Barrique-Haus Verkostung zum 28.

Heute gibt es einen Klassiker, von einer der ältesten Bodegas im Rioja. Der Montecillo Gran Reserva lagerte den Vorschriften für einen Gran Reserva entsprechend 24 Monate im Barrique und 36 Monate auf der Flasche, ehe er in den Verkauf kam.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass wir einen geradlinigen, wunderbar ausbalancierten und stimmigen Gran Reserva im Glas haben. Ein wahrer Schmeichler mit reichlich Extraktsüße. Dabei eher fein und elegant wirkend mit enorm viel Frische. Animierend, nicht wirklich komplex oder tief. Die intensive, warme Nase geprägt von süßlicher, hochreifer, teilweise getrockneter roter und vor allem dunkler Frucht. Dazu das toll abgestimmte, ebenfalls süßliche, kokoswürzige Holz. Wenige Kräuter, ein paar Gewürze, etwas Tabak. Fokussiert, eher einfach, anregend. Am Gaumen Kühle und eine gewisse Mineralität. Leicht, frisch, saftig, haufenweise Samt und gute Kraft. Erneut die süßliche, hochreife Frucht und das charmante Holz. Sehr feine, bestens integrierte, noch merkliche Gerbstoffe. Der wärmende, schmelzige Abgang sehr gut und sehr lang auf Lakritz, Bitterschokolade und Kakao. Abermals von der Frucht und dem Holz geprägt.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 17-19°C)

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Wein112                                Silber

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Barrique-Haus Verkostung zum 27.

In der Südoststeiermark (Österreich), unweit der slowenischen Grenze, liegt Kapfenstein. Dort ragt das Schloss Kapfenstein vom Kegel des erloschenen Vulkans „Kapfensteiner Kogel“ über die Landschaft. Genau hier befindet sich auch das zugehörige Weingut Winkler-Hermaden. Rotwein bedeutet hier meist Blauer Zweigelt. Den finden wir zu 100% im Olivin wieder – gewachsen auf Vulkanboden und ausgebaut in großen Holzfässern aus eigener „Kapfensteiner Eiche“ (18 Monate) – eine Persönlichkeit!

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass wir einen Charakterwein im Glas haben mit ausgezeichneter Harmonie und Balance. Herrlicher Trinkfluss, animierend und eine stimmige Mischung aus rustikal wirkendem Holz, frischer Mineralität und reifer, zu jeder Zeit stützender Frucht. Der Duft intensiv, wuchtig und konzentriert. Prägende und röstige Holzwürze sowie kühle, mineralische Elemente. Reife rote und vor allem schwarze Beeren, Kirsche, getrocknete Kräuter, schwarzer Tee, Gewürze, Kaffee, Lakritz und ein Hauch Vanille. Schöne Komplexität, wunderbarer Duft. Im Mund kühl, samtig, frisch und leicht wirkend. Die Säure belebt den Wein und die Mineralik stützt im Hintergrund. Trotzdem auch kraftvoll durch die passende, intensive Holzwürze. Dazu reife, dunkle Frucht und erneut getrocknete Kräuter, Tee, Kaffee, Gewürze und Kokos. Hervorragender, schmelziger, sehr guter und sehr langer Abgang. Wiederum alle Aromen vorhanden, leichte Süße und der Nachhall insbesondere auf Kaffee, Bitterschokolade und ein Quäntchen Vanille.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 17-19°C)

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Wein111                                Gold

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Barrique-Haus Verkostung zum 26.

Nicht ganz unbekannt für Spätburgunder ist das Weingut Schumacher aus Herxheim in der Pfalz. Es war dringend an der Zeit, unseren allerersten Wein von diesem Weingut zu probieren. Entkorkt wurde der Spätburgunder „Garten“ aus 2006. Bei dem Wein spielt die Frucht und derer Konzentration nur die 2. Geige. Eleganz und prägende Aromen drängen in den Vordergrund. Viel Reife und ein bildendes Erlebnis – wirklicher Genuss stellte sich leider nicht ein.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass der Wein ein schönes und interessantes Weinerlebnis eines deutschen Spätburgunders mit markanter, ausgeprägter Reife bot. Die Nase intensiv, elegant, warm und von enorm viel Reife geprägt. Dominiert von röstig-holzwürzigen, rauchigen und erdigen Tönen. Kräftiger Holzeinsatz. Dazu reife/teils eingemachte, eher rote Beeren (Kirsche), pflanzliche Aromen, feine Gewürze und Lakritz. Auffallender Alkohol, leicht ätherisch, stinkig und ein Hauch Tiefe. Im Mund leicht und elegant. Das erhebliche Holz gibt die Kraft und Substanz. Erneut die reife rote Frucht, zartherb pflanzlich, Lakritz und nun auch Schokolade. Eine Spur Süße, gewisse Kühle mit mineralischen Noten. Im sehr guten, sehr langen Abgang reichlich Schmelz und wärmender, deutlicher Alkohol (leicht schärfend). Abermals die reife/eingekochte rote Frucht und herbe Holzwürze. Fest wirkend, dunkle Bitterschokolade und Kakao.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Der Wein ist eher schwierig zu trinken. Das viele Holz und der Alkohol nehmen den Trinkfluss. Trotzdem präsentiert sich der Spätburgunder mit einer wunderbaren Reife und exzellenten Anlagen. Auf den Punkt, eine Flasche reicht und der Wein dient mehr der Bildung denn dem unbeschwerten Genuss.
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 17-19°C)

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Wein110                                Silber

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Weinlage
Herxheimer Himmelreich

Barrique-Haus Verkostung zum 25.

Heute landen wir mit unserem Wein in Italien. Genauer gesagt im Bolgheri. Etwa 100km südwestlich von Florenz befindet sich das Weingut Tenuta Argentiera. Es ist eines der Weingüter im Bolgheri, dass ausschließlich „Supertuscans“, also Weine aus „uneinheimischen“, internationalen Rebsorten produziert. Die Sangiovese spielt keine Rolle. Man verfügt über 80ha Rebfläche von der Meeresküste bis hin zu den höchsten Hanglagen. Bepflanzt sind diese mit Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah und Cabernet Franc. Unser heutiges Cuvée (50% Cabernet Sauvignon, 30% Syrah, 20% Merlot) weis zu überzeugen. Der „Poggio ai Ginepri“ wurde 12 Monate in teils neuen/teils gebrauchten Barrique-Fässern ausgebaut und reifte anschließend noch 12 Monate auf der Flasche, bevor er in den Verkauf kam.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass wir einen wunderbar harmonischen, sehr animierenden, kleinen „Super-Toskaner“ im Glas haben. Sehr gekonnter, präsenter Holzeinsatz. Viel röstige Holzwürze in der intensiven, straffen Nase. Gewürze (Pfeffer, Nelke), Kräuter, Tabak, Lakritz und gegrillte Paprika. Dazu wenige rote und reichlich dunkle reife Frucht (Cassis, Heidelbeere, Pflaume). Strahlt Wärme und eine gewisse Komplexität aus, exzellente Nase. Am Gaumen kühl mit etwas Mineralität. Sehr deutlich einerseits die passende, kräftige Holzwürze und andererseits die hochreife dunkle Frucht. Erneut auch Tabak, Lakritz, Kräuter, schokoladige Töne und die gegrillte Paprika. Samtig-weich und eine gute Substanz. Die Aromen zeigen sich abermals im sehr guten, sehr langen Abgang. Schöner Schmelz, wärmender Alkohol und im Nachhall Bitterschokolade/Kaffee.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 17-18°C)

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Wein105                                Silber

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Barrique-Haus Verkostung zum 24.

Das Weingut Georg Mosbacher gehört zu den großen Traditionsbetrieben der Mittelhaardt in der Pfalz. Im Zentrum von Forst gelegen, verfügt man über hervorragende Weinbergslagen und weis diese auch perfekt zu nutzen. Hier gibt und gab es weniger bis kaum Schwankungen in der Qualität, wie leider bei manch anderen Betrieben. Mit konsequenter, nachhaltiger und schonender Weinbergs- sowie Kellerarbeit, wird die Qualität ständig oben gehalten. Eindrucksvoll zeigt dies, das GG „Kieselberg Grosse Hohl“ aus 2007. Dieser Wein steht mit an der Spitze der Großen Gewächse!

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Die perfekte Harmonie von voller, reifer Frucht und feinstwürziger Mineralität. Geschliffen, brillante Balance, animierend cremig-schmelzig und ein großartiger Abgang. Erstklassige, intensive Nase, gute Tiefe, Spannung, Konzentration und viel Kraft. Noch vollkommen jung und frisch, keinerlei Alterung. Geprägt von enormer Kühle und deutlicher Mineralität. Dazu schmeichelnder Honig, reichlich Kräuter und eine feine, verlockende Würze (Tabak, Gewürze, Spuren von Vanille und Kokos). Sehr reife Südfrüchte (Melone, Ananas), Steinobst (Pfirsich, Aprikose) und im Hintergrund Zitrus. Am Gaumen beeindruckend. Abermals das perfekte Zusammenspiel von sehr viel Kühle/Mineralität und der enorm saftigen, reifen Frucht. Wuchtig, opulent, voll und dicht. Feinste Würze, schmelzig und eine äußerst feine, lebendige Säure. Wahrlich elegant und ausgewogen. Der Abgang einfach nur überragend und irrsinnig lang mit verschwenderisch viel Schmelz. Zarter Biss, mineralisch und salzig einerseits. Haufenweise reife Frucht und erneut feinste, tabakige Würze andererseits. Tief und komplex.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides, allein für die “volle” Faszination (bei 13-15°C)

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Wein104                                Gold

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Weinlage
Deidesheimer Kieselberg

Mainzer Weinbörse 2013

Am 28. und 29. April fand in Mainz die Weinbörse des Verbands Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) statt. Es ist die wichtigste Messe für den deutschen Wein, offen steht sie Fachbesuchern aus Handel und Gastronomie. Dieses Jahr war sie besonders, denn einerseits führt der VDP sein neues, 4-stufiges Klassifikationsmodell ein. Darüber wird noch viel zu reden und zu streiten sein, grundsätzlich gefällt es uns aber wirklich gut. Andererseits werden die Unterschiede in den Weinen, bezogen auf ihre Philosophie, immer gravierender. Denn die Erzeuger beherrschen ihre Vorgehensweisen mehr und mehr bis ins Detail und dies resultiert in steigender und steigender Qualität. Hier der gnadenlose, konzentrierte Fokus auf die Herkunft, oftmals in Verbund mit „natürlicher/schonender“ Weinbergs-/Kellerarbeit oder auch Spontangärung. Und dort die „traditionellen/unmutigen“ Weine mit einem zu erreichenden Weinbild dahinter, der Jahrgang oder die Herkunft sollen keine große, bedeutende Rolle spielen. Außerdem soll sich an diesen Weinen kaum etwas ändern. Natürlich gibt es auch Betriebe, die beides vermischen. Was haben wir davon? Ganz klar Spannung und Vielfalt. Unser Herz schlägt momentan eindeutig für die Herkunft und die Lage, für die angemessene Natürlichkeit und den damit verbundenen, ultraspannenden, charaktervollen Weinen mit einer ganz neuen Faszination und inneren Dichte. Was aber nicht bedeutet, dass es keine „Klassiker“ gibt, die nicht ebenso überzeugen können.

Nun aber zu den „harten“ Fakten. Unser Fokus lag diesmal auf restsüßen Rieslingen und Rotweinen aus dem Norden und dem Süden. Bei 1500 Weinen zur Auswahl, konnten wir natürlich nicht im Ansatz alles verkosten. Hier unsere Favoriten bzw. „to taste“ Empfehlungen.

Riesling restsüß 2012: Kabinett, Spätlese, Auslese

An der Saar brillieren Geltz-Zilliken (süßer, opulenter Stil) und Peter Lauer (frischer, schlanker Stil) mit beispielhaften Kabinetten und prächtigen Spät- und Auslesen. Dahinter reihen sich von Hövel und von Othegraven (viel „schmeckbarer Zucker“) ein. An der Mosel ist Schloss Lieser unsere Nummer 1. Die brillanten Weine werden von einer sensationellen Auslese Goldkapsel „Juffer Sonnenuhr“ umrahmt. Hier stimmt durch die Palette einfach alles. Ebenfalls enorm stark Reinhold Haart. Fritz Haag auch auf durchweg hohem Niveau, aber uns fehlte etwas der letzte Kick, die Auslese „Juffer Sonnenuhr“ am stärksten. Unser Sympathiepreis für sehr geradlinige, trinkfreudige Exemplare geht an Weins-Prüm.

Und dann gab es da noch eine Auslese „Uhlen Roth Lay“ 2010 von Heymann-Löwenstein. Potz, Blitz und Donner – Wahnsinn. Dichte, Aroma, Salzigkeit und diese Balance, überragend.

Die üblichen Verdächtigen überzeugten an der Nahe, wenn gleich nicht mit der besonderen Faszination der Mosel und Saar. Führend Schäfer-Fröhlich und Diel. Gegensätzlicher geht auch kaum: stinkig und steinig gegen ruhend und elegant. Auch exzellent die Steinberg Spätlese vom
Gut Hermannsberg.

Im Rheingau fanden wir wundervolle Weine bei P.J.Kühn, Ress, Künstler und Schloss Schönborn. Auf dem Thron aber Schloss Johannisberg. Die schon grandiosen Spät- und Auslese gipfelten in der „Rosa-Goldlack Beerenauslese“ und „Goldlack Trockenbeerenauslese“. Giganten für die Ewigkeit. Einzigartig, meisterhaft und vollkommen. Zu beschreiben ist das nicht, nur erlebbar mit eigenen Gefühlen.

Riesling trocken 2012

Hier konnten wir gezielt nur 2 Weingüter und einige exemplarische Rieslinge verkosten.

Durch die Bank komplett überzeugend Van Volxem von der Saar. Qualität, Trinkfluss, das macht einfach Spaß. Dies gilt auch für die Ortsweine von Battenfeld-Spanier und Kühling-Gillot. Wunderbare Struktur, Noblesse und Mineralität. Ebenfalls erwähnenswert aus Rheinhessen der VDP-Neuling Winter. Die Rieslinge “Geyersberg” und “Leckerberg” (beide aus 2011) sind hervorragend. Ein „Aha“-Effekt dann beim Riesling „Schiefergestein“ von Schäfer-Fröhlich, leider geil!

Phänomenal die Kollektion von Heymann-Löwenstein 2011. Kolossale Rieslingunikate, wie wir sie nur selten im Glas hatten. Das ist groß! „Uhlen Laubach“ und „Uhlen Roth Lay“ von einem anderen Stern. Das muss man probieren um Riesling zu verstehen!

Spätburgunder 2009, 2010, 2011 (etwas Lemberger)

Manchmal muss man einfach durch. So müssen wir unsere Reise durch Baden, Württemberg und an die Ahr beschreiben. Es passt zur aktuellen Diskussion in der deutschen Weinonlinewelt wie die Faust aufs Auge. Es gibt nur ganz weniger Weingüter, die Rotwein, insbesondere Spätburgunder können. Viele halten anscheinend konzentrierten, holzigen Kirschsaft für ein Großes Gewächs. Mal ein bisschen Feuerholz dazu, mal ein wenig Kräutertee. Was soll das, würde Herbert Grönemeyer fragen? Und mit der Haltbarkeit dieser Weine ist es auch nicht weit her. Nahezu halbtote Weine aus 2009 und auch 2010 gab es zu verkosten – für das Preissegment und die Ansprüche katastrophal!

Eine blauäugige Reise an die Ahr können wir nur bedingt empfehlen. Irgendwie fühlen wir uns mehr und mehr wie in einem weintechnischen Versuchslabor. Wieso versucht man hier nicht einfach schiefergeprägte, elegante Spätburgunder zu erzeugen? Ein Rätsel. Durch die Bank sehr gut gefielen uns die Weine von Meyer-Näkel. „Blauschiefer“ und „S“ aus 2011 wurden ergänzt durch das GG „Pfarrwingert“ 2010. Aller Diskussionen um 2010 und das dieses Weingut als einziges überhaupt GGs abfüllte zu trotz – der Wein kann voll (bis auf die 2010er dünne Mitte) überzeugen. Nicht ganz überzeugend diesmal Adeneuer, aber die No.1 2011 wieder ein Top-Wein.

In Baden können es richtig gut Huber, Dr. Heger und Seeger (der 2009 RRR famos!). Sehr interessant auch Wöhrle (Stadt Lahr). In Württemberg gefielen uns Aldinger, Dautel, Kistenmacher-Hengerer (u.a. ein ausgezeichneter reinsortiger Cabernet Franc) und das Staatsweingut Weinsberg macht enorme Fortschritte.

Barrique-Haus Verkostung zum 23.

Ein Weißburgunder im Holz ausgebaut und lange auf der Feinhefe gelagert ist unser heutiger Wein. Der Fachbegriff dafür lautet „sur-lie“. Ein Wein wird inklusive Schwebeteilresten von der abgeschlossenen Gärung (= Feinhefe) ins Holzfass umgefüllt und gewinnt dadurch ein mehr an Komplexität und Frische (Kohlendioxidbildung). Gleichzeitig nimmt er weniger, nur ganz dezente Holzaromen auf. Leider war unser Weißburgunder „sl“ 2008 vom Weingut Georg Mosbacher bereits über seinen Zenit. Die Frische war komplett verflogen und das Holz übernahm die Kontrolle.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Der kühle, mineralische Charakter dieses Weißburgunders. Die Nase intensiv, kräftig und wuchtig. Enorm nussig, eine deutliche und präsente Holzwürze, erdig sowie kühle/mineralische Elemente. Dazu reifes Kern-/Steinobst und Anklänge von Südfrüchten. Etwas Vanille, Kakao, Karamell und eine Spur Hefe. Im Mund erneut kühl, mineralisch, nussig und das ausgeprägte Holz. Feinsaftig, kräftig, leichter Schmelz, eher würzig und die Frucht hält sich bedeckt im Hintergrund. Der sehr gute und lange Abgang schärfend, herb und holzbetont. Sehr würzig, ein Schuss Hefe, eine Prise Salz und aufrauend.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Insgesamt überzeugt die Nase, der Geschmack und Abgang leider nicht. Es stellt sich wenig Trinkfluss ein. Einerseits herb-hefig und andererseits etwas zu viel vom Holzhammer. Das Holz nimmt dem Wein die Eleganz und Frische, lässt ihn breit und fett wirken. War in der Jugend sicherlich besser, hat klar abgebaut.
Allein oder zum Essen?:
Beides, Tendenz zum Essen (bei 12-14°C)

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Wein99                                Bronze

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Barrique-Haus Verkostung zum 22.

Endlich hat die Spargelzeit begonnen und zum ersten Spargel der Saison überraschte uns ein Kellerfund, der sich als hervorragender Wein entpuppte. Lecker Spargel, toller Wein – so kann es weitergehen. Tief in einer hinteren Ecke fanden wir den Chardonnay „Keuper“ 2007 vom Weingut Dr. Wehrheim. Das Weingut befindet sich in Birkweiler (Südpfalz) und bildet seit über 20 Jahren mit den Weingütern Friedrich Becker, Münzberg, Rebholz und Siegrist die Vereinigung Fünf Winzer.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass wir einen feinen, subtilen und sehr charmanten Chardonnay im Glas haben. Darüber hinaus verfügt er über eine gewisse Spannung und Komplexität aufgrund seiner exzellenten mineralischen Basis – hat Charakter! Der intensive und straffe Duft ist mineralisch geprägt und sehr kühl. Enorm nussig, eine Spur Butter, etwas Wachs, leicht vegetabil sowie ein Hauch Honig. Reifes Kern- und Steinobst in Verbindung mit einer dezenten Würze, elegant. Am Gaumen zeigen sich erneut die kühle Mineralität und eine gute Substanz. Nussig, süßlich fruchtig, cremig, saftig, leichtfüßig und belebt durch eine feine Säure. Im sehr Guten und sehr langen Abgang etwas wärmend und salzige Anklänge. Abermals cremig-nussig, süßliche Frucht und eine leicht herbe Würze.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides, Tendenz zum Essen (bei 13-15°C)

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Wein98                                Silber

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Barrique-Haus Verkostung zum 21.

Das Weingut Heinrich Spindler liegt in Forst an der Weinstraße (Pfalz) in unmittelbarer Nähe zum bspw. sehr bekannten Weingut Georg Mosbacher. Markus Spindler ist 2007 ins elterliche Weingut eingestiegen und gehört dem Talenteprogramm des VDP Pfalz an. Der Schwerpunkt richtet sich, wie nicht anders zu erwarten, auf Riesling. Logisch, bei Lagennamen wie Pechstein, Ungeheuer, Freundstück, Jesuitengarten oder Kirchenstück. Was hier auf die Flasche gebracht wird ist sehr bemerkenswert und die Lagencharakteristik wird sehr schön herausgearbeitet. Weiter so! Unser heutiger Riesling aus dem Forster „Ungeheuer“ ist richtig geiler Stoff.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass „Ungeheuer“ auf der Flasche steht und wir ein geiles, forderndes „Ungeheuer“ im Glas haben. Das ist Terroir, die Lage wird perfekt transportiert. Fokussiert, mineralisch ohne Ende, „ungeheuerlich“ animierend und ein irre guter Abgang. Bereits die Nase sehr mineralisch geprägt und kühl. Dazu wunderbar reifer Pfirsich, Aprikose und ein Hauch Apfel. Enorm kräutrig, schöne Würze, Zitrustöne und Honig. Intensiv, frisch, kräftig, aromatisch und einfach nur animierend. Am Gaumen erneut dominierende Mineralität. Kühl, frisch, saftig und eine sehr feine, belebende Säure. Abermals die reife Frucht, Kräuter, Würze und süßlicher Honig. Sehr dicht, nahezu ölige Konsistenz, Kraft, Substanz und eine exzellente Struktur – dabei trotzdem leichtfüßig und schlank wirkend. Sehr guter, sehr nachhaltiger Abgang, viel Schmelz, griffig, extreme Mineraliät und Salzigkeit. Und wie immer dabei: reife Frucht, Kräuter und nun auch deutliche Zitrusaromen. Eindrucksvolles „Ungeheuer“!
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 13-15°C)

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Wein93                                Silber

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Weinlage
Forster Ungeheuer

Barrique-Haus Verkostung zum 20.

Bereits vor einiger Zeit berichteten wir über einen beeindruckenden Rotwein vom Weingut Krebs, dem Cabernet Sauvignon „Barrique“ 2007. Die hoffentlich letzten kühlen Tage vor dem direkten „Sommereinbruch“ hatten wir nochmals genutzt, um den Winter mit einem ausgezeichneten Spätburgunder zu verabschieden. Entkorkt wurde der Gewinner des Deutschen Rotweinpreises 2010, der Spätburgunder „Barrique“ 2007. Es hat sich gelohnt!

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass dieser prächtige Spätburgunder auf äußerst charmante Art und Weise 2 Welten vereint. Die Erste reizvoll, schmeichelnd, fein, ruhend und Balance. Die Zweite kraftvoll, füllig, saftig und brillanter Holzeinsatz. Gute Komplexität und Tiefe, ein Everybody`s Darling Wein – lecker! Die anregende Nase intensiv, röstig und vom präsenten, feinen Holz geprägt. Reife rote und schwarze Beeren, erdige Aromen, Kräuter, Gewürze, vegetabile Töne, Tabak, Kakao und eine leichte Kühle. Zarte Reifenoten, weich, gefühlvoll, elegant – toll. Am Gaumen kühl, gewisse Mineralität, röstiges Holz, erdig, reife Frucht, Schokolade, vegetabil und gute Würze. Sehr gute Substanz, viel Textur, saftig, frisch, sanft und samtig. Der sehr gute, sehr nachhaltige Abgang wärmend, fruchtig-vegetabil, salzig und schokoladig. Etwas Schmelz, Bitterschokolade und Kakao.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 17-19°C)

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Wein92                                Gold

Bezugsquellen
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Weinlage
Freinsheimer Musikantenbuckel