Barrique-Haus Verkostung zum 111.

Zwar halten sich Wolken und Regen momentan noch hartnäckig, jedoch wartet die Sonne bereits darauf uns alle mit ihrer wohligen Wärme zu verwöhnen. Daher ab in den dunklen Keller und prüfen, ob noch genügend erfrischender Weißwein vorhanden ist. Wir setzten für diesen Anlass sehr häufig auf Riesling. Wichtig sind uns hierbei die Betonung der Mineralität und eine feine, rassige Säure. Gut gekühlt (nicht eiskalt!) einfach erfrischend und belebend.

Diese Kriterien erfüllt der Riesling „Blauschiefer“ vom Weingut Hoffmann-Simon aus Piesport genauso wie der Riesling „Mineralschiefer“ vom Weingut Grans-Fassian aus Leiwen. Beide mit wunderbarer Schieferprägung und deutlicher Moseltypizität. Dazu kommen jeweils herbe Kräuterwürze und markante Zitrusaromatik.

Der „Blauschiefer“ ausgewogener zwischen Frucht und Würze, gehaltvoll und mit reichlich Schmelz. Der „Mineralschiefer“ leichtfüßiger daherkommend mit aggressiver und fokussierter Ausrichtung auf die Mineralität. Packt richtig zu und mit griffig-hefiger Struktur. Knackig. Für beide Weine müsst Ihr Mineralik und Säure mögen. Sie sind trocken (weniger als 9g/l Restzucker) , verfügen jedoch über einen merklichen Zuckeranteil, der ihnen eine gewisse Süße mit auf den Weg gibt. Bezugsquelle ist unser Werbepartner Vinello. Nun kann die Sonne kommen!

Die Weine (bitte anklicken)

Wein247   Wein248
Hoffmann-Simon – Riesling “Blauschiefer”   2012 (zur VKN)   Bronze

Grans-Fassian – Riesling “Mineralschiefer”   2012 (zur VKN)   Bronze

Bezugsquellen (Beispiele)
Vinello Dresden / Suche auf Wine-Searcher.com         (Hoffmann-Simon)
Vinello Dresden / Suche auf Wine-Searcher.com         (Grans-Fassian)

Barrique-Haus Verkostung zum 110.

Die Weine aus dem Toro (nördliches Zentralspanien) stehen einerseits für enorme Würzigkeit und sehr dunkle Frucht. Andererseits ebenso für Frische und Mineralität. Uns gefällt diese Kombination ausgesprochen gut. Die heutigen beiden Tempranillos, im Toro „Tinta del Toro“ genannt, zeigen sehr schön diese authentische Herkunftsprägung. Der „Eternum Viti“ etwas mehr als der „Los Colmillos“, der einen stärkeren Einfluss vom Holzausbau aufweist.

Beide Weine wachsen auf 740m über dem Meeresspiegel und werden von 2500 bis 3000 Sonnenstunden im Jahr verwöhnt. Die Rebstöcke des „Eternum Viti“ sind im Schnitt 50 Jahre alt, beim „Los Colmillos“ handelt es sich um eine Einzellage. Die Reben sind in diesem Bereich circa 140 Jahre alt. Daraus entsteht eine ganz eigene, wunderbar anders schmeckende Frucht. Der Ausbau erfolgte jeweils in neuen Barriques für 10 bzw. 16 Monate, größtenteils in französischen Fässern.

Der „Eternum Viti“ ist ein überzeugender Alltagswein, sehr trinkanimierend und mit viel Spaß gönnt man sich das eine oder andere Glas mehr. Deutlich mehr Komplexität und Spannung hat der „Los Colmillos“ zu bieten. Das Holz ist sehr präsent, so dass er sich eher als Essensbegleiter eignet. Wir vermuten bei unserer Flasche einen leichten schleichenden Kork. Es könnte also gut sein, dass die Frucht davon ein wenig unterdrückt wurde und er sich trocknender präsentierte, als er im Normalfall ist. Potential ist sichtlich vorhanden. Beide Weine sind modern ausgerichtet mit klarer Betonung der Frucht. Kaufen könnt Ihr sie bei unserem Werbepartner Vinello.

Die Weine (bitte anklicken)

Wein245   Wein246
Bodegas Abanico – Eternum Viti   2010 (zur VKN)   Bronze

Bodegas Abanico – Los Colmillos   2009 (zur VKN)   Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Vinello Dresden / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 109.

Vor fast 10 Monaten waren wir schon einmal begeistert von einem Wein der „Domaine des Hauts Châssis“. Genauer gesagt vom „Les Châssis“. Heute kommt ein weiterer dazu. Es handelt sich um den kleinen Bruder „Les Galets“.

Abermals ein Syrah im Pinot-Gewand mit eindrucksvoller Prägung durch das Terroir. Mineralität und Bodenprägung stehen im Vordergrund. Feinheit und Eleganz geben sich die Klinke in die Hand. Zu keiner Zeit ein Protz, sondern ein Wein mit Finesse. Er erreicht nicht das Niveau des „Les Châssis“, für die Trinkfreude ist dies jedoch völlig belanglos.

Insgesamt etwas „fülliger“ und vor allem mit prägnanter erdiger Würze. Er erinnert in Ansätzen an einen deutschen Spätburgunder, ist jedoch ein deutlicher Syrah mit Herkunft. Jetzt langsam austrinken. Chapeau zum Zweiten!

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Die eindrucksvolle Stilistik dieses Weines. Feinheit, Eleganz, Frische und Mineralität stehen im Vordergrund. Hervorragender Schliff. Die Nase intensiv und enorm erdig. Dazu eine präsente, rauchig-röstige und pfeffrige Holzwürze. Viele herbe und getrocknete Kräuter/Pflanzen. Weiterhin reife, z.T. eingekochte rote und dunkle Beeren (Himbeere, Cassis, Schwarzkirsche). Etwas Lakritz und Tabak. Unterlegt von einem markanten, fleischig-animalischen Ton. Kühl und deutlich mineralisch. Athletische Kraft, sehr fest und straff. Zeigt sich durchaus komplex. Schliff und Balance. Elegantes und gefühlvolles Auftreten. Ungekünstelt und spannend. Am Gaumen kühl und reichlich Mineralität. Feinsaftig, sanft und seidig. Bleibt schlank und leichtfüßig trotz Kraft, Festigkeit und Dichte. Bestens geschliffen. Zeigt Finesse, erneut galant und fein. Lebendig mit guter Frische, gewisse Ruhe ausstrahlend. Die Aromatik der Nase setzt sich geschlossen fort. Der Abgang schmelzig, sehr gut und sehr lang. Lange mineralisch nachhaltig mit feiner Zartbitterschokolade und ein wenig Kakao. Vielschichtig, fest, herb, frisch und eine Idee wärmend.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 17-18°C), verkostet im “Hermitage” (Riedel Sommeliers)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein244                                Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Extraprima Mannheim / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 108.

Portugal übt mehr und mehr Faszination auf uns aus. Das Land selbst, das Lebensgefühl und die Menschen denen wir begegnen. Es wird definitiv Zeit für eine Reise, denn zu Besuch waren wir leider noch nicht. Wein und Essen sind in Portugal untrennbar miteinander verbunden. Und das auf erfreulich unkomplizierte Art und Weise. Kaum jemand sucht akribisch einen zur Speise passenden Wein aus, sondern er kommt einfach auf den Tisch. Davor, danach und währenddessen. Genießen und Leben ist angesagt. Authentisches Essen und authentische Weine, vielleicht liegt gerade darin das Geheimnis, wieso diese Weine so sind wie sie eben sind. Sie wollen gar nicht immer und jeden gefallen, sie wollen nicht „glatt“ sein und das ist gut so!

Das Land verfügt über einen immensen Schatz an Weingärten. Diese sind geprägt von unterschiedlichen klimatischen Bedingungen und individuellen, charakterstarken Böden. Steinige Steillagen bilden die traumhaften Landschaften. Uralte Rebstöcke sind zu finden, genauso gemischte Weinberge voller autochthoner Rebsorten. Absolute Unikate, weltweit einzigartig. Verwöhnt von Sonne und Wärme. Und dann gibt es da noch Portwein, oftmals völlig falsch für ein „sehr alkoholisches, süßliches Getränk“ gehalten. Wer aber einmal die guten Exemplare im Glas hatte, verfällt einer neuen Leidenschaft. Gereifte Ports können so vollkommen und majestätisch sein, dass die Welt um einen herum in diesem Moment stehen bleibt. Mehr Weinglück geht nicht.

Heute haben wir einen ausgezeichneten Rotwein und einen brillanten Jahrgangsport im Glas. Erzeuger beider Weine ist Bulas. Zum ersten Mal begegneten wir diesem exzellenten Gut auf der Prowein 2013 und waren auf der Stelle restlos begeistert. Der Fokus liegt auf Portwein, dazu kommen ein Weißwein und etwas Rotwein. Der „Touriga Nacional Grande Reserva“ 2009 besteht rein aus der einheimischen Rebsorte Touriga Nacional und ist auf Schieferboden gewachsen, der dem Wein eine schöne und notwendige Frische verleiht. Enorm würzig, warme Frucht und sehr viel Kraft. Ein Charakterwein, der weniger „süß“ daher kommt als viele andere Vertreter. Momentan noch heftig von seinen Gerbstoffen geprägt. Der Wein verlangt nach einem Essen und braucht viel Luft. Ein paar Jährchen noch liegen lassen ist keinesfalls verkehrt.

Selbiges gilt für den erstklassigen „Vintage Port“ 2009. Ein Jahrgangsport wird nur aus den allerbesten Trauben eines Jahrgangs hergestellt und auch nur in Jahrgängen, welche die gewünschte Qualität auch zulassen. Dieser Port reißt einfach mit. Viel Spannung, alles drin und dran, imposant balanciert und abgestimmt. Jetzt bereits sehr verlockend, aber noch unentwickelt. Enormes Potential. Die gesamte Portweinkollektion von Bulas ist einfach grandios und Euch dringendst ans Herz gelegt. Wir haben die Ports sowohl 2013 als auch 2014 auf der Prowein verkostet und es war ein großes Vergnügen. Der 30 jährige Tawny ist ein sensationelles Erlebnis!

Die Weine (bitte anklicken)

Wein242   Wein243
Bulas – Touriga Nacional Grande Reserva   2009 (zur VKN)   Silber

Bulas – Vintage Port   2009 (zur VKN)   Gold

Bezugsquellen (Beispiele)
Importugal24 Eschweiler / Spanische Quelle Berlin / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 107.

Vor knapp drei Wochen stellten wir den Weißen Burgunder aus dem Kastanienbusch vom Weingut Gies-Düppel vor. Das nehmen wir direkt zum Anlass und legen mit dem Bruder aus dem Mandelberg nach.

Dieser hat absolut null „Probleme“ mit Fülle oder Alkohol. Ganz im Gegenteil. Bei aller Kraft und Rebsortentypizität bleibt er wunderbar schlank und lebendig. Die Mineralität ist noch etwas ausgeprägter mit mehr Salz im Abgang. Herrlich frisch und animierend. Ein mineralisch geprägter Weißer Burgunder aus der Südpfalz in Vorbildfunktion. Das bedeutet auch präsente Säure und herbe, teils ins bitterliche gehende Kräuterwürze, was nicht jeden Geschmack treffen muss, uns persönlich jedoch sehr anspricht.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Das dieser Burgunder ein bodengeprägter Charakterwein ist, der zu jeder Zeit herrlich schlank und frisch bleibt. Sehr animierend. Die Nase intensiv, sehr frisch, kühl und klar wie ein Gebirgsbach. Nussig und mit dezenten Reifetönen. Moderate Kräuterwürze und Mineralik stehen im Vordergrund, dahinter hochreifes, leicht süßliches Kern- und Steinobst (Birne, helle Pflaume, Aprikose). Auch Zitrus sowie Spuren von Karamell. Kraftvoll, konzentriert, bleibt dabei für einen Weißburgunder sehr schlank und lebendig. Elegantes Auftreten mit gewisser Feinheit. Am Gaumen kühl und reichlich Mineralität. Saftig, dicht und schmelzig. Die sehr feine Säure ist präsent und belebt. Etwas Kohlensäure. Wunderbar leichtfüßig bleibend mit guter Frische. Beste Balance, die Aromatik der Nase setzt sich fort mit der prägenden herben, leicht bitterlichen Würze. Der Abgang sehr gut und sehr lang mit reichlich Schmelz. Eine Idee wärmend. Hat Zug, mineralisch nachhaltig und Salz. Ein Hauch Süße.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 13-14°C), verkostet im “Hermitage” (Riedel Sommeliers)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein241                                Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Weinrefugium Heidelberg / Wein-Konzept Köln / Suche auf Wine-Searcher.com
Weinlage
Birkweiler Mandelberg

Barrique-Haus Verkostung zum 106.

Sehr selten berichten wir im Barrique-Haus über die „gehobene Wein-Basis“. Über Weine, die z.B. für Anlässe wie Geburtstage, Grill- und Gartenpartys einmal nicht im Discounter, sondern im Weinfachhandel für über 5 Euro aber deutlich unter 10 Euro gekauft werden. Diese Weine sollen in der Regel getrunken werden, nicht mehr und nicht weniger.

Heute machen wir für unseren Werbepartner „Le Wing“ eine Ausnahme, der sich auf französische Weine in dieser Preiskategorie spezialisiert hat. Ergänzt wird das Sortiment um einige höherwertige Weine bis ca. 15 Euro. Für die warmen und heißen Tage im Frühling wie Sommer bieten sich Weine aus dem mediterranen Klima des französischen Südens bestens an. Sie versprechen uns Wärme, Erholung, Urlaub und Lebensfreude. So auch die Weine der „Domaine La Blaque“ aus Pierrevert. Das Mittelmeer und Marsaille sind etwa 75km Luftlinie entfernt, die Sonne scheint an über 300 Tagen im Jahr. Die Weinberge sind mit 450m bis 550m sehr hoch gelegen, um die nötige Frische in den Weinen zu bewahren.

Wir verkosteten die Einstiegsweine des Weingutes: einen Weißwein, einen Rosé und einen Rotwein. Allesamt sind sie frisch, leicht und dicht. Geprägt von ihrer Frucht und ihrer herben, mediterranen Würze. Der Rosé und der Weißwein besitzen reichlich Schmelz am Gaumen und viel Süße. Die Weine sind gefällig, unkompliziert, sollen nirgends anecken und insbesondere einer breiten Masse an vor allem Gelegenheitsweintrinkern gefallen. Wir empfehlen alle Weine gut gekühlt mit seinen Gästen gemeinsam zu trinken. Den Weißwein aufgrund seiner deutlichen Süße als Aperitif, den Rosè als erfrischend-süßlichen Durstlöscher und den Rotwein als Begleiter zu beispielsweise Pasta oder Gegrilltem.

Die Weine (bitte anklicken)

Wein238   Wein239   Wein240
La Blaque – Blanc   2012 (zur VKN)

La Blaque – Rosé   2013 (zur VKN)

La Blaque – Rouge   2011 (zur VKN)

Bezugsquellen (Beispiele)
Le Wing Geldern / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 105.

Der Barolo hat es heutzutage nicht leicht. Einerseits ist er nicht gerade billig und anderseits ist er kein Schmeichler vor dem hohen Herrn. Reifezeit, die er dringend nötig hat, wird ihm meistens verwehrt. Darüber hinaus sind unzählige, mehr oder minder günstige, „Einstiegsbarolos“ in den Weinläden dieser Welt zu finden, deren grausige und enorm trocknende Gerbstoffe niemals ihren Schrecken ablegen werden. Leicht und fruchtig kann er sowieso nicht – und das ist gut so!

Ein guter Barolo ist ein vor Kraft strotzender, ursprünglicher Charakter, der mit seiner einzigartigen Würze die Tore zu einer unwiderstehlichen, hocharomatische Welt öffnet. Eine komplexe und tiefe Würze von erdigem Waldboden, unzähligen Gewürzen, Pilzen (ja Trüffel) bis hin zu edelstem Leder. Seine intensiven Gerbstoffe zeigen sich dann in einem den Gaumen auskleidenden herrlichen Samt. Eine unverwechselbare und faszinierende Schöpfung aus der Traube Nebbiolo, der vielleicht anspruchsvollsten Rebsorte der Welt.

Die Aufgabe der Winzer im Piemont besteht darin, das klassische Erbe zu wahren und gleichzeitig einen Schritt nach vorn zu gehen. Die Weine müssen jung zugänglicher werden um erfolgreich zu sein. Trotzdem haben sie ihr Versprechen zu halten, lange und in außergewöhnlicher Güte reifen zu können. Nach reichlich probierten Barolos auf der Prowein 2014 und unserem heutigen Exemplar stellen wir den Erzeugern ein erstklassiges Zeugnis aus. Ein wenig Umdenken ist angesagt und wir alle sollten dem Barolo wieder etwas mehr Aufmerksamkeit widmen.

Im Glas haben wir den BaroloLa Tartufata“ 2009 von Giulia Negri. Bis dato uns völlig unbekannt und von nun an fest und dick unterstrichen im Kopf verankert. Schlichtweg ein brillanter Barolo allererster Güte. Genau so muss modern interpretierter Barolo riechen und schmecken. Klassisch orientiert, geschliffen und perfekt balanciert. Sensationelle Gerbstoffe sorgen für einen Barolo nahezu unglaublichen Trinkfluss, eine „Mahlzeit als Beilage“ ist gar nicht unbedingt nötig (je nach persönlichem Empfinden). Dazu kommt eine sehr ausgeprägte, kühle Mineralität, wie sie meistens nur in raren Lagenbarolos zu finden ist. Dieser Barolo muss sich vor keinem Wein der namenhaften Erzeuger verstecken.

Giulia Negri begrüßt auf Ihrer Webseite den Besucher mit „Barolo. The Future.“. Treffender hätte es die schöne und talentierte Nachwuchswinzerin nicht formulieren können. Eine Top-Empfehlung, um in die großartige Welt des Barolos einzutauchen. Einfach die Flasche eine gute Stunde vor dem Trinken öffnen, große Gläser bereitstellen und bei 18°C servieren. Zu erwerben ist der Wein bei unserem Werbepartner Vinello.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Die moderne und zugleich klassische Stilistik dieses imposanten Barolos. Viel Mineralik und brillanter Schliff. Grandiose Gerbstoffe machen den Wein zugänglich und bereits sehr gut trinkbar. Die Nase intensiv mit markanter, pikant-herber und sehr erdiger Würze. Präsentes, erstklassig eingebundenes rauchig-rußiges Altholz. Dazu Waldboden, Unterholz und getrocknete Pilze sowie Kräuter. Gewürze wie Pfeffer, Muskat und Süßholz. Daneben Tabak, Kaffee und Leder. Die hochreifen, teils eingemachten dunklen Beeren reihen sich dahinter prächtig ein. Deutliche, fein säuerliche Sauerkirsche. Reichlich Kraft und Körper. Beeindruckend balanciert mit sehr elegantem Auftreten. Frisch und auffallend mineralisch. Vielschichtig, Schliff – hat Spannung und animiert. Am Gaumen kühl und viel Mineralik. Sehr saftig, weicher Samt. Allerbeste Gerbstoffe und eine sehr feine Säure verleihen dem Wein in Verbindung mit seinem Schliff einen grandiosen, frischen Trinkfluss. Erneut die komplexe und edle Aromatik. Spürbare Fruchtsüße, Schokolade und Kaffee treten ein wenig in den Vordergrund. Enorme Kraft, dicht und gehaltvoll. Der Abgang schmelzig, sehr gut und sehr lang. Sehr nachhaltig auf reichlich Kaffee und Bitterschokolade. Wieder etwas Süße. Wärmend mit einer Spur Alkohol.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Fehlanzeige
Allein oder zum Essen?:
Beides, Tendenz zum Essen (bei 17-19°C), verkostet im “Bordeaux Grand Cru” (Riedel Sommeliers)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein237                                Gold

Bezugsquellen (Beispiele)
Vinello Dresden / Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 104.

Im tiefsten Osten Österreichs liegt in unmittelbarer Nähe zur Grenze Ungarns die Gemeinde Deutschkreutz im Mittelburgenland. Hier betreibt Bernhard Ernst seine „Garage Winery“ mit etwa 8ha Rebfläche. Das Gebiet ist traditionelles Blaufränkischland, diese Rebsorte ist in Deutschland unter dem Namen Lemberger besser bekannt. Zu 70% sind die Weinberge von Bernhard damit bepflanzt. Hinzu kommen 20% Zweigelt, die restlichen 10% teilen sich Cabernet Sauvignon, Merlot, Grüner Veltliner und Welschriesling. Die Reben sind im Schnitt über 35 Jahre alt.

Das Motto des Weingutes lautet <herkunft zählt>. Bernhards Anspruch sind: „burgenländische Weine voller Eleganz, Tiefgründigkeit und Finesse“. Dafür werden unter anderem alle Weine von Hand gelesen, spontan vergoren und lange auf der Hefe ausgebaut. Je nach Jahrgang erfolgt die Abfüllung möglichst unfiltriert, z.T. werden die Weine nach einer sehr alten Methode in kleinen offenen Holzbottichen vergoren. Prinzipiell sind die Weine von Bernhard Ernst sehr moderne Weine, die dabei jedoch stets rebsortentypisch und bodengeprägt entsprechend dem zugrundeliegenden Motto ausgerichtet sind.

Die beiden Basisweine, der „Grüne Veltliner“ 2012 und der „Blaufränkisch Deutschkreutz“ 2012, sind gehaltvolle und dichte Weine mit einem höheren Alkoholgehalt. Sie setzen auf viel Frucht in Verbindung mit herber Würze und deutlich spürbarer Mineralik ihrer Herkunft. Beileibe keine „spritzigen Leichtgewichte“, sondern kraftvolle und sättigende Kandidaten.

Die Lagenweine „Goldberg“ und „Hochberg“ bestehen zu 100% aus Blaufränkisch und benötigen einiges an Luftzufuhr bevor sie sich zeigen. Ein hoher Kalkgehalt prägt beide Lagen, ansonsten findet sich im „Goldberg“ schwerer Lehmboden und im „Hochberg“ ein sandig-lehmiger Löss. Der „Goldberg“ 2011 ist deutlich internationaler und gehaltvoller ausgerichtet als sein Bruder. Viel süßliche Frucht, warm und mit intensiverem Holzeinsatz. Schokolade, Röstaromen und Kaffee. Gut geschliffen mit elegantem Auftreten und spürbarer Mineralik des Bodens.

Ganz anders und kompromissloser der „Hochberg“ 2011, der unser persönliche Favorit ist. Bernhard selbst bezeichnet seine steilste Lage als den spannendsten Boden, der Weine mit: „unvergleichbarer Fruchtausprägung“ und „trinkanimierender Fruchtigkeit und Komplexität“ hervor bringt. Besser lässt sich das in so wenigen Worten nicht beschreiben. Ein bildschöner, zutiefst mineralischer Blaufränkisch im Pinot-Gewand. Hier ist <herkunft zählt> am besten umgesetzt.

In der Nase eine vielschichtige und edle Fruchtaromatik. Unterlegt von geballter Mineralität, zartem Holz und floralen-kräutrigen Aromen. Der Wein glänzt mit spielerischer Leichtigkeit, Schwere gibt es nicht. Kühl und mit rasiermesserscharfem Schliff, elegant und filigran. Frisch und säurebetont mit zupackender Salzigkeit im Abgang. Enormer Trinkfluss. Schlichtweg das absolute Gegenteil von Konzentration und Dichte. Ein Vorbild und wenn sich die Tiefe noch etwas mehr zeigt (mit zunehmender Reife) sind vielleicht sogar 96 Barrique-Haus Punkte drin. Wer von euch natürliche, kühle, mineralisch geprägte, leichte und elegant-filigrane Weine sucht und das nicht kauft ist selber schuld.

Die Weine (bitte anklicken)

Wein233   Wein234   Wein235   Wein236
Bernhard Ernst – Grüner Veltliner   2012 (zur VKN)   Bronze

Bernhard Ernst – Blaufränkisch “Deutschkreutz”   2012 (zur VKN)   Bronze

Bernhard Ernst – Blaufränkisch “Goldberg”   2011 (zur VKN)   Silber

Bernhard Ernst – Blaufränkisch “Hochberg”   2011 (zur VKN)   Gold

Bezugsquellen (Beispiele)
225 Liter München / Suche auf Wine-Searcher.com
Weinlage
Goldberg / Hochberg

Barrique-Haus Verkostung zum 103.

Die Prowein 2014 ist nun seit einer Woche Vergangenheit. Unsere Eindrücke und Notizen sind noch nicht ganz aufgearbeitet und wir überlegen, in welcher Form es am meisten Sinn macht, euch einiges davon mit auf den Weg zu geben. Für heute nehmen wir die internationale Messe zum Anlass ein weiteres Mal weit über den Tellerrand zu schauen.

Es geht auf ein neues nach Kanada, ins Okanagan Tal. Dieses liegt etwa 4 Stunden Autofahrt von Vancouver entfernt im Bundesstaat British Columbia. Ins Glas wandert der „Meritage“ 2007 von Jackson-Triggs. Der Blend aus 50% Merlot, 40% Cabernet Franc und 10% Cabernet Sauvignon wurde 18 Monate in neuem französischem und amerikanischem Holz ausgebaut.

Es ist ein ernsthafter Wein, der weitestgehend kaum in die marmeladige Richtung läuft. Natürlich erfüllt er die „Erwartungen“ nach süßlicher Frucht, röstigem Holz, Kakao, Vanille und Schokolade. Auch diesem Wein haben wir etwas mehr Lagerungspotential zugetraut als letztendlich vorhanden war. Er hätte 2-3 Jährchen eher getrunken sein sollen. So spielt mittlerweile das intensive, röstige Holz sehr stark auf in Verbindungen mit strenger und herber Würze.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Dass es ein ernsthafter Nordamerikaner ohne Marmelade ist. Schöne dunkle Frucht mit Anspruch. Die Nase intensiv und wärmend mit kühlen Elementen. Reife, teils überreife dunkle Frucht (Cassis, Heidelbeere, Schwarzkirsche) und eine ausgeprägte, herbe Würze. Röstiges Holz, Kräuter, pflanzliche Aromen (grüne Paprika), Piment, viel Tabak, Kakao und ein wenig Lakritz. Muskulös und konzentriert. Durchaus eine gewisse Eleganz sowie Feinheit ausstrahlend. Etwas Komplexität. Am Gaumen zunächst kühl, danach wieder wärmend durch die reife, leicht süßliche und dunkle Frucht. Das ausgeprägte röstige Holz trägt ebenso dazu bei. Erneut reichlich herbe, straffe Würze. Grüne Paprika, Schokolade, Kakao, Lakritz und eine Spur Vanille. Wuchtig, fest und schwer. Dabei samtig-gefühlvoll mit eleganter Art. Die feinen Gerbstoffe voll integriert. Der Abgang schmelzig, sehr gut und sehr lang. Nachhaltig auf Kakao und Bitterschokolade, ein Bisschen trocknend. Im Vordergrund abermals das Holz und die herbe Würze. Deutlich wieder grüne Paprika, die leicht süßliche Frucht ebenfalls gut vorhanden.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Der Wein zeigte sich sehr wechselhaft, quasi eine kleine Diva. Kleinste Temperaturveränderungen oder unterschiedliche Zeiten im Glas wirkten sich sofort auf das Erscheinungsbild aus. Mal die pflanzlichen Aromen vor dem Kakao und der Schokolade, dann wieder umgekehrt. Mal etwas süßlich, dann wieder komplett herb. Mal angenehm samtig, dann wieder doch relativ stark trocknend. Sehr schwierig und deshalb insgesamt eher wenig Trinkfluss.
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 16-17°C), verkostet im “Bordeaux Grand Cru” (Riedel Sommeliers)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein232                                Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Suche auf Wine-Searcher.com

Barrique-Haus Verkostung zum 102.

Der Weiße BurgunderKastanienbusch“ vom Weingut Gies-Düppel ist/war einer unserer Lieblingsburgunder. Er bringt die einmalige, enorm kräuterwürzige Mineralität des „Birkweiler Kastanienbuschs“ mit und ist gleichzeitig durch seine glasklare, frische, vibrierende und saftige Art ein echter Gies-Düppel. Unschwer zu erkennen, das sowohl Weinlage als auch Weingut zu unseren persönlichen Favoriten zählen. Dem 2009 merkt man nach ein paar Jahren der Reife nun deutlich den Jahrgang an.

Der Wein hat alles was ihn auszeichnet, der Jahrgang verleiht ihm jedoch eine reifere, fülligere Frucht und einen ausladenden Körper. Da ist einfach zu viel Speck auf den Rippen. Ziemlich fett. Sehr präsent im Abgang der hohe Alkohol. Nichtsdestotrotz ein exzellenter Wein.

Leider wird es diesen Wein nicht mehr geben. Volker Gies arbeitet fortwährend mit großer Leidenschaft an seinem Sortiment, um seine Idee von Wein umzusetzen und Jahr für Jahr noch präziser zu gestalten. Die Weißburgundereben im Kastanienbusch wichen so aus mehreren Gründen dem Riesling. Den freien Platz nimmt nun ein ausgezeichneter Weißer Burgunder aus dem Stückfass ein. Der ebenbürtige Bruder aus dem „Birkweiler Mandelberg“ ist weiterhin erhältlich.

Dem Barrique-Haus gefällt besonders:
Die Mineralität, Saftigkeit und Frische dieses Weißburgunders. Die Nase intensiv, sehr nussig, kühl und enorm frisch. Hochreife Äpfel und Birnen mit ein paar Südfrüchten und ein wenig Zitrus. Spürbar mineralisch und eine Spur erdig. Feine, herbkräutrige und etwas pikante Würze. Komplex, schlank, fest und gestählt. Glasklar, elegante Züge, hat Zug, anregend. Am Gaumen kühl und viel Mineralik. Schmelzig, sehr saftig, druckvoll, zupackend, dicht und gehaltvoll. Wird deutlich ausladender. Feine, belebende Säure und merkliche Kohlensäure. Nussig, sehr kräutrig und die Aromen der Nase. Erneut vielschichtig, geschliffen und klar. Der Abgang sehr schmelzig, sehr gut, sehr lang und nachhaltig. Eine Idee Salz, nussig, pikante Würze und herbe Kräuter. Wärmend mit deutlichen Alkohol.
Dem Barrique-Haus gefällt weniger:
Der Alkohol leider sehr präsent, ebenfalls am Gaumen zu fett.
Allein oder zum Essen?:
Beides (bei 13-14°C), verkostet im “Hermitage” (Riedel Sommeliers)

Die Weine (bitte anklicken)
Wein231                                Silber

Bezugsquellen (Beispiele)
Weinrefugium Heidelberg / Wein-Konzept Köln / Suche auf Wine-Searcher.com
Weinlage
Birkweiler Kastanienbusch