Kategorie Archiv: Italy

Barrique-Haus Verkostung zum 44.

Der kleine Bruder des „Brunello di Montalcino“, der „Rosso di Montalcino“ wandert heute in unser Glas. Er wird ebenso wie der Brunello zu 100% aus einem speziellen Sangiovese-Klon, Brunello oder auch Sangiovese Grosso, gekeltert. Anbaugebiet sind die wunderschönen Hügel um das Örtchen Montalcino in der Toskana, hier ist es trockener und wärmer als in der restlichen Region, bspw. dem Chianti. In früheren Jahren wanderten oft nur die (schlechten) Reste vom großen Bruder, oder auch miserable Jahrgänge in diesen Wein. Heute sieht es erfreulicherweise anders aus. Der Rosso hat sich als schnell in den Markt zu bringende, qualitativ hochwertige und günstige, kleine Alternative ein eigenes Standbein aufgebaut. Für viele Winzer ist er komplett selbstständig und bekommt seine individuelle Rolle zugestanden, was mit kontinuierlich steigender Qualität einhergeht. Ein Rosso muss mindestens 12 Monate im Holz ausgebaut werden, ein Brunello 24 Monate (Verkauf erst nach 48 Monaten). Unser heutiger Vertreter vom Weingut Canalicchio (Franco Pacenti) war uns bereits einmal hier positiv aufgefallen. Zeit also, sich diesen Wein genauer anzuschauen. Das Fazit: ein exzellenter Rosso mit Referenzqualität. Langsam übernimmt das Holz mehr und mehr das Ruder, aber die berauschende Frucht und Kräuterwürze sind noch gerade so auf der Pole Position. Jetzt also langsam mit viel Freude austrinken. Von diesem Rosso produziert das kleine Weingut (10 ha) 10.000 bis 15.000 Flaschen pro Jahr, der Ausbau erfolgt in großen Holzfässern aus slawonischer Eiche. Prinzipiell ist ein Rosso ein Wein, der enorm von einem Essen profitiert und weniger ein allein betörender Schmeichler. Wir empfehlen einfache, mediterrane Gerichte dazu und das Glück und Urlaubsgefühl stellen sich von ganz alleine ein.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass wir einen vorbildlichen, stimmigen, sehr typischen, frischen und vorzüglichen Rosso di Montalcino im Glas haben. Gekonnter, balancierter Holzeinsatz sowie die präsente, reife Frucht prägen diesen Wein. Die Nase intensiv, sehr warm aber auch frisch. Leicht und schlank wirkend mit guter Konzentration und ordentlich Kraft. Rustikal ohne Moderne missen zu lassen, typisch, einfach charmant und sofort Italien in Gedanken bringend. Einerseits große Mengen von reifen, roten und schwarzen Beeren (Kirsche, Pflaume). Andererseits die starke Kräuter- und Holzwürze. Dazu duftige, florale sowie vegetabile Aromen. Reichlich erdige Töne, Gewürze, Kokos, eine Idee röstig und insgesamt gewisse Komplexität zeigend. Am Gaumen mit Leichtigkeit, Frische und Samtigkeit überzeugend. Getragen von einer lebhaften Säure, besitzt einige Feinheiten und ist einfach ausgewogen. Eine breite Palette an Aromen von der haufenweisen, reifen Frucht (trocken), über die markante Holz-Kräuterwürze bis hin zu Erde und Kaffee. Eine Spur Mineralität, mittlere Kraft. Der Abgang sehr gut, sehr nachhaltig, schmelzig und mit einem Quäntchen Alkohol. Spürbarer Säure-Biss, Frische und erneut die beste Frucht und Würze. Noch leichte, feine, etwas trocknende Gerbstoffe, Bitterschokolade, Kaffee und Kakao.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Eher zum Essen (bei 16-18°C), verkostet im “Hermitage” (Riedel Sommeliers)

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Wein148                                Silber

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Weinrefugium Heidelberg / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 25.

Heute landen wir mit unserem Wein in Italien. Genauer gesagt im Bolgheri. Etwa 100km südwestlich von Florenz befindet sich das Weingut Tenuta Argentiera. Es ist eines der Weingüter im Bolgheri, dass ausschließlich „Supertuscans“, also Weine aus „uneinheimischen“, internationalen Rebsorten produziert. Die Sangiovese spielt keine Rolle. Man verfügt über 80ha Rebfläche von der Meeresküste bis hin zu den höchsten Hanglagen. Bepflanzt sind diese mit Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah und Cabernet Franc. Unser heutiges Cuvée (50% Cabernet Sauvignon, 30% Syrah, 20% Merlot) weis zu überzeugen. Der „Poggio ai Ginepri“ wurde 12 Monate in teils neuen/teils gebrauchten Barrique-Fässern ausgebaut und reifte anschließend noch 12 Monate auf der Flasche, bevor er in den Verkauf kam.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass wir einen wunderbar harmonischen, sehr animierenden, kleinen „Super-Toskaner“ im Glas haben. Sehr gekonnter, präsenter Holzeinsatz. Viel röstige Holzwürze in der intensiven, straffen Nase. Gewürze (Pfeffer, Nelke), Kräuter, Tabak, Lakritz und gegrillte Paprika. Dazu wenige rote und reichlich dunkle reife Frucht (Cassis, Heidelbeere, Pflaume). Strahlt Wärme und eine gewisse Komplexität aus, exzellente Nase. Am Gaumen kühl mit etwas Mineralität. Sehr deutlich einerseits die passende, kräftige Holzwürze und andererseits die hochreife dunkle Frucht. Erneut auch Tabak, Lakritz, Kräuter, schokoladige Töne und die gegrillte Paprika. Samtig-weich und eine gute Substanz. Die Aromen zeigen sich abermals im sehr guten, sehr langen Abgang. Schöner Schmelz, wärmender Alkohol und im Nachhall Bitterschokolade/Kaffee.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 17-18°C)

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Wein105                                Silber

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Barrique-Haus Verkostung zum 12.

Kaum blinzeln die ersten Sonnenstrahlen hervor, schon stellt sich bei uns ein mediterranes Lebensgefühl ein. Endlich wieder blauer Himmel, Sonnenschein, sattes Grün und Wärme. Da ruft unser Herz plötzlich nach Italien, nach Sangiovese. Vielleicht einmal nicht aus der Toskana? Dann abermals noch weiter in den Süden, nach Molise zum Weingut Di Majo Norante. Bereits Ende Januar hatten wir den Ramitello vorgestellt und heute folgt der reinsortige Sangiovese „Terre degli Osci“. Er wächst auf kalkhaltigem Boden und 350.000 Flaschen werden produziert. Und auch dieser „Alltags-Sangiovese“ aus nicht gerade kleiner Produktion kann voll überzeugen. Beachtlich, ehrlich, nachahmenswert!

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Der erdige, dunkelfruchtige Stil dieses eher rustikal wirkenden Süditalieners. Wirklich gut gemacht, stimmige prägende Würze, gute Kraft und trotzdem elegant und leicht. In der Nase rote und insbesondere dunkle Frucht (Pflaume, Heidelbeere). Dazu erdige Aromen, etliche Kräuter, Gewürze und ein Bisschen Tabak. Intensiv, kräftig, eine Spur röstig und ein animalischer Touch. Im Mund überraschend kühl, mineralische Anklänge, leicht wirkend bei guter Substanz. Erneut sehr markant die dunkle reife Frucht und die erdige, würzige Aromatik. Überzeugend rund, weich, ja sanft. Sehr zugänglich, nur noch allerletzte Gerbstoffreste sowie eine typische, präsente Säure. Der gute, mittellange Abgang mit einer gewissen Nachhaltigkeit. Abermals erdig, dunkle Kirsche, würzig und nun ins Herbe gehend. Kaffee und Bitterschokolade.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 16-18°C)

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Wein65                                Bronze

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Barrique-Haus Verkostung zum 9.

Letzte Woche Verdejo, heute Aglianico. Eine weitere Rebsorte, die Ihr unbedingt ausprobieren solltet! Aglianico ist eine sehr alte Rebsorte und wird überwiegend in Süditalien angebaut. Sie kann brillante Weine hervorbringen, die charakteristisch von viel Kraft, starken Gerbstoffen und präsenter Säure geprägt sind. Etwas Flaschenreife ist somit unabdingbar. Den Naima konnten wir im Sonderabverkauf erwerben und was sollen wir sagen – was für eine genialer „Blindkauf“. Der Wein stammt aus dem westlichen Süditalien (Kampanien), etwa 50km südlich von Salerno.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Die Leichtigkeit und Kühle, mit der dieser Charakterkopf trotz seiner urwüchsigen Kraft, Hochreife, starken Würze und prägnanten Säure daher kommt. Ein stilvoller Schmeichler mit guter Komplexität und Tiefe – beeindruckend. Die warme, verführende Nase intensiv und kräftig. Hochreife, teils getrocknete schwarze und rote Beeren, verschwenderisch viel Tabak sowie Kaffee. Dazu haufenweise frische und getrocknete Kräuter, Lakritz und Gewürze (Nelke, Muskat, Pfeffer). Exzellente wunderbare Holzwürze und frische, mineralische Elemente. Bildschön. Am Gaumen überraschend kühl, gewisse Mineralität, elegant und leicht wirkend. Aber natürlich auch wuchtig und zupackend. Gute Frucht, starke Würze, belebende Säure, samtig und trocknend. Reife, voll integrierte, ausgeprägte Gerbstoffe. Sehr guter, vielschichtiger Abgang mit enormer Länge. Süßlicher Schmelz, salzig, warm und trocknend. Prächtige hocharomatische Frucht, insbesondere deutliche Sauerkirsche, Kaffee und Tabak in Hülle und Fülle sowie eine breite Palette an Kräutern.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 17-19°C)

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Wein50                                Gold

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Barrique-Haus Verkostung zum 7.

Das Weingut Di Majo Norante befindet sich im südlichen Mittelitalien in der Region Molise. Dort hat man es sich zur Aufgabe gemacht, die traditionellen Reben an die Moderne anzupassen und eigenständige, charaktervolle Weine zu produzieren, soweit wie möglich wird biologisch gearbeitet. Der Ramitello besteht aus 80% Montepulciano und 20% Aglianico. Der Ausbau erfolgt im Stahl und Holzfass, etwa 100.000 Flaschen werden produziert. So gut wie dieses Mal, hatten wir ihn noch nie im Glas. Endlich waren die Gerbstoffe ergänzend, tragend und nicht dominierend. Einmal mehr ein Beweis, dass diese kräftigen Weine aus südlichen Gefilden einfach Zeit brauchen und man ihnen diese geben sollte. Der Ramitello – individuell, wunderschön und nicht zu teuer.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Der vorzügliche Holzeinsatz und der Ramitello ist trocken, aber nicht trocknend, wie leider viele italienische Weine. Eher ein Gentlemen, schmeichelnd, alles ist im Fluss, rund und harmonisch. Der verführerische, eher feine Duft wirkt trotzdem konzentriert und wuchtig. Im Vordergrund röstig und die leicht gereifte, zarte Holzwürze. Viel Tabak und etwas Kakao. Dazu kommen kräftige, reife dunkle Beeren (Johannisbeeren, Brombeeren, dunkle Kirschen) sowie blumige/florale Töne, Lakritz, Gewürze und Kräuter. Reizvoll rund und etwas Alkohol. Im Mund saftig, samtig und etwas Kühle. Gute Kraft, erneut die feine Holzwürze und die dunkle Frucht. Feine, jetzt integrierte, moderate Gerbstoffe und viel Frische. Reichlich süßlicher Schmelz und ein Touch wärmender Alkohol im sehr guten, sehr nachhaltigen Abgang. Wiederum holzwürzig-dunkelfruchtig, Kakao und Lakritz.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 17-19°C)

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Wein32                                Silber

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Barrique-Haus Verkostung zum 5.

Nachdem uns der Le Corti Chianti Classico sehr gut gefallen hat, hatten wir uns auch den Riserva “Cortevecchia” in den Keller gelegt. Nach dem Öffnen ein traumhafte Sangiovese-Nase, aber dann Holz, Holz und nochmal Holz. Wir verstehen das nicht! Gerade momentan sind eher leichte, verspielte Weine gefragt. Weg mit der Holzkeule! Sangiovese geht anders und muss anders, denn ein solcher Wein macht nach dem Riechen nicht mehr wirklich viel Freude…

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Die klassische, sehr schöne Nase dieses rustikalen, altmodischen, vom Holz dominierten Weines. Der Duft intensiv, warm und verführerisch. Erste Reife, kräftige Holzwürze, getrocknete Kräuter, Gewürze (Tabak, Zimt) sowie florale Töne. Dazu hochreife eher rote Frucht (Sauerkirsche) aber auch dunkle Beeren. Insgesamt gewisse Komplexität. Am Gaumen zunächst kühl, elegant-leicht und trotzdem kräftig. Dann schlägt das Holz zu, überlagert die süßliche Frucht und ist trocknend. Im guten, mittellangen Abgang sehr viel Kaffee, schmelzig, süßliche Frucht und enorm trocknend. Zupackende mittlere Gerbstoffe.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Das Holz sehr grenzwertig, kaum Trinkfluss. Zum Essen noch akzeptabel.
Allein oder zum Essen?:
Zum Essen (bei 17-18°C)

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Wein20                                Silber

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Barrique-Haus Verkostung zum 2.

Micheletti ist ein sehr kleines Weingut (5 Hektar Rebfläche), welches sogenannte „Super-Tuscans“ produziert. Die Weine enthalten keine traditionellen Rebsorten, sondern der Fokus liegt auf Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah. Es befindet sich im Bolgheri, einem Teil der Toskana und Heimat des Sassicaia.
Nur 4 Weine werden erzeugt: der Bolgheri (22.000 Flaschen), der Dalleo (9.000 Flaschen), der Guardione (3000 Flaschen) und ein reinsortiger Syrah (4000 Flaschen). Allesamt sehr überzeugende Weine! Den Dalleo legen wir Euch ganz besonders ans Herz.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Der ehrliche und stimmige Charakter dieses eher rustikalen/altmodischen Weines. Das passt und er ist jetzt wunderbar zu trinken. Der durchaus intensive und kräftige Duft ist dominiert von den Würzaromen: röstig-holzwürzig, Tabak, erdige Töne, Gewürze und getrocknete Kräuter. Dazu sehr reife dunkle Beeren, vor allem Schwarze Johannisbeere. Im Mund zunächst kühl, danach die herbe Holzwürze und die dunkle Frucht. Insgesamt sehr trocken, kräftig und samtig. Im guten und nachhaltigen Abgang viel Kaffee, dunkle Frucht und Paprika. Trocknend (noch im Rahmen) und wärmend durch den merklichen Alkohol.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
eher zum Essen (bei 17-18°C)

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Wein15                                Bronze

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