt im Barrique-Haus
Weinlage
Birkweiler Kastanienbusch

Barrique-Haus Verkostung zum 46.

Mit dem Weinhof Scheu befindet sich ein, ja man darf noch sagen, „Geheimtipp“ am äußersten Ende der Südpfalz. Genauer gesagt liegt das Weingut in Schweigen, das Örtchen ist durch das Weingut Friedrich Becker wohl nicht allzu unbekannt.
Zwei Drittel seiner Rebflächen bewirtschaftet Klaus Scheu auf französischem Boden. So stammen seine besten Weine aus den Lagen „Raedling“ und „Strohlenberg“ gar nicht aus Deutschland. Der RieslingRaedling“ gehört jedes Jahr aufs Neue zu unseren Lieblingsweinen, unbedingt probieren! Und eine weitere, seltene Besonderheit hat der Weinhof zu bieten. Eine eigene, autochthone Rebsorte: Philipp Cuntz, benannt nach dem Großvater von Klaus Scheu, der diese Varietät entdeckte und veredelte. Nirgends anders auf der Welt ist ein Wein dieser Rebsorte zu bekommen außer genau hier. Ein empfehlenswerter, fruchtig-würziger Wein zum entspannten Genießen. Besonders die Rieslinge vom Weinhof Scheu besitzen wunderbares Reifepotential und Ihr solltet es ihnen unbedingt gewähren. Die enorme Kalk-Prägung braucht seine Zeit, um die herrlichen Aromen hervor zu bringen. Perfekt passte unser heutiger RieslingKalkstein“ aus dem Jahre 2008. Die jugendliche, fruchtige Schminke abgelegt und hervor kommt ein wahnsinnig animierender „Kalk-Saft“. Für eine höhere Wertung fehlt es dann doch an den Details, Feinheiten, Eleganz und der „gewissen Moderne“. Aber der Hammer Kalk-Fokus, und diese Saftigkeit….für uns ein Leckerbissen, ein Charakter. Der Wein ist nichts von der Stange, ist anders, brachialer Kalk, leider geil!
Kleiner Tipp: etwas Zeit in der geöffneten Flasche geben, ruhig den Apfel verfliegen lassen und sich dem Kalk hingeben….

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass wir einen eher barocken, rustikalen Riesling im Glas haben, der auf seine Art und Weise doch ziemlich radikal und kompromisslos daher kommt. Ein Kalk-Charakterkopf mit ausgiebiger Frische, Kraft, extremer Saftigkeit und herber Würze. Kein Schmeichler für jedermann. Die Nase intensiv, frisch, kühl und dominiert von viel Mineralität. Die Herkunft vom Kalk schon erkennbar. Merkliche Reife (erinnert an eine Bachschublade – Rosinen, Orangeat, Zitronat, Rumaroma) mit Petrolaromen und Karamellspuren. Kernobst (Apfel), Zitrustöne und eine mittelkräftige, kräutrige Würze. Dazu vegetabile Aromen mit einer Idee von schwarzem Tee. Eher einfach, schlank, aber ins opulente gehend. Am Gaumen kühl und massenhaft kalkige Mineralität. Enormer Schmelz und Saftigkeit, getragen von einer ausgeprägten, lebendigen Säure. Apfel, Kräuter, gute Würze, dicht, Kraft, gehaltvoll – ein „Maul voll Wein“. Sehr guter, mittellanger Abgang mit mineralischem Biss und abermals nahezu wahnsinniger Kalk-Mineralik. Salz. Schmelzig, gute Frucht und Würze, herb-kräutrig, Zitrus und ein wenig aufrauender Gerbstoff.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 12-14°C), verkostet im “Hermitage” (Riedel Sommeliers)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein151                                Silber

Bezugsquellen
Viniculture Berlin / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 45.

Wie bereits in unserem Artikel über das Weingut Aufricht geschrieben, verbrachten wir dieses Jahr eine wunderschöne Woche am Bodensee. Unser Lager schlugen wir in Immenstaad auf, welches direkt an das Zentrum des Weinbaus am Bodensee, zwischen Hagnau und Meersburg, grenzt. Die Landschaft ist einfach einmalig. Die Rebflächen (insgesamt ca. 1000 ha) befinden sich auf derselben Höhe wie das Burgund. Faszinierend, das bereits vor 1000 Jahren original-burgundische Spätburgunderklone hier, genauer gesagt im Bodmaner Weinberg, eingesetzt wurden.
Kein Anbaugebiet in Deutschland erreicht ähnliche Höhenlagen von bis zu 500m. Dieser Fakt und das Klima durch den See führen zu einer langen Vegetationszeit (langsame Aromenbildung) und damit zu den typisch fruchtigen und leichten „Seeweinen“. Die Wasseroberfläche sorgt für lange Frostfreiheit. Im Frühjahr bremst der kalte See die Reben, im Spätjahr verwöhnt er sie durch Abgabe der gespeicherten Sommerwärme. Die Hanglagen, teilweise Steillagen (z.B. Meersburger Rieschen des Staatsweingutes Meersburg), sorgen für viel Sonne am Tag und warme Luftströmungen in der Nacht. Die Böden, eiszeitliche Endmoräne mit hohem Kalkanteil, speichern einerseits hervorragend die Wärme der Sonne und anderseits das Wasser der Niederschläge. Bodenseewinzer haben keine Bewässerung nötig und die Trauben sind keinem möglichen Trockenstress ausgesetzt.
Die am häufigsten angebaute Rebsorte ist der Spätburgunder, gefolgt vom Müller-Thurgau, der hier wohl die besten Bedingungen vorfindet und bemerkenswerte Weine hervorbringt. Ebenfalls stark sind die Burgundersorten (Grau wie Weiß) vertreten. Weinbaugesetzlich gehört der Bodensee circa westlich von Friedrichshafen zu Baden und östlich davon zum Anbaugebiet Württemberg.
Mitgebracht vom Winzerverein Hagnau haben wir uns 2 ordentliche Weine als Urlaubserinnerung. Der Winzerverein ist der älteste Badens (gegründet am 20.10.1881) und der zweitälteste Deutschlands. 129 Mitglieder produzieren 1,2 Millionen Liter Wein auf 130 ha. Seit 1993 arbeitet man hier umweltschonend, d.h. auf den Einsatz von Herbiziden und Insektiziden wird verzichtet. Als erster Produzent am Bodensee erzeugt der Winzerverein auch Öko-Weine, wie unseren Spätburgunder. Die Weine werden wir uns später im Jahr schmecken lassen.
Bleibt noch abseits des Weins, den Bodensee als geniale Urlaubsregion für Familien zu empfehlen. Es war uns gar nicht bewusst, wie herrlich diese Landschaft ist und was hier alles an Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten geboten wird. Unglaublich.
Und wer von Euch gutes Brot und Brötchen essen möchte, der muss zu Webers Backstube. Wieso können nicht alle Bäcker auch nur annähernd so arbeiten? Es schmeckt(e) so gut….

Die Weine (bitte anklicken)
Wein149     Wein150

Bezugsquellen
Direktbezug aus Hagnau / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 43.

Was gibt es schöneres als einen prächtigen Riesling aus dem Kastanienbusch? Richtig, einen gereiften, prächtigen Riesling aus dem Kastanienbusch. Diese Lage spielt eine ganz große Rolle für unseren kleinen Weinshop, denn das sind wir und das lieben wir. Es wanderte der 2008er vom Weingut Gies-Düppel ins Glas (bei uns der 2012er erhältlich). Damals noch mit Glasstopfen verschlossen, wo heute der Schrauber sich dreht. Daumen hoch dafür, denn Kork muss hier einfach nicht sein. Der Wein noch voll im Saft, also das gereift etwas revidieren. Und was für ein Saft! Es ist einfach schlichtweg außergewöhnlich was dieser Riesling bietet. Anspruch, Tiefe, Spannung und Trinkfreude so scheinbar leicht vereint. Eben nicht nur Kraft, nur Leichtigkeit, nur Eleganz, nur Frucht, nur Mineralität oder nur Würze – nein, alles spielt miteinander. Verwoben mit perfekter Detailarbeit. Jung zu trinken, jetzt zu trinken oder nochmal hinlegen, alles kein Problem.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass wir einen imposanten Kastanienbusch, einen beeindruckenden Terroir-Riesling im Glas haben. Er vereint Stärke mit Leichtigkeit, strahlt Ruhe und Balance aus und bringt gleichzeitig die für die Lage Kastanienbusch typische, würzige, griffige Mineralität mit aufs Parkett. Richtig viel Saft und richtig viel Geschmack. Die Nase sehr intensiv, fordernd, springt nahezu aus dem Glas entgegen. Extreme Kühle und Mineralik. Rasiermesserscharfer Schliff und glasklar. Viel Kraft darin, aber super kompakt und gewisse Schlankheit. Erste, ganz leichte Reife und absolut markant die kräutrig-erdig-tabakige Würze. Ausgeprägte Apfel-Zitrusfrucht, im Hintergrund etwas Steinobst. Dazu ein Hauch Karamell sowie eine Idee von Honig und Nüssen. Lebendig, ruhevoll, Tiefe zeigend und enorme Spannung aufbauend. Am Gaumen sehr kühl und verschwenderische Mineralität. Prächtiger Druck und Schmelz, dicht. Gleichzeitig subtil, weich, stilvoll und saftig. Schlank und leicht wirkend, belebt von einer hochfeinen Säure. Grandioses Spiel zwischen erstklassiger, eine Nuance süßlicher Frucht, der Mineralik und der erdig-kräutrigen Würze. Traumhaftes Abbild des rotliegenden Schieferbodens. Brillanter Abgang, traumhafte Länge und Nachhaltigkeit. Mineralisch mit leichtem Biss, Salz, Zitrus, unglaublichen Zug aufbauend. Die griffige Würze bestens unterstützt durch die Frucht, abermals gute Tiefe und herrlicher Schmelz. Unwiderstehliche Art und Weise.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 13-15°C), verkostet im “Hermitage” (Riedel Sommeliers)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein147                                Gold

Bezugsquellen
Direkt im Barrique-Haus
Weinlage
Birkweiler Kastanienbusch

Barrique-Haus Verkostung zum 41.

Herrliche, äußerst angenehme Temperatur auf der Terrasse im Schatten, da muss ein Riesling her. Nichts ermüdendes oder hochkomplexes, aber Mineralität, Frische und eine gewisse Leichtigkeit sind nötig. Diesmal durfte es ein größeres Kaliber sein. Also her mit dem Rebholz Riesling „Vom Muschelkalk -S-“ aus 2009 mit seinen 12,5%. Ob das passt? Und wie! Das Hansjörg Rebholz ein Könner ist, sollte unbestritten sein.
Schon mehrfach fanden seine Weine Erwähnung bei uns, bspw. hier oder hier. Es gibt aber auch stets kontroverse Diskussionen in Foren oder bei Facebook, Probleme sind oft längere Verschlussphasen oder manches Mal auch mangelnde Trinkfreudigkeit. Dieser Wein ist unserer Meinung nach über solche Kritik erhaben. Absolut gekonnt vinifiziert, perfekte Arbeit in den Details, animierend und Trinkfluss, wie es besser kaum zu machen ist. Dicht und trotzdem schlank wirkend. Stimmig von vorn bis hinten, so muss es sein, ein eindrucksvoller Terroirwein!

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Die Eleganz, Saftigkeit und Schlankheit, mit der dieser hervorragende Terroir-Riesling zu überzeugen weiß. Wunderbare Harmonie zwischen der im Vordergrund stehenden Mineralität, der prägenden Würze sowie der genialen Säure. Sehr gekonnt und schlichtweg animierend, ausgezeichneter Trinkfluss. Der Duft intensiv, aber in gewisser Weise zurückhaltend. Kühl und mineralisch. Erdig-tabakig, Kräuter, gute Würze. Dazu Kernobst (Apfel), dahinter Pfirsich und viel Zitrus. Etwas Reife mit Ideen von Honig und Petrol. Eine Spur Tiefe, glasklar und fokussiert auf die Mineralität. Am Gaumen kühl und mineralisch. Schlank, elegant – dabei ordentlich Kraft und ungemein dicht. Geschmeidig, massenhaft Schmelz, feinsaftig und belebt durch eine geniale, vorbildlich feine Säure. Reichlich der erdig-tabakigen Würze, Kräuter, Apfel und Zitrus. Sehr guter und sehr langer Abgang. Leichter Biss, Salz und Mineralität. Einen Hauch süßlicher Frucht und nicht zu knapp Zitrus. Sehr schmelzig, erneut die ausgeprägte Würze und einfach wunderbarer Zug mit enormen Nachhall.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 13-15°C), verkostet im “Hermitage” (Riedel Sommeliers)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein141                                Gold

Bezugsquellen (Beispiele)
Pinard de Picard Saarwellingen / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 40.

Während unseres Urlaubs am wunderschönen Bodensee besuchten wir das Weingut Aufricht. Allein die traumhafte Lage mitten im Naturschutzgebiet macht sprachlos und vermittelt ein eigenes, idyllisches Flair. Der moderne, besuchenswerte Verkostungsraum (eine Neuinterpretation der historischen Pfahlbauten) liegt in unmittelbarer Nähe des Sees und die Weinberge reichen bis ans Ufer. Die Reben werden quasi vom rauschenden Wellenschlag und der frischen Seeluft verwöhnt. Die Weine der Familie Aufricht passen sich nahtlos in dieses Bild ein. Die Leidenschaft für ihre Arbeit und ihre Produkte ist spür- und schmeckbar. Ihr Motto: „Lass dich Aufrichten“ steht perfekt für die exzellenten Weine. Sie vermitteln das Lebensgefühl des Ortes mit Leichtigkeit, Frische, Finesse und Fruchtigkeit. Wahrlich „außergewöhnliche Weine eines außergewöhnlichen Ortes“. Durch die Gastfreundlichkeit der Familie fühlt man sich gleich willkommen, dringende Empfehlung unsererseits!
Ausgesucht für Euch haben wir uns einen Rotling und einen sehr besonderen Blanc den Noir (farbloser Spätburgunder). Ein Rotling ist im Grunde ein Rosé, der Unterschied besteht darin, dass ein Rosé nur aus rotschaligen Trauben gewonnen wird und ein Rotling aus weiß- und rotschaligen Trauben. Der Rotling „Seegucker“ vom „Meersburger Sonnenufer“ ist genau so, wie ein „Rosé“ sein muss. Einfach perfekt für Sommer, Terrasse und leichte Gerichte. Der „Inspiration Blanc“ ist ein mit Anspruch, im Holz ausgebauter, seltener Blanc de Noir. Ein herrlicher Wein mit sehr viel Trinkfreude. Beide vertreten auf beste Weise die individuellen Eigenschaften der Bodenseeweine, unbedingt ausprobieren! Mit dem Weingut Aufricht, macht Ihr am Bodensee alles richtig.

Die Weine (bitte anklicken)

Wein135   Wein136
Weingut Aufricht – Rotling “Seegucker”   2012 (zur VKN)   Bronze

Weingut Aufricht – Inspiration Blanc   2011 (zur VKN)   Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Wein-Bastion Ulm / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 38.

Heiner Sauer ist ein Überzeugungstäter, schon seit 1987 betreibt er biologischen Weinbau und ist Bioland zertifiziert. Neben seinem Weingut in Böchingen (Pfalz) hat er sich den Traum eines spanischen Weingutes mit der „Bodegas Palmera“ verwirklicht (ebenfalls in Böchingen zu erwerben und zu verkosten). In beiden werden ausgezeichnete Weine mit Charakter und wunderbarer Dichte erzeugt. Es gelingt ihm mit nahezu jeder Rebsorte zu punkten. Dabei ist er stets auf dem Teppich geblieben und seine Weine sind fair bepreist. Unser heutiger Wein, der Riesling „Zinkler“ Kabinett trocken aus 2009, ist urtypische „pfälzische Mineralität“. Reife, volle Frucht trifft Steine und tabakige Würze, ausladend und saftig. Unterlegt mit etwas rustikalem Gerbstoff. Toller Charakter und exzellenter Stoff!

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass wir einen wahren Pfälzer mit ausgiebig mineralischer Prägung im Glas haben. Ein Charakterwein mit teils rauen Ecken und Kanten sowie einfach geiler Würze. Der Duft intensiv, sehr kühl, frisch und mineralisch. Markant eine straffe, tabakige Kräuterwürze. Viel Kraft und sehr körperreich. Süßliches, reifes Stein- und Kernobst (besonders Pfirsich/Aprikose) sowie Zitrustöne. Etwas Tiefe zeigend, sonst aber sehr geradeaus/fokussiert. Am Gaumen sehr kühl und reichlich Mineralität. Erneut reichlich der süßlichen, reifen Frucht und der tabakigen/kräutrigen Würze. Saftig, ordentlich Schmelz, opulent und dicht. Belebt von einer feinen Säure und noch etwas Kohlensäure. Der Abgang sehr gut und sehr nachhaltig. Mineralität, Salz, ausgiebiger Schmelz sowie ein leichter Biss. Wiederholt die beträchtliche Würze und die gute Frucht. Ein wenig aufrauend und trocknend (Gerbstoff).
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 12-14°C)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein133                                Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Weinkontor Schwarz Speyer / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 34.

Lange mussten wir nicht überlegen, welche Weine des Jahrgangs 2012 wir zuerst mit auf unsere Weinliste nehmen. Bereits bei der Eröffnung des Barrique-Hauses war uns klar, dass das Weingut Gies-Düppel eine ganz besondere Rolle spielen wird! Wir freuen uns sehr, euch weitere vier geniale Rieslinge anbieten zu können. (zum Shop)
Was Volker Gies so „treibt“ ist schlichtweg sensationell. Er ist ein positiv Qualitäts- und Bodenverrückter. Dazu kommt stets die nötigen Erdung, um Weine genau so machen zu können und nicht anders. Großes Kompliment und Hut ab! Im Zentrum seiner Weine steht immer der Boden. Es muss schmeckbar sein, ob der Wein bspw. auf Schiefer, Kalk, Granit oder Sandstein gewachsen ist. Kein anderes Weingut arbeitet so radikal. Neben dieser brillanten Bodenaromatik bestechen seine Weine durch Klarheit, Frische, Präzision und innere Dichte. Erreicht wird dies über mehrfache Ausdünnung in den Weinbergen und damit verbundene geringe Erträge sowie optimales, reifes Lesegut ohne Überreife oder gar Edelfäule. Die Weine sind sauber, lebendig (feine, geschmeidige Säuren), kraftvoll und doch schlank, sie zeigen wundervolle Eleganz und Feinheit. Hier müssen die Wörter „einfach lecker“ und „animierend ohne Ende“ her.
Für uns nahezu einzigartig ist die geschlossene Qualität bei allen Rebsorten. Denn bspw. Weiß-/Grauburgunder, Spätburgunder, Scheurebe oder „Exoten“ wie Cabernet Cubin und Viognier sind nicht beliebig, sondern absolut hochwertig. Wir kennen kaum Vergleichbares.
Ein weiterer dicker Pluspunkt: der geringe Restzucker. Die bei uns erhältlichen Terroirweine (Schiefer, Granit, Kalkstein) liegen bei 1,8g, 2,9g und 2,5g. Der Riesling „Birkweiler Kastanienbusch“ bei 4,7g. Erlaubt für trockene Weine sind per Gesetz 9g. Viele Weingüter geben gerne 7-9g Restzucker, um Schwächen über eine künstliche Süße zu kaschieren oder um den Abgang zu verlängern. Bei Gies-Düppel ist das nicht nötig, denn alles andere stimmt und die Weine bauen einen enormen Zug und Länge über ihre Dichte und Mineralität auf. Trockene Weine, wie wir sie uns wünschen!

2012 wurde nach einem Umbau der neue Verkostungraum und die neue Kellerei eröffnet. Es öffnet sich nun der Blick auf die Weinberge von Birkweiler und die Weinproduktion kann noch besser, auf mehreren Ebenen ablaufen. Wir können jedem von euch einen persönlichen Besuch nur wärmstens ans Herz legen. Gastlichkeit und fantastische Weine sind garantiert!

Wer etwas über Boden im Wein lernen will, muss die drei Terroirweine (Schiefer, Granit, Kalkstein) probieren. Es gibt nichts Vergleichbares in Deutschland. Jede Sommelierschule sollte Gies-Düppel Rieslinge als Paradebeispiele ins Programm nehmen. Traubenlese im gleichen Reifestadium, identisch in Weinbereitung/Ausbau und Verwendung der gleichen Reinzuchthefe. Der deutlich schmeckbare Unterschied rührt rein vom Boden her, auf der die Rebe wächst. So klar und deutlich sind nirgendwo anders die verschiedenen Gesteinsarten zu schmecken.
Der Riesling „Birkweiler Kastanienbusch“ ist schlichtweg phänomenal. Perfekt in seinen Details, Lage und Boden grandios umgesetzt. Ein Wein mit Kraft und der nötigen Eleganz. Prachtwein.

Ebenfalls in Restmengen noch vertreten, sind die drei Gies-Düppel Weine aus unseren Startweinpaketen. Neben dem „Riesling -R-“ aus dem Holzfass sind das die Rotweine „Cuvée Maximus“ und SpätburgunderBirkweiler Kastanienbusch.

Die Weine (bitte anklicken)

Wein19   Wein20   Wein21   Wein22
Weingut Gies-Düppel – Riesling “Rotliegendes”   -Schiefer-   2012 (zur VKN)   Silber

Weingut Gies-Düppel – Riesling “Rotliegendes”   -Granit-   2012 (zur VKN)   Silber

Weingut Gies-Düppel – Riesling “Muschelkalk”   -Kalkstein-   2012 (zur VKN)   Silber

Weingut Gies-Düppel – Riesling “Birkweiler Kastanienbusch” 2012 (zur VKN)   Gold

Bezugsquellen
Direkt im Barrique-Haus
Weinlage
Birkweiler Kastanienbusch

Barrique-Haus Verkostung zum 33.

Sucht man den Vorreiter für den Riesling-Boom in den letzten Jahrzehnten, muss der Name Koehler-Ruprecht auf die Liste der möglichen Kandidaten. Eng verbunden selbstverständlich mit dem Namen des Kellermeisters – Bernd Philippi. Bestimmte Riesling R (oder seltenst RR) Auslesen sind Legende und kaum erhältlich. Und das nicht nur in Deutschland sondern weltweit. Fakt ist, Koehler-Ruprecht ist in der Lage Rieslingunikate zu erzeugen, wie es sie kein zweites mal gibt. Puristische, auf die Lage und den Jahrgang fokussierte Weine ohne wenn und aber. Handlese, Holzfassausbau und Spontangärung sind obligatorisch. Es existieren kaum Rieslinge, die so alt werden können, wie die von Koehler-Ruprecht. Ebenfalls gibt es kaum Rieslinge, die so polarisieren. Wer sich mit dem Thema Wein beschäftigt, muss Koehler-Ruprecht probieren, alle anderen können – beide werden zunächst verzweifeln, danach folgt der Denkprozess und letztendlich die persönliche Entscheidung. Das ist eine ganz große Leistung.
Was hier ins Glas wandert kennt man so nicht. Was soll dieses opulente Holz? Welche Leichtigkeit und doch Fülle? Krasse Säure! Und da muss man erstmal durch. Nachdem die Gedanken mehr und mehr kreisen, der Wein Luft um Luft bekommt, finden die Puzzleteile zusammen. Die Frucht stützt, geniale kalkige Mineralität bricht hervor und die Weine zeigen eine Art Tiefe, wie sie nirgends anderswo zu finden ist. Ob das persönlicher Genuss ist oder nicht, muss jeder selbst entscheiden. Fakt ist, es ist gut. Es ist einzigartig – und für uns mehr und mehr einfach geil.

Wichtiger Hinweis: Die Weine brauchen Luft, Luft, Luft – Reife, Reife, Reife!

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass wir einen äußerst individuellen Charakter im Glas haben. Ausladender Holzeinsatz prägt den rustikalen und zugleich klassischen Koehler-Ruprecht Stil. Trotz des Holzes hält der Wein jederzeit die Balance und präsentiert sich sehr stimmig. Nullkommanichts Schmeichler, ein Wein der reifen kann und muss. Die Nase intensiv, kühl und frisch. Steinobst (dominierend Aprikose, dazu Pfirsich) und Zitrusaromen werden unterlegt von einem rustikalen Altholzton. Weiterhin Petrol, Menthol, Mengen von Kräutern, nussige Spuren sowie eine dezente, tabakige Würze. Opulent und kraftvoll, mit Luft gute Tiefe zeigend. Am Gaumen enorm kühl und deutlich kalkige Mineralität. Viel Schmelz, saftig, leicht und doch massiv, frisch durch die kräftige Säure. Die Frucht gut da, allzeit markant das Holz und die Würze. Der sehr gute und sehr lange Abgang mit mineralischem Biss. Salzig, holzbetont und ein wenig aufrauend. Reichlich Saft, Frucht und Würze. Etwas Tiefe, den Wein unbedingt Luft geben.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 13-14°C)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein125                                Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Irmgard’s Wein-Capinet Mannheim / Suche auf Wine-Searcher.com
Weinlage
Kallstadter Saumagen