Kategorie Archiv: Tastings

Barrique-Haus Verkostung zum 42.

Heute geht es nach Portugal, genauer gesagt in den zentralen, nördlichen Teil des Landes unterhalb der Douro Tals, der Heimat des Portweins. Dort befindet sich das Dão, die älteste Weinregion Portugals. Hier vinifiziert die Quinta de Lemos exzellente, leckere und reizvolle Weine aus den autochthonen Rebsorten Alfrocheiro, Jaen, Tinta Roriz und Touriga Nacional auf 25ha. Die Quinta liegt auf 340m Höhe und schafft es eindrucksvoll, den Weinen ihre Herkunft mit auf den Weg zu geben. Es sind kräftige, samtige, gerbstoffreiche, lagerfähige, von perfekter Reife der Trauben (Handlese) geprägte Charaktere mit einer gewissen inneren Ruhe ohne jegliche unnötige Süße. Der Boden (sandig mit Granitunterbau) und das Klima führen zur nötigen Kühle, Frische und Mineralität in den Weinen. Die Rebflächen der Quinta de Lemos sind von 4 Bergen umgeben und so beschützt vor den Wetterextremen des Kontinentalklimas und vor zu viel Feuchtigkeit des Atlantiks. Der Ausbau der Weine erfolgt 15-18 Monate im Holz und mindestens 1 Jahr in der Flasche.
Besonders angetan hat es uns der reinsortige Alfrocheiro (4.000 Flaschen). Das ist für uns Portugal, wie wir es lieben. Einfach alles drin und alles in Harmonie. Unbedingt probieren! Ebenfalls sehr überzeugend der Touriga Nacional (13.000 Flaschen), aber Achtung – nichts für „Warmduscher“. Einfach ein massiver Kerl mit ordentlich Gerbstoff. Sollte unbedingt noch etwas lagern. Der Blend Dona Santana (35.000 Flaschen) hat tolle Ansätze und Potential, jedoch sind unserer Meinung nach der Holzeinsatz und die Gerbstoffe ein wenig übers Ziel hinausgeschossen. Ob sich das noch bindet? Wir glauben nicht, lassen uns aber gern eines besseren belehren. Am Besten etwas zu Essen dazu und schon kann auch dieser Wein seine Stärken ausspielen, dass mit dem Essen dazu ist sowieso die Kultur Portugals und der portugiesischen Weine.

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Wein142   Wein143   Wein144
Quinta de Lemos – Alfrocheiro   2008 (zur VKN)   Gold

Quinta de Lemos – Touriga Nacional   2008 (zur VKN)   Silber

Quinta de Lemos – Dona Santana   2008 (zur VKN)   Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Boda Weinhaus Hattingen / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 41.

Herrliche, äußerst angenehme Temperatur auf der Terrasse im Schatten, da muss ein Riesling her. Nichts ermüdendes oder hochkomplexes, aber Mineralität, Frische und eine gewisse Leichtigkeit sind nötig. Diesmal durfte es ein größeres Kaliber sein. Also her mit dem Rebholz Riesling „Vom Muschelkalk -S-“ aus 2009 mit seinen 12,5%. Ob das passt? Und wie! Das Hansjörg Rebholz ein Könner ist, sollte unbestritten sein.
Schon mehrfach fanden seine Weine Erwähnung bei uns, bspw. hier oder hier. Es gibt aber auch stets kontroverse Diskussionen in Foren oder bei Facebook, Probleme sind oft längere Verschlussphasen oder manches Mal auch mangelnde Trinkfreudigkeit. Dieser Wein ist unserer Meinung nach über solche Kritik erhaben. Absolut gekonnt vinifiziert, perfekte Arbeit in den Details, animierend und Trinkfluss, wie es besser kaum zu machen ist. Dicht und trotzdem schlank wirkend. Stimmig von vorn bis hinten, so muss es sein, ein eindrucksvoller Terroirwein!

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Die Eleganz, Saftigkeit und Schlankheit, mit der dieser hervorragende Terroir-Riesling zu überzeugen weiß. Wunderbare Harmonie zwischen der im Vordergrund stehenden Mineralität, der prägenden Würze sowie der genialen Säure. Sehr gekonnt und schlichtweg animierend, ausgezeichneter Trinkfluss. Der Duft intensiv, aber in gewisser Weise zurückhaltend. Kühl und mineralisch. Erdig-tabakig, Kräuter, gute Würze. Dazu Kernobst (Apfel), dahinter Pfirsich und viel Zitrus. Etwas Reife mit Ideen von Honig und Petrol. Eine Spur Tiefe, glasklar und fokussiert auf die Mineralität. Am Gaumen kühl und mineralisch. Schlank, elegant – dabei ordentlich Kraft und ungemein dicht. Geschmeidig, massenhaft Schmelz, feinsaftig und belebt durch eine geniale, vorbildlich feine Säure. Reichlich der erdig-tabakigen Würze, Kräuter, Apfel und Zitrus. Sehr guter und sehr langer Abgang. Leichter Biss, Salz und Mineralität. Einen Hauch süßlicher Frucht und nicht zu knapp Zitrus. Sehr schmelzig, erneut die ausgeprägte Würze und einfach wunderbarer Zug mit enormen Nachhall.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 13-15°C), verkostet im “Hermitage” (Riedel Sommeliers)

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Wein141                                Gold

Bezugsquellen (Beispiele)
Pinard de Picard Saarwellingen / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 40.

Während unseres Urlaubs am wunderschönen Bodensee besuchten wir das Weingut Aufricht. Allein die traumhafte Lage mitten im Naturschutzgebiet macht sprachlos und vermittelt ein eigenes, idyllisches Flair. Der moderne, besuchenswerte Verkostungsraum (eine Neuinterpretation der historischen Pfahlbauten) liegt in unmittelbarer Nähe des Sees und die Weinberge reichen bis ans Ufer. Die Reben werden quasi vom rauschenden Wellenschlag und der frischen Seeluft verwöhnt. Die Weine der Familie Aufricht passen sich nahtlos in dieses Bild ein. Die Leidenschaft für ihre Arbeit und ihre Produkte ist spür- und schmeckbar. Ihr Motto: „Lass dich Aufrichten“ steht perfekt für die exzellenten Weine. Sie vermitteln das Lebensgefühl des Ortes mit Leichtigkeit, Frische, Finesse und Fruchtigkeit. Wahrlich „außergewöhnliche Weine eines außergewöhnlichen Ortes“. Durch die Gastfreundlichkeit der Familie fühlt man sich gleich willkommen, dringende Empfehlung unsererseits!
Ausgesucht für Euch haben wir uns einen Rotling und einen sehr besonderen Blanc den Noir (farbloser Spätburgunder). Ein Rotling ist im Grunde ein Rosé, der Unterschied besteht darin, dass ein Rosé nur aus rotschaligen Trauben gewonnen wird und ein Rotling aus weiß- und rotschaligen Trauben. Der Rotling „Seegucker“ vom „Meersburger Sonnenufer“ ist genau so, wie ein „Rosé“ sein muss. Einfach perfekt für Sommer, Terrasse und leichte Gerichte. Der „Inspiration Blanc“ ist ein mit Anspruch, im Holz ausgebauter, seltener Blanc de Noir. Ein herrlicher Wein mit sehr viel Trinkfreude. Beide vertreten auf beste Weise die individuellen Eigenschaften der Bodenseeweine, unbedingt ausprobieren! Mit dem Weingut Aufricht, macht Ihr am Bodensee alles richtig.

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Wein135   Wein136
Weingut Aufricht – Rotling “Seegucker”   2012 (zur VKN)   Bronze

Weingut Aufricht – Inspiration Blanc   2011 (zur VKN)   Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Wein-Bastion Ulm / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 39.

Ein Name steht weltweit symbolisch für den Aufstieg und den Erfolg der Weine Portugals – Niepoort. Der Brot und Butter Wein des Hauses ist der Fabelhaft tinto. Wahrscheinlich einer der Weine, die in den meisten Restaurants und Weinhandlungen rund um den Globus zu finden sind. Für viele Menschen ist er die erste Berührung mit einem portugiesischen Wein. Und genau diese Aufgabe erfüllt er gut! Ein sehr solider, typischer Vertreter seines Landes. Bestehend aus vielen unterschiedlichen Rebsorten, kraftvoll, würzig und mit merklichen Gerbstoffen versehen. Definitiv kein Schmeichler, nicht jeder wird ihn mögen, etwas zu Essen gehört einfach dazu (ein paar Jährchen Lagerung schaden ebenfalls nicht). Ein guter, beachtlicher Wein – nicht mehr, das will er aber auch gar nicht sein. Ihn zu wählen ist niemals falsch, wird aber auch nicht vom Hocker hauen. Für unsere Liebe und Begeisterung zu portugiesischen Weinen sind andere Kandidaten verantwortlich.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass wir „das Aushängeschild Portugals“ im Glas haben. Der Wein zeigt deutlich seine Herkunft, hat Charakter, verzichtet auf unnötige Süße und schmeckt einfach gut. So macht man Herkunftswein für ein breites Publikum. Die Nase intensiv, kraftvoll und konzentriert. Reife rote und schwarze Beeren (Tendenz Richtung dunkle Frucht). Dazu Lakritz, ein Hauch Karamell, Gewürze, ein Quäntchen Tabak sowie eine prägende, mittelkräftige, kräutrige Würze. Ebenfalls kühle Elemente und durchaus Frische zeigend. Am Gaumen kühl und leicht, trotzdem über gute Kraft verfügend. Je etwas Mineralität und Samt, saftig und frisch. Reife Frucht (Schwarzkirsche), Schokolade, gute Würze, präsente Säure und noch merkliche, mittlere Gerbstoffe. Der gute Abgang von mittlere Länge und mit etwas Alkohol. Schmelzig, Lakritz, Bitterschokolade und Kaffee. Ein wenig trocknende Gerbstoffe. Erneut die gute, reife Frucht (Schwarzkirsche) und die deutliche Würze.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Starke Tendenz zum Essen (bei 16-17°C)

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Wein134                                Bronze

Bezugsquellen (Beispiele)
Kellerei der BASF Ludwigshafen / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 38.

Heiner Sauer ist ein Überzeugungstäter, schon seit 1987 betreibt er biologischen Weinbau und ist Bioland zertifiziert. Neben seinem Weingut in Böchingen (Pfalz) hat er sich den Traum eines spanischen Weingutes mit der „Bodegas Palmera“ verwirklicht (ebenfalls in Böchingen zu erwerben und zu verkosten). In beiden werden ausgezeichnete Weine mit Charakter und wunderbarer Dichte erzeugt. Es gelingt ihm mit nahezu jeder Rebsorte zu punkten. Dabei ist er stets auf dem Teppich geblieben und seine Weine sind fair bepreist. Unser heutiger Wein, der Riesling „Zinkler“ Kabinett trocken aus 2009, ist urtypische „pfälzische Mineralität“. Reife, volle Frucht trifft Steine und tabakige Würze, ausladend und saftig. Unterlegt mit etwas rustikalem Gerbstoff. Toller Charakter und exzellenter Stoff!

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass wir einen wahren Pfälzer mit ausgiebig mineralischer Prägung im Glas haben. Ein Charakterwein mit teils rauen Ecken und Kanten sowie einfach geiler Würze. Der Duft intensiv, sehr kühl, frisch und mineralisch. Markant eine straffe, tabakige Kräuterwürze. Viel Kraft und sehr körperreich. Süßliches, reifes Stein- und Kernobst (besonders Pfirsich/Aprikose) sowie Zitrustöne. Etwas Tiefe zeigend, sonst aber sehr geradeaus/fokussiert. Am Gaumen sehr kühl und reichlich Mineralität. Erneut reichlich der süßlichen, reifen Frucht und der tabakigen/kräutrigen Würze. Saftig, ordentlich Schmelz, opulent und dicht. Belebt von einer feinen Säure und noch etwas Kohlensäure. Der Abgang sehr gut und sehr nachhaltig. Mineralität, Salz, ausgiebiger Schmelz sowie ein leichter Biss. Wiederholt die beträchtliche Würze und die gute Frucht. Ein wenig aufrauend und trocknend (Gerbstoff).
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 12-14°C)

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Wein133                                Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Weinkontor Schwarz Speyer / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 37.

Wieder einmal so ein Weinmoment! Etwas Unbekanntes wandert ins Glas und verwöhnt, ja berührt uns. Ein perfekter Augenblick. Keine Erwartungen -> und dann so etwas, Weinherz was willst du mehr. „Schuld“ war der „Les Châssis“ von der „Domaine des Hauts Châssis“ aus dem Jahre 2007. Ein Syrah aus der Appellation Crozes-Hermitage von der nördlichen Rhône. Leider finden wir keine Webseite zum Erzeuger, aber einige Informationen von unterschiedlichen Webseiten. Der Wein stammt aus einer Einzellage mit mehr als 60 Jahre alten Rebstöcken. Er wurde sehr behutsam in 600l Holzfässern (größtenteils gebraucht) ausgebaut. Die Rebsorte wird oftmals mit Syrah angegeben, aber da per Gesetz bis zu 15% Weißweinbeigabe für dieses Weinanbaugebiet erlaubt sind, können wir uns aufgrund des Aromenprofiles kaum vorstellen, dass es ein reinsortiger Syrah ist. Ist aber auch völlig egal, es ist ein ungemein beeindruckender Terroirwein mit herrlicher Mineralität und einer wahnsinnigen Eleganz. Er strotzt vor perfekt Reifen Trauben, Bodenprägung und verschmäht jede unnütze Konzentration oder Süße. Genial. Wer einen südfranzösischen Syrah-Protz sucht, ist komplett fehlt am Platze, Pinot-Liebhaber werden diesem Wein verfallen. Irgendwie anders und ein richtiger Charakter, Chapeau!

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass wir einen wunderbaren Wein mit großer Eleganz, Balance, Frische und Tiefe im Glas haben. Was für ein Charakter, dass ist Terroir. Geprägt von den großen Kieselsteinen, in denen die Reben wurzeln. Ein Syrah im Pinot-Gewand. Der Duft intensiv, komplex und tief, frisch, spürbare erste Reife und er hat etwas animalisches. Markant die herrliche Kühle und Mineralität. Die Kraft ist greifbar im Hintergrund, der Wein zeigt sich aber eindrucksvoll leicht, fein, ja nahezu zart. Auf den Punkt reife, hocharomatische Frucht – dunkel mit roten Einflüssen (vor allem Pflaume/Brombeere). Dazu ein außerordentlich schmeichelndes, gefühlvolles Holz (inklusive einer Idee Feuer) und dezente, vom Pfeffer geprägte, Würze. Weiterhin sehr charakteristisch sind auffällige blumige und florale Aromen (Veilchen) und vereinzelte Kräuter. Absolut edle und exzellente Nase, animierend und verspielt, fern jeder Schminke und unnützer Süße! Im Mund sehr kühl und enorme Mineralität. Erneut leicht, galant, grazil, verspielt, frisch und komplex. Perfekt ausgewogenes Zusammenspiel von Frucht, den blumigen Tönen sowie der milden Würze. Weich, saftig, begleitet von hochfeinen Gerbstoffen und einer milden Säure. Die Kraft hält sich bestens im Hintergrund und stützt den ganzen Wein. Abermals 0,0 Süße – genial. Der Abgang sehr gut und sehr lang. Leicht schmelzig, etwas Salz und extrem nachhaltig (Bitterschokolade). Zum wiederholten Male, es passt einfach hammermäßig zwischen Frucht, blumigen Aromen und der Würze – und das alles subtil, leicht und verschwenderisch graziös. 0,0 unnütze Süße als Selbstverständlichkeit. Perfekt dazu die „nur“ 13% Alkohol. Berührend.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 16-18°C)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein132                                Gold

Bezugsquellen (Beispiele)
Extraprima Mannheim / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 36.

Aus der Appellation „Costieres de Nimes“ und somit von der Rhône/Südfrankreich kommt unser heutiger Wein. Das Feuerfeld („Terre de Feu“) aus dem Jahre 2007 stammt vom Weingut „Mourgues du Gres“. Abermals hält ein Südfranzose sein Versprechen! Ein wunderbarer, charaktervoller Wein aus heißem Klima. Das Motto des Weingutes lautet „Sine Sole Nihil“ (Ohne Sonne nichts). Denn Sonne brauchen die alten (um die 40 Jahre, für Südfrankreich eher jung) Grenache Reben, um diesen hochreifen und starken Wein auf die Beine zu stellen (ergänzt mit etwas Syrah). Ohne Essen womöglich nur etwas für Liebhaber dieser Weine, aber mit Essen etwas für jeden. Toller Wein, mit urwüchsiger Kraft, Gerbstoff, reifer Frucht und reichlich Würze. Wir hatten viel Spaß.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Das wir einen urwüchsigen, massiven und von kräftiger Würze geprägten Südfranzosen im Glas haben. Insgesamt stimmig und für die alten Reben aus dem heißen Süden ein tolles Verhältnis von Kraft und Reife zu nötiger Frische und Leichtigkeit. Der Duft intensiv und geprägt von viel Power und präsenter Würze (vor allem Pfeffer). Wuchtig, konzentriert, warm – hat aber durchaus kühle und erfrischende Elemente. Hochreife, teils getrocknete dunkle Frucht (Heidelbeere, Brombeere) mit einigen roten Beeren. Dazu reichlich Lakritz, Kräuter, Noten von Teer und Tabak, blumige Töne, Vanille und eine Spur Alkohol. Am Gaumen leichte Kühle und etwas Mineralität. Wirkt trotz seiner Kraft und deutlicher Gerbstoffe erfreulicherweise „mittelgewichtig“ und samtig. Erneut die süßliche, hochreife Frucht sowie die intensive Würze (pfeffrig, Lakritz). Etwas Schokolade und nötige, frische Säure. Der gute Abgang abermals geprägt von der Frucht und der pfeffrigen Würze. Schmelzig, gut nachhaltig auf Bitterschokolade. Deutlicher Alkohol.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Starke Tendenz zum Essen aufgrund der Gerbstoffe und Kraft, z.B. Wild mit Preißelbeeren (bei 16-17°C)

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Wein129                                Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Karl Kerler Nürnberg / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 35.

Nachdem uns in unserer Videofolge Nummer 3 der Crianza 2006 der Bodegas LAN nicht begeistern konnte, trat nun der Reserva aus 2005 zur Ehrenrettung an. Das tat er mit Bravour! Direkt 1-2 Minuten nach dem Öffnen eine bombastische Nase – zum Niederknien. Nach ein paar Minuten zeigte der Wein dann sein harmonisches Bild. Und das ist bestens. Dieser Reserva ist zum Trinken gemacht, er soll Spaß machen, dabei aber stets ein typischer Reserva mit einem gewissen Anspruch sein. Die Bodegas LAN hat es vorbildlich hingebracht. Selten erlebten wir solche „Süffigkeit“ bei vergleichbaren Reservas. Alles ist stimmig, rein gar nichts wirkt überzogen oder hingebogen. Tolle Überraschung und mal wieder Erdung für den Gaumen, wie schnell sich doch auch so ein Reserva wegtrinken kann.
Dieser Reserva und der Montecillo Gran Reserva sind zwei ausgezeichnete, typische Weine zu fairen Preisen.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass dieser Wein so herrlich und animierend zu trinken ist. Hat das nötige Rüstzeug eines Reservas – und das wunderbar auf die Flasche gezogen – ohne Schnickschnack und Firlefanz. Das schmeckt einfach, tendiert sogar zu Süffigkeit. Prägend jederzeit die hochreife Schwarzkirsche sowie die frische und elegante Art. Ein leichtfüßiger Reserva, rund und stimmig. Die Nase intensiv, mittelkräftig und konzentriert. Zeigt erste Reife, wirkt frisch und galant. Bezaubernd diese typische, süßliche Holzwürze. Ganz dezent und schmeichelnd. Dazu hochreife, teils getrocknete dunkle und etwas rote Frucht (Kirsche, Heidelbeere, Pflaume). Getrocknete Kräuter, Gewürze, Kokos, Vanille, Lakritz, Kakao und ein Hauch Tabak. Am Gaumen leicht kühl und ein wenig Mineralität. Im Mund saftig, samtig, schlank und elegant. Reife und süßliche dunkle Frucht (Schwarzkirsche), passende Würze und eine Spur Schokolade. Ordentlich Kraft, feine Gerbstoffe und gute Balance. Sehr guter und sehr langer Abgang. Abermals die süßliche, dunkle Frucht und die dezente Würze. Schmelzig, einen Hauch wärmend und erneut leicht/elegant. Nachhall auf Bitterschokolade und Kakao.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 17-19°C)

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Wein126                                Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Weinbaule Frankfurt / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 34.

Lange mussten wir nicht überlegen, welche Weine des Jahrgangs 2012 wir zuerst mit auf unsere Weinliste nehmen. Bereits bei der Eröffnung des Barrique-Hauses war uns klar, dass das Weingut Gies-Düppel eine ganz besondere Rolle spielen wird! Wir freuen uns sehr, euch weitere vier geniale Rieslinge anbieten zu können. (zum Shop)
Was Volker Gies so „treibt“ ist schlichtweg sensationell. Er ist ein positiv Qualitäts- und Bodenverrückter. Dazu kommt stets die nötigen Erdung, um Weine genau so machen zu können und nicht anders. Großes Kompliment und Hut ab! Im Zentrum seiner Weine steht immer der Boden. Es muss schmeckbar sein, ob der Wein bspw. auf Schiefer, Kalk, Granit oder Sandstein gewachsen ist. Kein anderes Weingut arbeitet so radikal. Neben dieser brillanten Bodenaromatik bestechen seine Weine durch Klarheit, Frische, Präzision und innere Dichte. Erreicht wird dies über mehrfache Ausdünnung in den Weinbergen und damit verbundene geringe Erträge sowie optimales, reifes Lesegut ohne Überreife oder gar Edelfäule. Die Weine sind sauber, lebendig (feine, geschmeidige Säuren), kraftvoll und doch schlank, sie zeigen wundervolle Eleganz und Feinheit. Hier müssen die Wörter „einfach lecker“ und „animierend ohne Ende“ her.
Für uns nahezu einzigartig ist die geschlossene Qualität bei allen Rebsorten. Denn bspw. Weiß-/Grauburgunder, Spätburgunder, Scheurebe oder „Exoten“ wie Cabernet Cubin und Viognier sind nicht beliebig, sondern absolut hochwertig. Wir kennen kaum Vergleichbares.
Ein weiterer dicker Pluspunkt: der geringe Restzucker. Die bei uns erhältlichen Terroirweine (Schiefer, Granit, Kalkstein) liegen bei 1,8g, 2,9g und 2,5g. Der Riesling „Birkweiler Kastanienbusch“ bei 4,7g. Erlaubt für trockene Weine sind per Gesetz 9g. Viele Weingüter geben gerne 7-9g Restzucker, um Schwächen über eine künstliche Süße zu kaschieren oder um den Abgang zu verlängern. Bei Gies-Düppel ist das nicht nötig, denn alles andere stimmt und die Weine bauen einen enormen Zug und Länge über ihre Dichte und Mineralität auf. Trockene Weine, wie wir sie uns wünschen!

2012 wurde nach einem Umbau der neue Verkostungraum und die neue Kellerei eröffnet. Es öffnet sich nun der Blick auf die Weinberge von Birkweiler und die Weinproduktion kann noch besser, auf mehreren Ebenen ablaufen. Wir können jedem von euch einen persönlichen Besuch nur wärmstens ans Herz legen. Gastlichkeit und fantastische Weine sind garantiert!

Wer etwas über Boden im Wein lernen will, muss die drei Terroirweine (Schiefer, Granit, Kalkstein) probieren. Es gibt nichts Vergleichbares in Deutschland. Jede Sommelierschule sollte Gies-Düppel Rieslinge als Paradebeispiele ins Programm nehmen. Traubenlese im gleichen Reifestadium, identisch in Weinbereitung/Ausbau und Verwendung der gleichen Reinzuchthefe. Der deutlich schmeckbare Unterschied rührt rein vom Boden her, auf der die Rebe wächst. So klar und deutlich sind nirgendwo anders die verschiedenen Gesteinsarten zu schmecken.
Der Riesling „Birkweiler Kastanienbusch“ ist schlichtweg phänomenal. Perfekt in seinen Details, Lage und Boden grandios umgesetzt. Ein Wein mit Kraft und der nötigen Eleganz. Prachtwein.

Ebenfalls in Restmengen noch vertreten, sind die drei Gies-Düppel Weine aus unseren Startweinpaketen. Neben dem „Riesling -R-“ aus dem Holzfass sind das die Rotweine „Cuvée Maximus“ und SpätburgunderBirkweiler Kastanienbusch.

Die Weine (bitte anklicken)

Wein19   Wein20   Wein21   Wein22
Weingut Gies-Düppel – Riesling “Rotliegendes”   -Schiefer-   2012 (zur VKN)   Silber

Weingut Gies-Düppel – Riesling “Rotliegendes”   -Granit-   2012 (zur VKN)   Silber

Weingut Gies-Düppel – Riesling “Muschelkalk”   -Kalkstein-   2012 (zur VKN)   Silber

Weingut Gies-Düppel – Riesling “Birkweiler Kastanienbusch” 2012 (zur VKN)   Gold

Bezugsquellen
Direkt im Barrique-Haus
Weinlage
Birkweiler Kastanienbusch

Barrique-Haus Verkostung zum 33.

Sucht man den Vorreiter für den Riesling-Boom in den letzten Jahrzehnten, muss der Name Koehler-Ruprecht auf die Liste der möglichen Kandidaten. Eng verbunden selbstverständlich mit dem Namen des Kellermeisters – Bernd Philippi. Bestimmte Riesling R (oder seltenst RR) Auslesen sind Legende und kaum erhältlich. Und das nicht nur in Deutschland sondern weltweit. Fakt ist, Koehler-Ruprecht ist in der Lage Rieslingunikate zu erzeugen, wie es sie kein zweites mal gibt. Puristische, auf die Lage und den Jahrgang fokussierte Weine ohne wenn und aber. Handlese, Holzfassausbau und Spontangärung sind obligatorisch. Es existieren kaum Rieslinge, die so alt werden können, wie die von Koehler-Ruprecht. Ebenfalls gibt es kaum Rieslinge, die so polarisieren. Wer sich mit dem Thema Wein beschäftigt, muss Koehler-Ruprecht probieren, alle anderen können – beide werden zunächst verzweifeln, danach folgt der Denkprozess und letztendlich die persönliche Entscheidung. Das ist eine ganz große Leistung.
Was hier ins Glas wandert kennt man so nicht. Was soll dieses opulente Holz? Welche Leichtigkeit und doch Fülle? Krasse Säure! Und da muss man erstmal durch. Nachdem die Gedanken mehr und mehr kreisen, der Wein Luft um Luft bekommt, finden die Puzzleteile zusammen. Die Frucht stützt, geniale kalkige Mineralität bricht hervor und die Weine zeigen eine Art Tiefe, wie sie nirgends anderswo zu finden ist. Ob das persönlicher Genuss ist oder nicht, muss jeder selbst entscheiden. Fakt ist, es ist gut. Es ist einzigartig – und für uns mehr und mehr einfach geil.

Wichtiger Hinweis: Die Weine brauchen Luft, Luft, Luft – Reife, Reife, Reife!

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass wir einen äußerst individuellen Charakter im Glas haben. Ausladender Holzeinsatz prägt den rustikalen und zugleich klassischen Koehler-Ruprecht Stil. Trotz des Holzes hält der Wein jederzeit die Balance und präsentiert sich sehr stimmig. Nullkommanichts Schmeichler, ein Wein der reifen kann und muss. Die Nase intensiv, kühl und frisch. Steinobst (dominierend Aprikose, dazu Pfirsich) und Zitrusaromen werden unterlegt von einem rustikalen Altholzton. Weiterhin Petrol, Menthol, Mengen von Kräutern, nussige Spuren sowie eine dezente, tabakige Würze. Opulent und kraftvoll, mit Luft gute Tiefe zeigend. Am Gaumen enorm kühl und deutlich kalkige Mineralität. Viel Schmelz, saftig, leicht und doch massiv, frisch durch die kräftige Säure. Die Frucht gut da, allzeit markant das Holz und die Würze. Der sehr gute und sehr lange Abgang mit mineralischem Biss. Salzig, holzbetont und ein wenig aufrauend. Reichlich Saft, Frucht und Würze. Etwas Tiefe, den Wein unbedingt Luft geben.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 13-14°C)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein125                                Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Irmgard’s Wein-Capinet Mannheim / Suche auf Wine-Searcher.com
Weinlage
Kallstadter Saumagen